Das kleine Gos-ABC: H wie Hütehund

Januar 07, 2024



Die Hütehunde gehören zu den ältesten anerkannten Hunderassen und zeichnen sich durch ein selbstständiges Arbeiten, Ausdauer und Intelligenz aus. Die meisten Hütehunde-Rassen - auch der Gos d’Atura - gehören zur FCI-Gruppe 1.

Bei den Hütehunden unterscheidet man u.a. zwischen den 
  • reinen Hütehunden: Hierzu gehört auch der Katalanische Schäferhund. Diese Hunde führen Befehle direkt aus. Sie sind sehr agil und wachsam und achten darauf, dass sich kein Tier aus der Herde entfernt. Dabei arbeiten sie sehr eigenständig, aber auch nach den Anweisungen des Schäfers. 
  • Herdenschutzhunden: Sie gehören zu den ältesten und markantesten Hütehundarten und arbeiten ohne Befehle ihres Schäfers. Die Herdenschutzhunde sind aktive Beschützer der Herde, wobei sie vor einem Kampf mit Angreifern wie Wölfe etc. nicht zurückschrecken. Herdenschutzhunde werden häufig auch Hirtenhunde genannt. 




Auch bei den reinen Hütehunden gibt es Unterschiede in ihren Aufgabenbereichen. Da wären zum einem die Herdengebrauchshunde. Sie begleiten unter anderem Schafe auf ihrer Wanderschaft und sorgen dafür, dass die Tiere auf ihrem Weg bleiben und nicht zu weitflächig auseinanderlaufen. Steht die Herde auf einem großen Gelände achten die Hunde darauf, dass sich kein Schaf absondert. Zum anderen gibt es die „Koppelgebrauchshunde“ - der Border Collie gehört auch hierzu. Diese Hunde arbeiten im Stall und an der Koppel. Sie sind aber auch dafür zuständig, Schafe oder Ziegen in einem unübersichtlichen Gelände zu finden und wieder zusammenzutreiben. 




Hütehunde wie der Gos d’Atura werden immer beliebter als Familienhunde und das führt leider auch immer öfters zu Problemen. Oft reduzieren die zukünftigen Besitzer eines Hütehundes seine Eigenschaften darauf, dass er die Kinder beim Spazierengehen hütet und niemand unterwegs verloren geht. Herrlich, oder? Endlich muss man auf die Kinder unterwegs nicht mehr selbst aufpassen! Macht man sich aber bewusst, wie diese intelligenten Hunde ihre Aufgaben erfüllen, findet man diese Neigung vielleicht nicht mehr so toll und man muss sie in die richtigen Bahnen lenken. Herdengebrauchshunde sind nicht nur sehr ausdauernd und leistungsfähig, sondern bringen auch eine große Verteidigungsbereitschaft mit. Viele dieser Hunde haben neben einem hohen Bewegungsdrang auch eine Beutemotivation und jagen gerne. 
 

 

Ein Hund, der auf den kleinsten Pfiff gehorcht und unsere Wünsche erfüllt - eine traumhafte Vorstellung, oder? Aber auch diese tolle Eigenschaft, die man besonders bei den Koppelgebrauchshunden findet, hat einen kleinen Haken: Die Hunde reagieren sehr empfindlich auf Außenreize und Geräusche und brauchen eine ruhige Umgebung. Ansonsten neigen sie dazu zu überdrehen.

Hat man sich im Vorfeld jedoch mit diesen Eigenschaften auseinandergesetzt und gründlich abgewogen, ob man diesen intelligenten Arbeitshunden eine entsprechende Auslastung bieten kann, sind Hütehunde tolle anpassungsfähige Wegbegleiter. Bei der Aufzucht sollte man die Schäfer zum als Vorbild nehmen. Wir Menschen neigen oft dazu einen jungen Hütehund zu überfordern und ihn daher zu vielen Außenreizen auszusetzen. Bei den Schäfern beginnt die „Lehrzeit“ für die jungen Herdengebrauchshunde erst im Alter zwischen einem halben und einem Jahr. In dieser Zeit werden die Junghunde nur ab und an zu der Herde mitgenommen. Dort lernen sie vor allem eins - sich an die Routine zu gewöhnen, Frust zu ertragen und Ruhe zu halten. Dazwischen liegen immer Abstände, in denen die jungen Hunde das erlebte verarbeiten können und zur Ruhe kommen. Mit zunehmenden Alter, Reife und Ausbildungsstand wird der Hütehund dann immer stärker in die Arbeit eingebunden.
 

 
Hat ein Gos keine Aufgabe, sucht er sich eine. Und oft ist es dann eine, die uns nicht gefällt.“ (Ingeborg Freund, Hundetrainerin). Hütehunde, wie der Gos d’Atura, brauchen eine ausreichende Beschäftigung und Auslastung. Dabei sind die Möglichkeiten groß und sind davon abhängig was beiden Spaß macht: Mensch und dem Hund. Viele Gos d’Aturas machen erfolgreich Obedience oder sind hervorragende Mantrailer. Auch Agility kann eine produktive Auslastung sein, vorausgesetzt der Hund neigt nicht dazu zu überdrehen. 






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