Und ewig grüßt das Murmeltier... es regnete die letzten Tage im Dezember, es regnete bisher fast jeden Tag im Januar... Mittlerweile versinken wir auf unserer Lieblingsrunde nur noch im Schlamm und meine Regenhose ist im Dauereinsatz. Das ganze erinnert mich sehr an den Januar im letzten Jahr, wo sich das schlechte Wetter bis zum März hinzog und "Regen" schon fast das "Unwort 2022" geworden wäre. Tatsächlich wurde es dann aber der Begriff "Zeitenwende" und wir durften uns über einen langen trockenen Sommer freuen. Aber davon sind wir noch weit entfernt und ich versuche den "Regenfrust"
möglichst klein zu halten und tröste mich damit, dass es dafür relativ
warm ist. Unsere Heizung ist immer noch defekt und knackig kaltes
Winterwetter wäre eine Katastrophe für mich "Frostbeule". Dann doch
lieber nass werden!
Auf unseren Spaziergängen durch die Felder begegnen uns momentan nur wenige Hundebesitzer und wie so oft stelle ich mir die berühmt-berüchtige Frage "Wo sind sie alle? Müssen die anderen Hunde nicht p...?" Aber wahrscheinlich beschränken sich die meisten auf kurze Runden und kommen nicht auf den Gedanken bei dem "Schitt-Wetter" eine Stunde durch den strömenden Regen zu marschieren, wie Gubacca und ich es machen. Wobei ich momentan auch nicht unglücklich über die fehlenden "Trainingspartner" bin. Gubaccas Erregungs-Level ist seit der Silvesterknallerei doch noch deutlich erhöht und er reagiert, um es einmal vorsichtig auszudrücken, etwas dünnhäutig, wenn er von anderen Rüden schief angeschaut wird. Womit wir beim heutigen Blogthema wären und der seltsamen Überschrift:"Und was ist davor passiert?!"
Bei dem Satz muss ich immer an meine frühere Trainerin Gabi denken. Sobald ich ihr von einer neuen Schandtat von Gubacca berichtete, war immer ihre erste Frage "Und was ist vorher passiert?" Eine Frage die ich mir früher nur selten stellte. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, das aktuelle Verhalten zu bewerten und mich darüber zu ärgern, ohne darüber nachzudenken, welche Stressauslöser es schon im Vorfeld gegeben hatte. In unserem heutigen Beispiel ist das relativ einfach: Gubacca hat die Silvesterknallerei zwar auf den ersten Blick souverän gemeistert, aber ganz so spurlos sind die Tage auch an ihm nicht vorbeigegangen. Bei ihm sieht man das draußen sofort an seiner Rutenhaltung, die bei ihm ein perfektes Stimmungsbarometer ist. Anstatt leicht herabzuhängen und "fröhlich" beim Laufen zu wippen, wie es normalerweise bei ihm der Fall ist, ragte sie in den letzten Tagen häufig steil nach oben. Das ist bei ihm immer ein deutliches Anzeichen, dass er angespannt ist. Normalerweise weiß er auch, dass er ruhig an einem Rüden vorbei gehen soll, obwohl er ja lieber ein bisschen pöbeln würde. Aber momentan klappt das nicht immer so gut und "Herr Gubacca" reagiert wieder gerne mit seinem "Schau mich bloss nicht schräg an du Blödmann!" Aber sind wir anders? Fast immer müssen wir uns ja nur das eigene Verhalten reflektieren, um unsere Hunde zu verstehen. Ich muss zugeben, ich reagiere schnell sehr überzogen und zickig, wenn ich eh schon genervt bin. Noch schlimmer ist es, wenn ich vor etwas Angst habe - dann bin ich mit der berühmten "Kneifzange" nicht anzufassen und mein Umfeld lässt mich besser in Ruhe.
Unseren Hunden geht das nicht anders und das einzige was in solchen Situationen hilft, ist sich dass einfach bewusst zu machen. Mittlerweile reagiere ich auf solche Phasen ganz entspannt und sehe darin keine Rückschläge. Gubacca tut es gut, einfach nur unsere gewohnte Lieblingsrunde zu laufen und nach Herzenslust zu schnüffeln. Und wenn die Rute dann wieder locker über den Boden wackelt... dann klappt es auch wieder mit den Rüdenbegegnungen. Nicht umsonst sagt man auch "In der Ruhe liegt die Kraft". In diesem Sinne wünsche ich euch einen entspannten Abend und werfe mich mal wieder in die Regenklamotten für die letzte kurze Runde heute.
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Liebe Grüße
Bine & Gubacca