1888. Tag | 12 von 12 im Juli

Juli 12, 2022

Die Aktion "12 von 12" an der Blogger*innen immer am 12. eines Monats mit 12 Bildern ihren Tag dokumentieren geht in die nächste Runde. Bisher hatte ich mir ja schon immer Tage vorher überlegt, was ich mit Gubacca besonderes unternehmen könnte, damit die Beiträge sich nicht jeden Monat ähneln - diesmal hätte ich die Blogaktion fast vergessen. Auf meiner Morgenrunde mit Gubacca fiel mir auf einmal sieden heiß ein, dass wir den 12. Juli haben... Das kommt davon, wenn man noch tagelang mit dem Reisetagebuch hinterher hinkt und in der Vergangenheit schreibt.


Der Morgen startete mit einem gemütlichen Frühstück auf der Terrasse.  Die erste Arbeitswoche habe ich erfolgreich hinter mich gebracht, wie man so schön sagt und die Alltagsroutine hat uns schon wieder fest im Griff.  Den obligatorischen Frühstückstisch mit Laptop kennt ihr ja schon von den vorigen Beiträgen und das Foto spare ich mir diesmal. Es fällt mir immer so schwer mich auf 12 Bilder zu beschränken und  ich möchte euch viel lieber  mein neues "DIY-Projekt" zeigen - ein kleines "Boheme-Tischchen" für die Terrasse.




Inspiriert hat mich dabei ein nettes Ehepaar, das ich an unserem letzten Urlaubstag in Langholz kennengelernt habe. Die beiden haben sich meinen Lebenstraum bereits erfüllt und sind vor ein paar Jahren von Münster an die Ostsee gezogen. Zwar nicht nach Langholz, aber immerhin nur wenige Kilometer davon entfernt. Die Frau schwärmte mir von der besonderen Atmosphäre von dem Campingplatz in Langholz vor und erzählte mir, dass sie vor kurzem sogar dort eine Nacht in einem der Zirkuswagen verbracht hätten. Das strahlen in ihren Augen war einfach herrlich und ich fand die Aktion so toll! Denn eigentlich hätten sie ja nur mit dem Auto knapp 20 Minuten fahren müssen und wären wieder Zuhause gewesen.  Der Wohnwagen stand direkt am Meer, auf dem Platz gab es Live-Musik und ein Lagerfeuer brannte... seufz... das hätte mir auch gefallen!  Ich weiß nicht in welchen der Zirkuswagen sie waren - aber im Internet entdeckte ich einen, der komplett im Boheme-Stil eingerichtet ist und ich bin seitdem total verliebt in diesen lockeren Einrichtungslook. Mich hat aber auch dieses Ehepaar total begeistert - wie sie mit ihren Lebenszielen umgegangen sind und es oft die kleinen Dinge sind, wie eine Nacht im Zirkuswagen, die das Leben so schön machen... Daran erinnert mich jetzt das kleine "Wägelchen", das eigentlich nur eine alte Obstkiste mit Rollrädern ist. Die Reaktion von Herrn Mini-Rütter war herrlich, als er mich aus dem Baumarkt anrief und entsetzt fragte "Das sind ja alte, verrottete Kisten, so hast du dir das Teil doch nicht vorgestellt, oder?!" Ich hatte die Kisten im Werbeprospekt entdeckt und ganz der liebende Ehemann, war meine bessere Hälfte natürlich sofort bereit meine Wünsche umzusetzen. Es könnte aber auch daran liegen, dass er gerne in Baumärkten stöbert. "Doch, genau so eine alte gebrauchte Kiste wollte ich", kam prompt vor mir. Herr Rütter verstand die Welt nicht mehr... und auch die erste Reaktion von meiner Mutter war: "Warum gibt man Geld für eine alte, fast kaputte Kiste aus?". Ja warum, eigentlich? Weil gerade das den Boheme-Stil ausmacht - Möbel oder Dekoteile die  eine "Vergangenheit"  haben. Und so wie "meine" Obstkiste aussieht, war sie sehr lange im Einsatz   und jetzt kommt auch noch meine persönliche Geschichte dazu!



Bei warmen Temperaturen wird mein Arbeitsplatz unter'm Dach zur echten Herausforderung. Den Schreibtisch dann auch noch direkt vor dem Fenster stehen zu haben, macht die Sache nicht gerade besser. Theoretisch könnte ich ja sogar auch auf der Terrasse arbeiten, wenn da nicht die leidige Angewohnheit von mir mit den zwei Bildschirmen wäre. Ein reines Arbeiten mit dem Laptop ist für mich undenkbar - also heißt es schwitzen.




Gubacca lässt sich momentan nur bei mir oben blicken, wenn er weiß, dass es dort auch Futter gibt. Sollte der Schnüffelteppich leer bleiben, ist auch von ihm nichts zu sehen und er liegt viel lieber unten im Wohnzimmer auf dem kalten Steinboden.


Mittags baute ich dann schnell das Gubacca-Taxi auf und es ging in unser kleines Wäldchen. Dort lassen sich die warmen Temperaturen noch gut ertragen und ich hoffe, die für nächste Woche angedrohte Hitzewelle, mit bis zu 40 Grad, bleibt uns erspart. Mit zunehmenden Alter muss ich leider auch bei mir feststellen, dass ich hohe Temperaturen nicht mehr so gut wegstecke und auch schnell ins schwitzen gerate. Und so kam ich dann auch "leicht" abgekämpft mit Gubacca von der Runde zurück. Der Spanier ließ sich wieder mal, sichtlich vergnügt, von mir durch die Hitze kutschieren. Erwartet wurde ich von einem hochmotivierten Ehemann, der nur darauf wartete sportlich zu werden. "Wenn es dir zu warm ist müssen wir ja nicht zur Eisdiele radeln", hieß es dann auch zuerst noch verständnisvoll, wenn er nicht noch ein "man steigert sich auch schnell rein, so warm ist es doch gar nicht", hinterher geschoben hätte.


Kennt ihr diese Menschen die bei 30 Grad immer noch locker, flockig, frisch gestylt aussehen und vor lauter Tatendrang kaum zu halten sind? So ein Exemplar ist mein Herr Mini-Rütter. Der geborene Bergmann, der auch noch bei 30 Grad in der Mittagszeit joggen gehen möchte. Natürlich radelte ich mit ihm zur Eisdiele - ich würde mir doch nie freiwillig  ein Eis entgehen lassen. Nur auf den großen Spiegel hinter der Eistheke hätte ich diesmal gerne verzichtet- denn die erste Frage die mir beim Warten durch den Kopf schoß war: Wer ist bloss diese verschwitze Frau mit dem hochroten Kopf neben dem Mann, der gerade einer "Axe-Werbung" entsprungen zu sein scheint. Ich schwöre  - Herr Mini-Rütter hatte nicht eine Schweißperle auf der Stirn.



Nach soviel sportlichen Einsatz  musste ich mich erst einmal ruhen. Mittlerweile zeigte das Thermometer 35 Grad auf unser Terrasse an und ich machte es mir lieber in einer schattigen Gartenecke mit meinem Tablet gemütlich. Ich liebe mein Tablet und es ist mein ständiger Begleiter. Meine Schwester kann sich überhaupt nicht vorstellen, mit so einem Teil Bücher zu lesen. Sie braucht wie viele Menschen das Papier zwischen den Fingern, ein Buch, das man richtig in den Händen halten kann. Für mich ist es einer der genialsten Erfindungen, dass ich meine "Bibliothek" immer dabei habe, zwischendurch auch mal im Internet surfen kann und auch Teile meine Kulturarbeit sich damit erledigen lässt. Mehr geht doch nicht, oder? Doch ich habe noch vergessen, dass ich im Sommer oft abends auf der Terrasse damit meine geliebte "Markus Lanz" Sendung schaue - ich verpasse nur ungern eine Folge.



Ein Bild von meinen Hortensien darf heute bei 12 von 12 auch nicht fehlen. Ich habe ja  bekanntlich  nicht so den grünen Daumen und freue mich riesig, wie toll sie in diesem Jahr blühen. Die beiden Hortensien waren bei unserem Einzug vor fast 11 Jahren die ersten Blumen die ich pflanzte und ich liebe diese Blütenfarbe!


Was für mich mein Tablet ist, ist für Gubacca sein Futterbeutel. Er ist nicht so der "Spielzeug-Fan", aber seinen Futterbeutel liebt er! Wegen der Hitze fiel heute die große Nachmittagsrunde aus und zum Ausgleich hatte "Sherlock Holmes" seine großen Einsatz: er durfte den versteckten Futterbeutel  im Garten suchen. Es ist immer wieder toll zu sehen, mit wieviel Freude Gubacca durch den Garten sprintet und das "Täschen" rasend schnell findet.



Auf unseren Spaziergängen liebt er es neuerdings, stolz wie Oskar, den Futterbeutel das letzte Stück nach Hause zu tragen. Dabei geht zwar auch die "Leinenführigkeit" vollkommen verloren und er marschiert im strammen Tempo vor mir her - aber man kann halt auch nicht alles im Leben haben, oder?! Demnächst werde ich mal versuchen ihm beizubringen, meine Brötchentüte für mich zu tragen. Zum Üben nehme ich dann aber lieber ersteinmal eine leere Tüte, sonst könnte es passieren, dass beim ersten Rüden, der uns entgegenkommt meine Brötchen im hohen Bogen auf dem Boden landen. 





Den Abend haben wir dann auf der Terrasse ausklingen lassen. Ein bisschen jammere ich noch "meinem" Langholz hinterher und ich vermisse die Strandspaziergänge. Aber zuhause ist es ja auch schön und so manche Träume erfüllen sich ja auch irgendwann - vielleicht einfach nur anders, wie ich heute denke...




12 von 12 Foto

Zum Schluss gibt es noch mein "12 von 12 Foto". Für jeden der zwölf Beiträge wird einmal das selbe Motiv fotografiert. Ich hatte mich ja für meine Lieblingsbank auf unserer "Windradrunde" entschieden. Diesmal habe ich es aber nicht geschafft den Baum komplett auf das Bild zu bekommen - das Feld gegenüber ist einfach zu hoch und zu dicht zugewachsen und auch von meiner kleiner Lieblingsbank sieht man nicht mehr viel. Aber Gubacca bleibt bei jedem Spaziergang dort artig stehen und wartet, ob ich nicht vielleicht doch Platz nehmen möchte...






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