Tag 8 + 9 | Julianadorp Life's a Beach

April 03, 2022

So langsam aber sicher bereitet sich Juliandorp auf die Flut der Osterurlauber vor. In unserem Bungalowpark wird an vielen Häusern fleißig gewerkelt, die Rasenmäher sind überall zu hören und seit gestern stehen am Strand wieder die "Badebuden" bereit. Schön nebeneinander aufgereiht wie eine Perlenkette sind sie ein schöner Blickfang am Strand.


Wer es dann doch lieber etwas "exklusiver" haben möchte, kann auch auf der anderen Seite vom Strandpaviljoen Zee van Tijd ein "Strandhuisjes Julianadorp" mieten. Sie stehen ähnlich in Reih und Glied am Rand der Dünen und entfachen jedesmal eine Diskussion zwischen Claudia und mir. Schön oder  nicht schön?! Claudia findet den Einheitslook einfach schrecklich - für mich hat gerade die Einheitlichkeit seinen Reiz. Aber es hätten ruhig ein paar weniger sein dürfen - da sind wir uns beide einig. Ich könnte mir ein verlängertes Wochenende in den Strandhuisjes sehr gut vorstellen, aber leider haben sie einen entscheidenden Nachteil - Hunde sind dort nicht erlaubt. Und was wäre ein Tag am Meer ohne Gubacca?!


Die Holzbuden im "Shabby-Look" wären bestimmt auch witzig zum Übernachten, beherbergen aber normalerweise nur die vielen Dinge, die man für einen Tag am Strand benötigt. Strandkörbe gibt es nur ganz selten in den Niederlanden. In  Egmond aan Zee soll es zum Beispiel welche geben - aber in dem Bereich zwischen Den Helder runter nach Petten gibt es nur die Strandbuden.



Das Wetter am Wochenende war wieder so richtig typisches Aprilwetter. Kaum freuten wir uns über herrlichen Sonnenschein zogen auch schon wieder dunkle Regenwolken auf. So startete unsere Radtour nach Den Helder auch sofort mit einem dicken Regenschauer und Claudia und ich liebäugelten schon damit einfach wieder umzudrehen.


Zum Glück fuhren wir aber weiter und wurden für den Rest unserer Radtour mit sonnigen Wetter belohnt. Unser erstes Ziel war der Aussichtsturm bei dem Natur- und Umweltbildungszentrum"De Helderse Vallei", der zwischen dem Waldgebiet "Donkere Duinen" und dem Naturgebiet "Helderse Duinen" liegt. 




Bei dem Aussichtsturm musste ich sofort an die tollen Gipfelstürmer-Touren mit meiner Schwester Micky denken und ich habe sie heute bei dem Ausflug sehr vermisst. Für Menschen mit Höhenangst ist das Lochgitter unter den Stufen bestimmt ein Albtraum und Claudia wartete daher auch lieber unten. Ich hingegen mutiere ja jedes Mal sofort zum Kleinkind bei allen wo man "hochklettern" oder -laufen kann und bin nicht mehr zu halten. Zum Glück: Von der Plattform aus hatte ich  eine tolle  Aussicht und konnte schon mal unser nächstes Ziel ins Visier nehmen: Fort Kijkduin.






Weiter ging es dann vorbei an den "Dark Dunes" (Dunkle Dünen) - ein beliebtes Wandergebiet in der Nähe von Den Helder und dann waren wir auch schon mitten in der herrlichen Dünenlandschaft bei dem kleinen Dorf Huisduinen.



Ihren Namen verdankt die "Gravelijkheidsduinen" ihren früheren Besitzer Graf von Egmond. Später diente das Gebiet bis 1982 der Wassergewinnung. Nach dem diese beendet wurde entstand dieses wunderschöne Dünengebiet mit seinen vielen Seen. Von dort aus war es dann auch nur eine kurze Strecke und wir erreichten das Fort Kijkduin.



Fort Kijkduin wurde von 1811 bis 1813 als napoleonische Festung erbaut. Als Standort wählte man die Kijkduin", die damals höchste Düne - daher stammt auch der Name. Der ursprüngliche Landfort  sollte Den Helder vor über den Sanddeich einfallenden Feinden verteidigen. Heute befinden sich in dem Fort ein Museum und ein Nordseeaquarium. Hunde sind jedoch dort verboten.






Direkt hinter dem Fort Kijkduin steht auch der Leuchtturm Lange Jaap. Er ist mit 63,45 m der höchste gusseiserne Leuchtturm Europas und wurde 1877 erbaut. Leider kann der Lange Jaap nicht besichtigt werden, da er  einzustürzen droht.  Es haben sich große  Risse an den Aussenwänden und an den Plattformern gebildet. 



Von der Aussichtsfläche vom Fort Kijkduin sieht man auch wie gering die Entfernung nach  Texel ist. Der langgezogene Strandabschnitt auf dem unteren Foto gehört schon zu der beliebten Ferieninsel. 20 Minuten benötigt die Fähre nur für die Überfahrt und verkehrt stündlich. Die Rückfahrtkarte für Fußgänger kostet 2,50 Euro - darüber war ich echt erstaunt. Für 2,50 Euro komme ich bei uns mit dem Bus noch nicht mal bis zu meinen Eltern und  die wohnen nur knapp vier Kilometer von mir entfernt. Direkt am Fährhafen von Texel gibt es auchein  Fahrradverleih und einer Tour auf 2 Rädern über die Insel steht nichts mehr im Weg. Hunde reisen sogar kostenlos auf der Fähre mit und dürfen auch auf das Deck mitgenommen werden. Sogar frisches Wasser soll für sie bereitstehen, habe ich gelesen. Das ist doch mal ein toller Service!




Zurück zum Ferienhaus fuhren wir dann wieder quer durch das Dünengebiet und  sausten förmlich den "Fietspad" mit seinen Kurven durch die Hügel entlang.  



Im Ferienhaus wurden wir wie immer von Raja und Gubacca freudig begrüßt. Dabei ist es immer gar nicht so einfach aufzupassen, dass Gubacca im "Eifer des Gefechts" Raja nicht über den Haufen rennt. Wobei wir immer herzhaft darüber lachen müssen, wie gekonnt der kleine Zwerg es versteht mit ihrem zarten Stimmchen die übermütigen 24 Kilogramm wieder zur Raison zu bringen. 



Zum Glück ist das Humpeln bei Gubacca vollständig verschwunden und heute schlug seine "große Stunde" - er durfte endlich wieder eine größere Runde laufen. Insgeheim halte ich Gubacca ja immer für einen kleinen "Faulibert", der sich lieber im Hundeanhänger fahren, lässt anstatt zu laufen. Aber nach einer Woche Schonung merkt man, wie sehr er schon fast unter Strom steht und endlich wieder rennen möchte.



Wir hatten zwar sicherheitshalber den Hundeanhänger dabei und schoben die Räder, aber es war richtig schön Gubacca wieder unbeschwert flitzen zu sehen. Hoffentlich spielt das Wetter in der nächsten Woche mit und ich kann mit ihm noch öfters zum Strand gehen.




Nach soviel Bewegung schmeckte das Abendessen doch gleich doppelt so lecker! Zum Glück kocht Claudia sehr gerne  - ich gehöre ja zur Fraktion "Kochmuffel" und schwinge nur ungern den Kochlöffel. 



 Zum Abschluss des Tages durfte natürlich auch der obligatorische Sonnenuntergang am Strand nicht fehlen. Nachdem ich selbstverständlich "artig" den Küchendienst nach dem Essen übernommen hatte, schwang ich mich noch mal aufs "Radle" und fuhr zum Strand.







Wahrscheinlich ähneln die Fotos von heute auch der Bilderflut von gestern. Aber bei jedem Sonnenuntergang am Meer habe ich das Gefühl, er sieht vollkommen anders aus und ist etwas ganz Besonderes... In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Abend und freue mich auf die zweite Urlaubswoche.

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