Heute starten wir den Blogbeitrag mit meinem Lieblingsbild von Nika und Gubacca, das mich immer an den Film Titanic erinnert. Rose und Jack wie sie nach dem Untergang der Titanic nebeneinander im Wasser schwimmen... Wobei die Handlung im Film glaube ich doch ein bisschen anders verlief. Aber Gubacca und Nika müssen sich zum Glück auch nicht trennen wie Rose und Jack und die beiden verbindet eine immer stärker werdende Freundschaft zueinander.
Es macht richtig Spaß die beiden miteinander zu beobachten und es ist spannend zu sehen, wie sich ihre Beziehung zu einander mit der Zeit immer wieder verändert. Kennengelernt haben wir Nika als sie ein Jahr war und da konnte Gubacca sich noch in der Rolle des "großen Bruder" sonnen. Alles was Gubacca machte fand Nika damals toll und orientiere sich sehr an ihm. Klar, dass das dem Spanier so richtig gut gefiel. Bisher musste er sich den Mädels immer unterordnen und sich respektvoll verhalten. Endlich war da mal jemand, der ihn bewunderte!
Ich musste immer schmunzeln, über seine Anstrengungen seiner jungen Freundin auch zu imponieren: Höher, schneller, weiter... Ob im Wasser oder im Gelände. So manches Mal blieb mir bei seinem waghalsigen Sprüngen kurz die Luft weg. Zum Glück ist Gubacca noch in keinem Alter wo das ganze "Hexenschüsse" und sonstige "Wehwechen" nach sich zieht.
Das Leben kann so schön sein und für Gubacca hätte es so ewig weitergehen können. Er der große Bruder und Nika die kleine Schwester, die ihn anhimmelt. Aber wie so oft im Leben kam es anders, aus dem verspielten Junghund wurde ein "Backfisch" und Gubacca erging es wie vielen 2-Beinern, die sich eines morgens fragen: "Wo ist nur mein kleiner lieber Welpe geblieben?" Wie über Nacht ist aus dem pflegeleichten kleinen Hund ein Rebell geworden. Und so begann auch Nika ihre Grenzen bei Gubacca zu testen. Mit ihrem "zarten" Stimmchen, das ganz schön in den Ohren weh tun kann, stellte sie Gubaccas Rolle als großer Bruder in Frage. Seitdem ist die Beziehung der beiden ständig im Wandel und Gubacca ist für Nikas Frauchen Ulrike und mich ein toller Lehrmeister in Sachen Erziehung.
Gubacca begegnet den kleinen "Starallüren" von Nika mit einer gehörigen Portion Ignoranz, die
uns Menschen im Umgang mit unseren Hunden oft fehlt: Er beachtet Nika einfach nicht. Man kann das immer toll beobachten, wenn die beiden bei einem Treffen aus dem Auto gelassen werden. Während Nika sofort aufgeregt und bellend den Kontakt zu Gubacca sucht, ist der Herr erst einmal mit den wichtigen Dingen in einem Rüdenleben beschäftigt und schenkt seine volle Aufmerksamkeit dem nächsten Baum. Ein bisschen erinnert mich das immer an den Tipp von Ingeborg Freund (Hundetrainerin) seinen Hund Halsband und Leine anzulegen, als ob man spazieren gehen würde, sich dann aber noch einmal gemütlich hinzusetzen. Beides hat das gleiche Ziel - den aufregten Hund Ruhe beizubringen.
Viele Erziehungstipps von früher belächeln wir heute oder stellen sie
auch gerne in Frage. Mein Hund mutiert doch nicht zum Rudelführer, weil er zuerst
durch die Tür läuft oder wird zum Chef, weil er ständigen Zugang zu
seinem Lieblingsspielzeug hat! Auch ich muss heute immer sofort lachen,
wenn ich daran zurückdenke, wie ein Hundetrainerin sich vor Jahren in
Chirus Körbchen hockte, um zu sehen wie er reagiert. Er war
wahrscheinlich darüber belustigt, mehr nicht. Und trotzdem finden sich
viele dieser alten "Mythen" auch heute in der modernen
Hundeerziehung und bei "Lehrmeister "Gubacca wieder. Wobei mittlerweile sogar der Begriff "Erziehung"
verpönnt ist, weil es an den Drill einer Bundeswehr erinnert. Auch ich
zögere daher immer einen Moment bevor ich das Wort tippe und überlege
ob ich nicht lieber den Begriff "Anleiten" verwenden soll. Letztendlich
leiten wir aber nicht nur an, sondern müssen auch Grenzen setzen. Unsere Hunde machen untereinander nichts anderes.
Beobachtet man Gubacca und Nika, sieht man das vieles über die
"Raumverwaltung" abläuft und die Frage "Wer bewegt wen?" Vor einiger
Zeit hatte ich hier auf dem Blog schon einmal ein Buch über Konzept "Raumdenken" vorgestellt
(-> Dein Raum, mein Raum unser Raum"). Viele der im Buch genannten Verhaltensweisen kann man bei Gubacca und Nika beobachten.
Nika versucht häufig Gubacca zu blockieren, wenn er von
mir gerufen wird. Aber auch Gubacca schränkt Nika oft ein, bis sie sich an ihm orientiert und nicht alleine vorläuft. Vorwitziges Verhalten vom
Backfisch führt zu Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit. Auch Ressourcen, wie ein großer Stock, spielen bei beiden im Umgang miteinander eine große Rolle.
Noch geht Gubacca häufig aus der Situation als Sieger hervor und trägt
stolz den riesigen Ast im Maul. Aber ob das noch lange so bleibt?
Schauen wir mal! Was das Verhalten der beiden miteinander aber auszeichnet ist, dass
beide nie körperlich werden. Es gibt kein Raufen miteinander. Der andere
wird beim Laufen vielleicht mal angerempelt, das ist aber auch schon
das "höchste der Gefühle", wie man so schön sagt und beide liegen auch
gerne dicht beieinander.
Hat Gubacca seinen "Erziehungsauftrag" erfüllt und der Jungspund Nika,
akzeptiert seine "Herrschaft" über die Äste und hält sich schön hinter
ihm, kann auch der gemeinsame Spielspaß folgen. Es ist herrlich zu sehen
wie die beiden über die Wiesen jagen, sich bei den Wasserlöchern einig
sind und nass und glücklich wieder zurück kommen. Nika weckt mit ihrer herrlich unbekümmerten Art wieder den
kleinen Clown in Gubacca und beide zeigen, dass das Leben mit einem
Freund an der Seite noch viel schöner, schöner ist!
"Sich miteinander vertraut zu machen-
das Geheimnis von Freundschaft und Liebe."
Antoine de Saint-Exupéry
Ich
bin sicher, die beiden werden in den kommenden Monaten noch enger
zusammenwachsen und viele Abenteuer gemeinsam erleben. Und
das schöne ist, nicht nur Gubacca hat mit Nika eine tolle Freundin gewonnen,
auch ihr Frauchen Ulrike ist für mich ein wichtiger Mensch in meinem Leben
geworden.
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Liebe Grüße
Bine & Gubacca