Tag 10 + 11 | Julianadorp Life's a Beach

April 05, 2022

Heute stand nach "Herzenslust" Shoppen auf unserem Ausflugsprogramm. Die erste Urlaubswoche war sehr sparsam bei Claudia und mir verlaufen. Das lag jedoch nicht daran, dass bei uns plötzlich der Geiz ausgebrochen ist. Es lag schlicht und einfach daran, dass es in Julianadorp keine schönen Geschäfte gibt. Oder wir sie vielleicht auch noch nicht entdeckt haben?! Das möchte ich sicherheitshalber mal lieber offen lassen. "Auf nach Den Helder", dachten wir uns. In so einer großen Stadt gibt es bestimmt viele Einkaufsmöglichkeiten für Bekleidung und Wohnaccessoires.




Bei mir kamen beim Thema "Shoppingtour in den Niederlanden" sofort schöne Erinnerungen hoch. Früher bin ich mit Detlef oft nach Winterswijk gefahren und war bei den vielen tollen kleinen Boutiquen kaum noch zu bremsen gewesen.  Ich liebe die Mode der Niederländer, die immer etwas bunter und witziger als bei uns ist. 




Claudia müssen diese begeisterten Schilderungen wohl noch im Gedächtnis geblieben sein und sie bot mir an, mich nach Den Helder zu fahren und wieder abzuholen. Allzu lange wollten wir Raja und Gubacca nämlich nicht allein lassen und wer weiß in welchen Kaufrausch ich verfallen würde?! Gut, dass ich das Angebot dankend abgelehnt habe! Abgesehen davon, dass so ein Einkaufsbummel zu zweit viel mehr Spaß macht, ist  Den Helder bestimmt vieles, aber keine Stadt um sich schick neu einzukleiden...aber dazu später noch mehr.



Parken ist in Den Helder ganz oder für einen beschränkten Zeitraum von mehreren Stunden kostenlos. Das finde ich toll! In vielen deutschen Urlaubsorten zahlt man ja teilweise so hohe Parkgebühren, dass einem der Stadtbummel schon verleidet wird. Wir parkten gegenüber von "Willemsoord", was sehr zentral liegt.



Ich hatte es ja bereits schon oben angedeutet - unsere Suche nach schönen Bekleidungsgeschäften blieb erfolglos. Auch beim Thema "Innendeko" wurden wir nicht fündig. Das könnte aber auch an Claudias und meinem Wohngeschmack liegen. Den Helder hat nämlich einige witzige Lädchen zu bieten, die sich das Thema "Upcycling" auf die Fahne geschrieben haben. Aber der Puppenblumen-Topf passte dann doch leider nicht so ganz in unsere Wohnzimmer, dachten wir uns.



Schon merkwürdig, dass es  so schwer ist, Geschäfte mit schönen Wohnaccessoires hier in der Umgebung zu finden. Für mich sind die Niederländer die Meister in Sachen tolle Dekorationen. Allein die vielen liebevoll gestalteten Cafes und Lokale sind echte Hingucker. Außerdem kann man bei fast jedem Wohnhaus direkt in die "gute Stube" schauen, weil nur wenige Niederländer Gardinen oder Rollos vor den Fenstern haben. Den Einrichtungsstil den man bei vielen sieht, finde ich einfach genial und sehr gemütlich. Aber trotz der vollkommen falschen Vorstellung was Den Helder zu bieten hat, fand ich die Stadt sehenswert. 


Den Helder hat viele schöne Gesichter und Straßenkunst ist dort ein großes Thema. Auf dem unteren Foto steht Claudia neben der Skulptur "die Wervianen", die vor dem Gebäude von "School 7" steht. Früher ist hier so mancher Werftarbeiter mit dem Fahrrad auf dem Weg zu seiner Werft vorbeigefahren und die Skulptur soll die historische Verbundenheit Den Helders mit der Marinewerft Willemsoord symbolisieren. 



Außerdem gibt es im Stadtzentrum mehrere 3D Street Art Kunstwerke, die dazu einladen dort zu fotografieren bzw. sich fotografieren zu lassen. Die Motive sind tolle Hingucker, wobei ich an meinem Surfer-Outfit noch arbeiten sollte :-). 



Auf "Willemsoord" steht die Skulptur aus Cortenstahl "Knowing by Heart" von  Reindert Wepko van de Wint. Der Künstler hat zahlreiche Skulpturen angefertigt, die über die Niederlande verteilt wurden und ist unter anderem für seine Deckenmalerei in dem Palast "Noordeinde" von Königin Beatrix bekannt.  Ich muss gestehen, dass ich die Skulptur inmitten der Baustelle auf den ersten Blick überhaupt nicht als Kunstwerk wahrgenommen habe.






Willemsoord war früher die größte Marinebasis der Niederlande und hat mir heute bei unserer Den Helder Tour am besten gefallen. Das Herz von Willemsoord ist ist der Museumshafen, der mich sofort zurück in die Vergangenheit versetzt hat und zeigt wie die Werft früher ausgesehen hat.




An dem Pier liegen einige traditionelle Schiffe, die teilweise besichtigt werden können. Hierzu gehört auch das Feuerschiff Texel, dass für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Das Feuerschiff nahm 1952 seinen Dienst ungefähr 18 Seemeilen vor der Küste, westlich von der Insel Texel auf und ist das älteste Feuerschiff der Niederlande.


Auch in Willemsoord  war das Thema "Upcycling" gegenwärtig und der Laden auf dem unteren Foto erinnerte mich schon fast an eine Kunstaustellung, die zeigt welche tolle Designobjekte man aus alten Dingen machen kann.






Natürlich fehlen auch die liebevoll gestalteten Lokale in "Willemsoord" nicht. Wobei die Atmosphäre heute bei dem kalten Regenwetter ein starkes Kontrastprogramm zu unserem Besuch am Sonntag Abend hier war. 







Direkt neben dem Lokal "Stoom" liegt das Theater de Kampanje, das ebenfalls bei den "Helder Lichter" kunstvoll illuminiert wurde. Heute so ganz grau in grau hätte ich das Gebäude fast nicht wiedererkannt.






Auf dem Rückweg machten wir dann noch einen kurzen Stopp an dem Fährhafen von Den Helder und hatten das Glück, dass auch eine Fähre gerade ablegte.  Die Fähren fahren im Stundentakt - in Ferienzeiten wie zum Beispiel vor Ostern werden jedoch häufig alle 30 Minuten Verbindungen nach Texel angeboten. Die Hin- und Rückfahrkarte  kostet  für einen PKW 37 Euro. Fährt man einen Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag bekommt man Rabatt und zahlt nur 25 Euro.





Direkt neben dem Ableger der Fähre befindet sich auch der Nördlichste Punkt Nordhollands, der natürlich auch fotografiert werden musste, bevor wir uns wieder auf dem Weg zu unserem Ferienhaus machten.


Am späten Nachmittag gab es dann noch die obligatorische Ausfahrt mit dem Gubacca-Taxi - liebevoll gezogen von Claudia und dann ließen wir den Abend gemütlich in dem kleinen Restaurant in unserem Ferienpark ausklingen.




Und wer sich wundert warum der Montag fehlt, dem geht es nicht anders wie Claudia und mir. Zu unserem größten Erstaunen mussten wir beide heute feststellen, dass wir gestern bis auf einen Schnappschuss von Raja und Gubacca überhaupt nicht fotografiert hatten. 


Das Wetter war gestern so schlecht, dass wir vormittags nur im Supermarkt waren und nachmittags eine verregnete Radrunde mit Gubacca gemacht hatten. Vielleicht haben wir die letzten Tage ja doch noch ein bisschen mehr Glück mit dem Wetter... Die Wetterprognose ist jedoch sehr bescheiden und und meine Wetter-App zeigt nur dicke Regenwolken mit einer roten Fahne an...



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Bine & Gubacca