12 von 12 - immer am 12. eines jeden Monats posten Blogger ihren mehr oder weniger aufregenden Tag in 12 Bildern. Unser 12. April lässt sich leicht unter dem Motto "Der Alltag hat uns wieder" zusammenfassen.
Was wäre ich heute morgen gerne einfach noch ein Stündchen länger im Bett geblieben. Wenn die Lerche zur Eule mutiert, dass soll schon etwas heißen! So ganz habe ich meinen Rhythmus für das Berufsleben noch nicht wiedergefunden. Im Urlaub habe ich mich doch glatt daran gewöhnt, länger zu schlafen und dann erst einmal ausgiebig mit Claudia zu frühstücken. Vorbei sind diese schönen Zeiten! Jetzt heißt es wieder um 6.30 Uhr aufstehen und alleine am Frühstückstisch sitzen. Dabei schwelge ich gerne noch mal mit dem Reisetagebuch in Erinnerungen und schaue mir die Fotos an.
Vor dem Urlaub herrliches Wetter - nach dem Urlaub herrliches Wetter... was soll man dazu sagen?! Am besten gar nichts und einfach genießen, oder? Die Natur hat in den letzten zwei Wochen einen riesigen Sprung in Richtung Frühling gemacht und überall blüht und grünt es.
Perfektes Wetter um mit Gubacca etwas schönes zu unternehmen, wenn da nicht vorher die Pflicht rufen würde. Zum Glück im Home-Office von Zuhause und mit dem "Motivationstrainer" Gubacca an der Seite. Er hat sich im Gegensatz zu mir, sofort wieder Zuhause eingelebt und genießt es den vormittag zu verschlafen.
Aber dann war auch endlich 13 Uhr und ich konnte die "Mittagspause" einläuten. Und da der arme Gubacca ja im Urlaub nicht viel Gelegenheit zum Schwimmen hatte, ging es mit den Rädern zum Kanal. So sah zumindest Gubacca und mein Plan aus. Unser Taxi-Driver - auch liebevoll Herr Mini-Rütter genannt, sah das aber ursprünglich ganz anders.
"Willst du wirklich Gubacca in den Kanal lassen? Er ist doch so schön frisch gebadet!", kam prompt die Frage von Herrn Mini-Rütter, während er kräftig in die Pedalen trat. Ich wusste schon warum ich das Angebot dankend angenommen hatte, die zweite Deichsel für den Anhänger an seinem Rad zu befestigen. Bei dem Gegenwind, den wir heute hatten und der nicht gerade flachen Strecke, war ich froh die 35 Kilo nicht ziehen zu müssen. Bevor jetzt jemand entsetzt Luft holt - Gubacca hat keinen Urlaubsspeck angesetzt, sondern ich habe das Gewicht des Hänger mit eingerechnet.
"Hundevergnügen" gegen einen gut duftenden Gubacca mit einem locker, luftigen Haarkleid... Ich muss zugeben, da kam sogar ich ins wanken und liebäugelte mit einem Wasserverbot. Nach unserem letzten "Badeausflug" hatte Gubacca ganz schrecklich gestunken. Die bessere "Hälfte" kennt mich gut nach so vielen Ehejahren und schob noch schnell ein überzeugendes "Wir können doch auch so mit ihm am Wasser sitzen" nach. Eine schöne Stelle war am Kanal schnell gefunden und wir ließen Gubacca schon mal aus dem Hänger aussteigen, um in Ruhe die Räder abzuschließen. Und während ich noch mit mir haderte, ob ein Hundeleben wirklich so hart sein kann, machte ich den fatalen Fehler Gubacca nur wenige Sekunden unbeobachtet zu lassen... das Ergebnis war klar, oder?
Und ist das "Duftwölkchen" erst ruiniert... badet es sich im Kanal ganz ungeniert... Nach dem das "Kind oder besser der Gos, schon mal in den Brunnen gefallen war" stand dem herrlichen Badespaß natürlich nichts mehr im Wege. Ich würde ja auch nicht zur Eisdiele fahren und dann auf meinen geliebten Haselnussbecher verzichten, oder?! Von daher war das Wasserverbot eigentlich eine verdammt blöde Idee gewesen...
Bei dem Foto von Gubacca und mir muss ich sofort an Claudia denken, die Gubacca immer den "Checker" nennt. Der Name passt perfekt zu ihm. Egal was Gubacca gerade macht, er verliert seine Umgebung nie aus den Augen und hat alles im Blick. Mittlerweile habe ich gelernt, wann ein mahnendes "Gubacca" dann bei ihm ausreicht, oder ich vielleicht doch lieber zur Leine greifen sollte. Mir fällt dabei wieder sofort seine "Entenjagd" quer durch den Kanal ein. Gubacca hatte damals gerade sein "Seepferdchen" gemacht und konnte sich wild paddelnd mehr schlecht als recht auf der Wasseroberfläche halten. Er selber schätzte seine Schwimmkünste wohl deutlich besser ein oder der männliche Größenwahnsinn spielte wieder einmal eine entscheidende Rolle. Auf jeden Fall saß ich mit ihm wie auf dem Foto gemütlich am Rand, als er eine Entenfamilie auf dem Wasser ins Visier nahm. Ehe ich überhaupt reagieren konnte sprang er ins Wasser und nahm die Verfolgungsjagd auf. Zum Glück reagierte er irgendwann auf mein Rufen und drehte um. Ein schreckliches Erlebnis und ich darf gar nicht daran denken was passiert wäre, wenn ein Schiff gekommen wäre. Das ich noch am selben Tag eine Schwimmleine für ihn bestellt hatte, brauche ich glaube ich nicht zu erwähnen, oder?! Aber zum Glück ist Gubacca heute "vernünftiger" geworden und ich wachsamer.
Ich gebe zu, so ganz verdient habe ich mir heute das große Sahnehäubchen nicht auf meinem Kuchen. Die Kraftanstrengung bei der Radtour war ja dank Taxi-Chauffeur Mini-Rütter für mich nicht allzu groß. Aber ich hatte den Kuchen und die Sahne noch von Holland im Kühlschrank stehen und leckerer lässt sich glaube ich nicht in Urlaubserinnerungen "schwelgen". Gubacca hielt dann auch an den "Niederländischen-Urlaubsgewohnheiten" fest und machte es sich sofort unter dem Esstisch gemütlich.
Wären wir tatsächlich noch im Holland-Urlaub gewesen, hätte ich jetzt wahrscheinlich zu Claudia gesagt: "Ich schlafe mal ein halbes Stündchen" und wäre mit der Kuscheldecke auf dem Sofa verschwunden. Aber das Leben kann auch zur Bine so grausam sein und so schnappte ich mir tapfer meinen Computer, um den zweiten Teil meiner Büroarbeit zu erledigen.
Ganz so grausam war das Leben dann aber doch nicht zu mir und ich konnte dabei gemütlich im Garten in der Sonne sitzen. Ich gehöre zwar nicht zu den Menschen, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, aber meine Arbeit macht mir trotzdem Spaß und ich liebe meine Telearbeit. Die natürlich auch Gubacca zu gute kommt. Er ist nur ganz selten alleine Zuhause und leistet mir bei der Arbeit immer gerne Gesellschaft.
Nach der Arbeit stand bei Gubacca noch die Fellpflege auf unserem Programm. Mit dem Start in die Badesaion durfte natürlich auch der richtige "Bikini-Schnitt" oder im Fall von Gubacca "Badehosen-Schnitt" nicht fehlen und ich griff beherzt zur Schermaschine. Gubacca bleibt zum Glück immer ganz ruhig liegen und ich muss nur aufpassen, dass ich nicht in einen Schneide-Rausch verfalle. "Schnipp-Schnapp" hier noch mal ein Stück - da noch mal ein Stück... und ich hatte schon so manches mal eine Kurzhaar-Variante vom Gos danach vor mir sitzen. In diesem Fall blieb es aber bei der Rasur wichtiger Stellen und Regionen, damit er nicht müffelt.
Und dann endet unser 12 von 12 auch schon wieder mit dem berühmt, berüchtigten Leberwurst-Schnittchen, dass bei uns oft zu Diskussionen führt. Fast jeden Abend bekommt Gubacca wenn wir gegessen haben, liebevoll ein Leberwurstbrot von Herrn Mini-Rütter geschmiert. Wobei ich mich häufig frage, wem dieses Ritual eigentlich wichtiger ist: dem Herrn Mini-Rütter oder Gubacca. Für Gubacca geht die Welt nicht unter, wenn es als Alternative auch Mal eine Kaustange gibt. Aber für sein Herrchen! Den halben Abend muss ich mir dann anhören wie enttäuscht unser armer Hund doch ist, dass es kein Leberwurstschnittchen gab. Wobei das "SchnittCHEN" eine masslose Untertreibung ist. Mit der Zeit wurden es immer dickere "Knifften" und die Leberwurst-Schicht war fast so dick wie die Brotscheiben. Vor einiger Zeit haben wir jedoch einen Fernsehbericht gesehen, in dem vor dem regelmäßigen Verzehr von Leberwurst gewarnt wurde, weil immer Hepatits-E-Fälle bei Menschen aufgetaucht sind. Da gingen natürlich auch bei uns sofort alle Alarmglocken an und Herr Mini-Rütter kauft nur noch die (teure) Diät-Variante für unseren lieben Herrn Gubacca. Für unseren Schatz nur das beste, sage ich nur... in diesem Sinne, wünsche ich euch einen schönen Abend!