225. + 226. Tag | Schatz, wer hat die Hunde geschrumpft?!

Dezember 19, 2017

Groß oder klein ist ja immer relativ und liegt im Auge des Betrachters. Ist Gubacca ein großer Hund? Für meine Nachbarn mit ihrem stattlichen Hovawart Rüden bestimmt nicht. Meine Mutter bekommt immer im ersten Moment einen Schrecken, wenn sie Gubacca ein paar Tagen nicht gesehen hat und der erste Satz ist fast immer: „Ist Gubacca schon wieder größer geworden? Er ist ja ein Riese!“ Klar im Vergleich zu unserem kleinen Biewer Yorki Lottchen ist er das wirklich.


Ich selber empfinde ihn aber überhaupt nicht als einen großen Hund. Okay, wenn ich bedenke, dass ich im ersten Gespräch zu Svea, seiner Züchterin, gesagt habe, dass ich einen kleinen Gos habe möchte… Ein kleiner Gos ist Gubacca mit seiner Größe von 57 cm nicht geworden, sondern er liegt sogar über den Rassestandart. Demnach sollen die Rüden eine Größe zwischen 47-55 cm mit einem Gewicht von 16-20 Kilogramm haben. Ich habe mich vorhin mit Zwerg-Riese auf die Waage gestellt: Sein aktuelles Gewicht beträgt 21.6 Kilogramm. Auch damit liegt er über den Vorgaben. Soviel zu den Fakten – mein Bauchgefühl sagt da etwas anderes. Für mich ist Zwerg-Riese kaum größer als mein Chiru (Tibet Terrier) gewesen ist. Auch hier sprechen die Fakten eine andere Sprache. Chiru war mit 43,4 cm und 13.7 Kilogramm deutlich kleiner. Aber die Entwicklung geht ja schleichend und ich hatte nicht schon sofort einen 20 Kilo-Hund neben mir sitzen. Von Woche zu Woche wurden es langsam mehr – mir kam es jedoch so vor, als ob die anderen Hunde langsam beginnen zu schrumpfen.


Bei Rocky, dem Husky-Mischling dachte ich nach ein paar Wochen, dass der Papa bestimmt ein Dackel war – die Rasse ist doch sonst deutlich größer. Der Havanaser aus der Nachbarschaft mutierte für mich zum Mini-Zwerg und ich fragte mich plötzlich seit wann der Yorkshire Terrier in Chihuahua-Größe gezüchtet wird?! Schatz, wer hat die ganzen Hunde geschrumpft?!

Was sind große Hunderassen mittlerweile für mich? Da muss schon Lotte die Dogge oder der anfangs erwähnte Hovawart Rüde her. Trotzdem höre ich öfters von Freunden und Bekannten „so ein großer Hund wäre nichts für mich…“ Mich stört es nicht, dass Gubacca ein Riese für seine Rasse geworden ist. Es ist ungemein praktisch endlich „bei Fuß“ üben zu können ohne, dass ich mich dabei bücken muss. Okay auf meinem kleinen 2-er Sofa wird es verdammt eng, wenn Gubacca zum Kuscheln kommt, aber in die Dusche passt er problemlos und tragen kann ich ihn auch noch. Sogar der Traum vom größeren Wagen hat sich leiderzerschlagen… Mein „Riese“ passt ohne Probleme in sein Mini-Taxi… Insgeheim hatte ich die Hoffnung, dass der Kofferraum zu klein würde und liebäugelte mit einem schicken Jeep. 


Eigentlich ist das „Größen-Klassen-Denken“ beim Hund schade! Im Vordergrund sollten vielmehr die Charaktereigenschaften und das Wesen einer Rasse stehen. Vom kleinen Zwerg-Yorki bis zum Gos hatte ich jetzt alle Größen bei Hunden. Ein großer Unterschied war es nicht im Zusammenleben. Unser kleines Lottchen braucht genauso größere Spaziergänge wie Gubacca. Wie oft höre ich den Satz „Mit einem so kleinen Hund wie einem Yorkshire könnte ich nichts anfangen…“. Dabei ist es genauso wie bei Zwerg-Riese, alles eine Sache der Wahrnehmung. Nach einiger Zeit empfindet man auch die kleinen Rassen (ohne den direkten Vergleich zu Gubacca) gar nicht mehr als mickrig. Eine Nachbarin joggt regelmäßig mit ihrem kleinen Border-Terrier 10 Kilometer – im Anschluss ist eigentlich nur sie geschafft. Der Zwerg packt das locker weg.


Auch Gubacca´s besten Freunde sind ja gleichmäßig mitgewachsen: Lennox und sein Plüschhund „Knut“. Das Lennox mitwachsen würde war ja klar – er ist ja nur einen Tag jünger wie Gubacca. Wie Knut es allerdings als Stofftier geschafft hat mitzuwachsen – darüber rätsele ich noch heute!

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