Viele von euch kennen bestimmt dieses verdammt doofe Gefühl, wenn der eigene Hund auf die fremde Trainerin auf' s Wort hört und einen selbst gerne im Regen stehen lässt. Ich muss zugeben, dass ich nach den ersten Stunden bei Gabi oft mit einem sehr zwiespältigen Gefühl und auch nachdenklich nach Hause gefahren bin. Auch wenn ich es nicht gerne zugebe: Es hat mich doch sehr frustiert zu sehen, wie pflegeleicht Gubacca sein kann und wie viel "will to please" doch tatsächlich in ihm steckt. Gubacca freut sich jedes Mal riesig Gabi zu sehen und klebt förmlich an ihrer Seite. Jeder ihre Wünsche ist ihm ein Befehl und auch die regelmäßigen Spaziergänge mit ihren beiden Rüden sind überhaupt kein Problem.
Doch dann habe ich mir gedacht "Bine du hast jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder du machst wieder den Fehler dich selbst ständig in Frage zu stellen oder du freust dich einfach darüber, was für ein toller Hund Gubacca ist!" Und plötzlich war es beim Training mit Gabi einfach nur ein beruhigendes Gefühl, dass er super auf sie hört. Dadurch hatte auch ich jetzt die Möglichkeit Situationen mit ihm zu üben, bei denen ich unsicher bin. Zum Beispiel ohne Leine an einer großen Pferdekoppel vorbei zu laufen und nicht sofort anzuleinen, wenn mir Spaziergänger entgegen kommen.
Letzten Freitag übten Gabi und ich mit ihm ein neues Kunststück und
standen dafür ein Stück voneinander entfernt auf einer Wiese. Plötzlich
gab es einen lauten Knall, über den Gubacca sich sehr erschreckte. Wie ein Blitz
kam er auf mich zugeschossen, setzte sich zwischen meine Beine und
schaute mich an. Ich war in dem Moment so glücklich - das kann ich gar
nicht richtig in Worte fassen. Gabi meinte später zu mir, ich hätte von einem Ohr zum anderen gegrinst. Für mich war es ein richtiger
Marmeladenglas-Moment! Ich hätte eher damit gerechnet er rennt zu Gabi und noch vor ein paar Wochen wäre Gubacca laut kläffend der vermeintlichen Gefahr entgegen gerannt. Schöner hätte Gubacca mir nicht zeigen können,
dass er mir vertraut und wir mit unserem Training auf dem richtigen Weg sind. Ich spürte in diesem Moment so richtig das feste Band, dass uns verbindet und war so verdammt glücklich! Am liebsten hätte ich für eine Weile die Zeit angehalten oder diesen Augenblick zumindestens für die Ewigkeit festgehalten. Das geht zwar nicht - aber in unseres gemeinsames Marmeladenglas - da kann ich ihn reinpacken - diesen wunderschönen Glücksmoment!
1 Kommentare
Wie schön, dass Gubacca dir so vertraut ihr Fortschritte macht. Ich habe über die Pferde auch gelernt, dass Vertrauen erst durch Vertrauen kommt. Meine Pferde können mir nur vertrauen, wenn ich ihnen zuerst vertraue. Dann klappt es aber auch.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Auenländerin
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns immer riesig über Rückmeldungen.
Liebe Grüße
Bine & Gubacca