Ich bin sicher, in fast jeder Mensch-Hund-Beziehung gibt es DIE Geschichte, die noch Jahre später bei euch eine Gänsehaut auslöst. Mir fällt hierzu spontan die Bezeichnung "Big Story" ein. Ähnlich wie die TV-Sendung "Big Pictures", bei der zu jedem Foto eine besondere Geschichte erzählt wird. Für mich war zum Beispiel der Ausflug mit Chiru und Lottchen auf der Halde Hoheward (Trauern Hunde so wie wir?) so eine "Big Story". Aber auch mit Gubacca verbinde ich ein besonderes Erlebnis, das schon mehr als drei Jahre zurück liegt. Daher auch das helle Plüschtier auf dem ersten Foto - Zwerg-Riese mit 9 Monaten.
Bevor ich mit unserer Geschichte starte, möchte ich euch einen Rat geben. Es gibt "Gesetze" die man im Leben nie brechen sollte. Und hierzu zählt eindeutig: Egal, wie alt du bist, höre lieber auf deine Mutter. Mütter haben einfach immer recht! Leider... Aber nun zu meiner "Big-Story". Schon die Weihnachtsfeiertage standen 2017 bei uns unter keinen glücklichen Stern. Detlef, vielen auch als Herrn MIni-Rütter bekannt, kam am 2. Weihnachtsfeiertag unerwartet ins Krankenhaus. "Passenderweise" hatten wir für Silvester ein Ferienhaus in Hooksiel gebucht. Wir waren daher sehr erleichtert, als Detlef schon nach zwei Tagen wieder entlassen wurde und die Ärzte grünes Licht für die Reise gaben. Meine Mutter war vollkommen entsetzt und erklärte uns für verrückt, den Urlaub nicht abzusagen. Aber wie es immer so ist im Leben, wir hatten keine Reiserücktrittsversicherung und Detlef fühlte sich fit und gesund. So fanden wir die Sorgen natürlich vollkommen übertrieben von meiner Mutter. Ich höre mich noch tönen: "Mutti, Krankenhäuser gibt es auch an der Nordsee!" Und natürlich fuhren wir dann auch trotz ihrer Warnungen und Bedenken einen Tag vor Silvester nach Hooksiel. Gubacca war damals neun Monate alt und ich freute mich schon lange auf das Meer und die Strandspaziergänge mit ihm.
Silvester verbrachten wir, anstatt romantisch um 24 Uhr am Deich anzustoßen, im Ferienhaus vor dem Fernseher. Überhaupt entwickelte sich der Urlaub ganz anders wie erhofft. Es regnete von morgens bis abends und der Ort war vollkommen mit Feriengästen überfüllt. Der Stimmungspegel sank bei Detlef und mir tief in den Keller. Auch Neujahr war Detlef wieder lustlos und klagte über eine Erkältung. Er machte keinen Schritt vor die Tür und ich ärgerte mich ein bisschen darüber. Ich hatte den Verdacht, dass Detlef wegen dem Wetter keine Lust hatte mitzukommen und die Erkältung nur vorschob. Jeder von euch kennt ja bestimmt den berühmt berüchtigten "Männerschnupfen". Ich habe dabei jedes Mal sofort die Wick-Werbung "Schaaaatz! Kannst du meine Mama anrufen!", vor Augen und witzelte insgeheim ein bisschen über ihn.
Abends legte Detlef sich nach dem Abendessen auf die Couch und schlief ein. "Toller Abend", dachte ich noch und nahm mir vor, auch früh schlafen zu gehen und noch im Bett zu lesen. Ich war noch in der Küche mit Aufräumen beschäftigt, als ich plötzlich ein lautes, tiefes Heulen hörte. Dieses Wehklagen klang so fremd, dass ich es im ersten Moment überhaupt nicht mit Gubacca in Verbindung brachte. Als ich ins Wohnzimmer kam, sah ich Gubacca vor dem schlafenden Detlef sitzen. Er war es, der wie ein Wolf geheult hatte und war auch nicht dazu zu bewegen, sich nur einen Zentimeter von Detlef zu entfernen. Bei mir hatte es zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch nicht geklickt gemacht. Mein erster Gedanke war nur, Gubacca mit in die Küche zu nehmen, damit Detlef seine Ruhe hatte. Doch in der Küche ging das Geheule weiter. Okay, dachte ich, vielleicht muss er dringend raus und schnappte mir die Leine.
Abends legte Detlef sich nach dem Abendessen auf die Couch und schlief ein. "Toller Abend", dachte ich noch und nahm mir vor, auch früh schlafen zu gehen und noch im Bett zu lesen. Ich war noch in der Küche mit Aufräumen beschäftigt, als ich plötzlich ein lautes, tiefes Heulen hörte. Dieses Wehklagen klang so fremd, dass ich es im ersten Moment überhaupt nicht mit Gubacca in Verbindung brachte. Als ich ins Wohnzimmer kam, sah ich Gubacca vor dem schlafenden Detlef sitzen. Er war es, der wie ein Wolf geheult hatte und war auch nicht dazu zu bewegen, sich nur einen Zentimeter von Detlef zu entfernen. Bei mir hatte es zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch nicht geklickt gemacht. Mein erster Gedanke war nur, Gubacca mit in die Küche zu nehmen, damit Detlef seine Ruhe hatte. Doch in der Küche ging das Geheule weiter. Okay, dachte ich, vielleicht muss er dringend raus und schnappte mir die Leine.
Aber Fehlanzeige - Gubacca wollte sofort wieder rein und stand vor der Wohnzimmertür. Mittlerweile wurde mir mulmig. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht und ich machte Detlef wach. "Mir geht es nicht gut und ich will meine Ruhe haben", blaffte er mich an. Diese Art passte überhaupt nicht zu Detlef. Wie immer waren wir "perfekt" für alle Fälle ausgerüstet und hatten kein Fieberthermometer dabei. Dafür natürlich eine gut ausgestattete Hundeapotheke für alle Notfälle. Aber das ist ein anderes Thema. Detlefs Stirn fühlte sich heiß an und ich versuchte es mit kühlen Wickeln. Ohne Erfolg. Irgendwann konnte ich Gubacca überhaupt nicht mehr beruhigen. Er rannte nur noch hektisch zwischen Detlef und mir hin und her und bellte. In dem Moment mache es bei mir endlich klick und ich rief 110 an. Ich hatte einen sehr netten und hilfsbereiten Mitarbeiter der Feuerwehr in der Leitung. Er nahm sofort Kontakt zu einem der Bereitschaftsärzte auf, aber sie hatten wegen Neujahr lange Wartezeiten. Er versprach mir jedoch uns sofort vorzuziehen, sobald sich Detlefs Zustand verschlechterte. Zum Glück gab er mir für diesen Notfall eine andere Durchwahlnummer. Detlef fing kurz danach an zu phantasieren und erkannte mich nicht mehr. Kurze Zeit später stand dann auch der Rettungswagen vor der Tür. Detlef hatte sehr hohes Fieber und musste sofort in die Klinik.
Da stand ich dann Mitternacht alleine im Ferienhaus und musste an die Warnung meiner Mutter denken. Ich muss zugeben ich habe mich in dem Moment wahnsinnig hilflos gefühlt. Dieses ganze Szenario war so unwirklich. Vor wenigen Stunden hatte ich noch über den "Männerschnupfen" gewitzelt und jetzt lag Detlef irgendwo in einem fremden Krankenhaus. Schnell packte ich für Detlef eine Tasche mit dem nötigsten und machte mich mit Gubacca auf dem Beifahrersitz auf den Weg nach Wilhelmshaven. Es hört sich vielleicht für manchen von euch blöd an - aber, dass Gubacca bei mir im Auto saß, hat mich in dem Moment einfach beruhigt. Es tat gut, ihn an meiner Seite zu haben. In der Notaufnahme durfte ich dann noch kurz zu Detlef und seine Sachen abgeben. Er war kaum noch ansprechbar und kann sich bis heute nicht daran erinnern, dass ich bei ihm war.
Detlef musste den restlichen Urlaub im Krankenhaus bleiben. In dieser Zeit war Gubacca echt mein kleiner Fels in der Brandung. Anstatt der eigentlich geplanten langen Strandspaziergänge, wartete Gubacca jetzt geduldig die ganze Zeit im Auto, wenn ich Detlef im Krankenhaus besuchte. Mein sonst oft wilder Kevin war über Nacht erwachsen geworden. Ein ruhigeren und lieberen Hund an meiner Seite hätte ich mir nicht wünschen können. Für Gubacca blieb so wenig Zeit übrig und trotzdem war er über jeden der kurzen Spaziergänge am Strand einfach glücklich. Das macht Gubacca auch heute für mich so besonders. Er spürt mit seinen feinen Antennen sofort, wenn es jemanden nicht gut geht und ist einfach für ihn da.
Ich mag gar nicht darüber nachdenken, was an diesem Abend passiert
wäre, wenn ich, wie ich es vorgehabt hatte, einfach schlafen gegangen
wäre. Auch bei Gubacca hat dieses Erlebnis Spuren hinterlassen. Er reagiert auch heute noch sofort, sobald Detlef nur einmal hustet. Ich kann husten wie ich will - da passiert überhaupt nichts. Bei Detlef jedoch, kommt Gubacca sofort angerannt, um sich davon überzeugen, dass es ihm gut geht. Wir lachen oft darüber und sagen dann zu ihm "Krankenpfleger Gubacca ist wieder im Einsatz", aber tief in meinem Herzen bin ich total gerührt von diesem tollen Hund, der sofort gespürt und vorallem auch gezeigt hat, dass es seinem Herrchen nicht gut geht. Das ist unsere "Big-Story", die mir noch bis heute sofort eine Gänsehaut macht!
2 Kommentare
Liebe Bine,
AntwortenLöschendas ist wirklich eine "Big-Story" und eine Erinnerung, die man nicht vergisst.Ich kenne es, dass man bei seinem Mann nicht alles so ernst nimmt - und der Werbespot ist nicht umsonst so beliebt ;) Wie gut, dass Gubacca da den richtigen Riecher hatte und auch Du dann reagiert hast. Hunde haben wirlich oft ein besonderes Gespür für Krankheiten - auch wir haben das gelernt.
Liebe Grüße,
Isabella mit Cara und Shadow
Liebe Isabella, ja der Werbespot sitzt wirklich tief und fest bei mir - wobei auch ich heute mit dem Thema "sensibler" umgehe.
LöschenDanke für deinen lieben Kommentar!
Liebe Grüße
Bine & Gubacca
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns immer riesig über Rückmeldungen.
Liebe Grüße
Bine & Gubacca