Ich kann mir gerade so richtig die Reaktionen von euch auf die Überschrift und das Foto vorstellen. Da schießt einem doch sofort die Frage durch den Kopf "Wo ist denn hier bitte der Quantensprung in der Entwicklung von unserem niedlichen Ángel?"
Dank der Kameraperspektive sieht Ángel zwar schon deutlich größer aus, aber ansonsten bietet er doch den gewohnten Anblick eines schlafenden Hundewelpen! Ich gebe zu die Meilensteine in der Entwicklung sind bei den Blogfotos auf den ersten Blick nicht erkennbar. Wobei es an der "Milchbar" deutlich enger geworden ist. Alle Welpen haben ordentlich zugelegt und die Kilogrenze schon seit ein paar Tagen überschritten. Es bedarf jetzt schon ein wenig mehr Anstrengung, um an die "beste" Zitze zu gelangen und die kleinen Gossis setzen hierfür auch gerne ihre ganze Körperkraft ein. Begleitet wird das ganze von der vollen Bandbreite an Geräuschen. Es wird aufgeregt gefiept und laut geschmatzt. Aber auch ein Grummeln ist zwischendurch zu hören, wenn einer der Zwerge den Kampf, um die Lieblingszitze verloren hat.
Dabei müssen sich die Welpen seit letztem Donnerstag nicht mehr ausschließlich auf ihren Geruchs- und Tastsinn verlassen. Frl. Grün und Frl. Rot waren die ersten die am 13. Tag ihre Augen öffneten. Typisch Mädels halt... immer ein bisschen fixer als die Rüden. Aber auch Ángel wagte einen Tag später den Blick in seine Welt. Anfangs muss man genau hinschauen, wenn sich die Augen bei den Welpen langsam öffnen. Erst ist nur ein kleiner offener Schlitz am inneren Augenwinkel erkennbar, der sich dann immer mehr öffnet. Auch die Hörfähigkeit entwickelt sich jetzt schrittweise.
Natürlich sieht man die Kleinen nach wie vor viel schlafen und das am liebsten in kleinen Gruppen. Hin und wieder liegen sie aber schon mal für sich alleine oder "verstecken" sich auch gerne unter dem Schutzrahmen der Wurfkiste. Der Schutzrahmen ist wichtig, um Welpen vor einem versehentlichen Erdrücken durch die Mutter zu schützen. Witzig sieht es immer aus, wenn alle quer übereinander liegen. Beim Durchzählen vermisste Bettina kürzlich die Nr. 5. Der erste suchende Blick geht dann immer zum Schutzrahmen - aber auch dort lag kein Welpe. Wo steckt Nr. 5? Unter dem 4er-Welpenhaufen konnte sie ihn dann sehen. Wie hält das ein kleiner, gerade mal ein Kilo schwerer Welpe nur aus, fragte sich Bettina. Immerhin lag fast das vierfache an Gewicht auf ihm. Große Gewichsunterschiede gibt es nämlich nicht mehr bei den fünf Geschwistern und Herr Blau muss so langsam seinen Titel "Größter Rüde" abgeben.
Im letzten Welpenbeitrag ging es unter anderem auch darum, wie schädlich sich Stress auf die Babies im Mutterbauch auswirken kann. In der weiteren Entwicklung der Welpen ist jetzt jedoch sogar ein Quäntchen Stress erforderlich, um den Grundstein für eine gute Frustrationstoleranz zu legen. Die Frustrationstoleranz beim Hundewelpen bezieht sich darauf, wie gut ein Welpe mit Frustration umgehen kann, zum Beispiel wenn er etwas nicht bekommt, was er möchte, oder wenn er auf etwas warten muss. Eine hohe Frustrationstoleranz ist später auch wichtig, um unerwünschtes Verhalten wie übermäßiges Bellen, Zerstörung von Gegenständen oder Aggression zu vermeiden.
Was uns Menschen oft schwer fällt, verstehen Hundemütter instinktiv souverän umzusetzen. Dafür benötigen sie keinen "Herrn Rütter" bzw. einen Trainer an ihrer Seite und so beginnt Lina auch immer mehr den Zugang zur Nahrung zu regulieren. Mama Lina ist nicht mehr ständig in der Wurfkiste, sondern genießt auch zwischendurch immer wieder kurze Ruhephasen alleine auf dem Sofa. Die kleinen "Can valents" lernen so, dass sie nicht immer sofort das bekommen, was sie wollen und entwickeln so eine gewisse Frustrationstoleranz.
Lina ist aber auch die geborene Animateurin für die ersten Laufversuche ihrer Welpen. Kaum haben es sich alle an der "Milchbar" gemütlich gemacht, wechselt sie gerne mal die Ecke in der Wurfkiste. Wer jetzt gerne weiter trinken möchte und sich dabei einen guten Platz sichern will, muss sich beeilen ihr zu folgen. Ok, Bettinas Aussage, dass man jetzt schon den "eleganten Gosgang" sehen kann, halte ich für "leicht" übertrieben - aber die Zwerge sind flinker geworden und setzen immer mehr ihre Beinchen zum Fortbewegen ein. Wobei der Video auch schon wieder eine Woche alt ist. Hauptdarsteller ist natürlich unser hübscher Ángel, der möglichst zügig zu seinem leckeren Milchgetränk kommen möchte! Schaut euch die zaghaften Laufversuche gut an, denn mittlerweile ist "Herr Ángel" deutlich flotter unterwegs wie wir euch im nächsten Beitrag zeigen werden.
Jetzt verabschieden wir uns aber erst einmal und wünschen euch einen schönen Abend! Wie immer regnet es bei uns schon wieder und ich werde mich mal in die Regenklamotten für die Abendrunde "werfen"...
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