1307. -1315. Tag | Der ruhigste Welpe - oder making of Advent

Dezember 13, 2020

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei... Empfinde nur ich das so oder rennt die Zeit in diesem Jahr noch schneller wie sonst? Irgendwie sind die letzten Monate nur so an mir vorbeigeflogen und heute ist schon  der 3. Advent. Langsam wird es knapp für ein schönes Foto für die Weihnachtsgrüße, denn so ganz zufrieden bin ich mit meinen Bildern bisher nicht. Anstatt wieder das obligatorische Foto von Gubacca und Knut zu machen, hatte ich diesmal Lottchen vor der Linse. Eins gleich vorweg: Knut ist eindeutig das leichtere Motiv.

Lottchen lässt sich im Gegensatz zu Gubacca nur ungern fotografieren. Von daher beäugte sie meinen Aktionismus, möglichst viel Adventsdeko vor meiner Schlafzimmertür zu drapieren, sehr misstrauisch. Gubacca ist da pragmatischer oder kennt mich wahrscheinlich auch einfach besser. Er hat mittlerweile gelernt, dass er schneller seine Ruhe hat, wenn er einfach mitmacht. Und so lag er schon auf dem Fell, bevor ich überhaupt mit der Deko fertig war.


Sein Gesicht dabei sprach Bände. Er hatte keine Lust auf ein langes Fotoshooting - Lottchen auch nicht. Sobald meine Aufmerksamkeit zu meiner Kamera und den richtigen Einstellungen ging, versuchte sie auch schon aus dem Bild zu verschwinden. Das ist typsich für Lottchen. Wenn sie etwas nicht möchte, ist sie flink wie ein kleines Wiesel und entzieht sich so der Situation. 

 

 

Gubacca ist in dieser Hinsicht das genaue Gegenteil von Lottchen und dabei wären wir auch beim eigentlichen Blogthema. Gubacca sitzt solche Situationen einfach aus. Das hat er schon als kleiner Welpe in der Wurfkiste gemacht. Leider habe ich den Video dazu nicht wiedergefunden. Aber dort konnte man schon toll beobachten, dass Gubacca die kleinen "Raufversuche" vom Bruder Gustav einfach ausgessesen hat. Wenn es ihm dann doch irgendwann zu viel wurde, stand er einfach auf und legte sich in eine andere Ecke und schlief weiter.

 

 

Überhaupt war er auf den Videos immer viel ruhiger, wie der quirlige und unternehmungslustige Bruder Gustav. Ich weiß noch genau wie entsetzt ich war, als unsere Züchterin mich fragte, ob auch Gustav für uns in Frage käme. "Never!" Abgesehen davon, dass ich mich schon beim ersten Foto des Wurfes in Gubacca verliebt hatte, war ich total erleichert, dass er ein so ruhiger Welpe war. Ich hatte im Vorfeld schon sehr viel Respekt vor der anspruchsvollen Rasse und wollte mir nicht gleich das "Alpha-Männchen" aussuchen... Mit jedem Video, das ich von Gubacca im Welpen-Album sah, verstärkte sich mein Bild vom gechillten kleinen Bärchen. 

 


Es gibt im Welpenalbum ein Video  von Gubacca und seiner Schwester Ginger, dass die beiden in einer Welpenspielgruppe zeigt.  Ich hatte mich gewundert, dass ausgerechnet Gubacca mitkommen durfte und nicht der lebhafte Gustav. Aber Gubacca hatte die Herausforderung mit bravour gemeistert. Als ihm die vielen Hunde zu viel wurden, legte er sich einfach in den Welpentunnel und schlief. Da ging so richtig mein Herz auf und ich war sicher, den einfachsten Gos ever, ever, ever zu bekommen. Wenn ich mich darin nicht mal täuschen sollte...



Eins gleich vorweg - diese Eigenschaft im größten Trubel einfach zur Ruhe zu kommen, besitzt Gubacca bis heute. Ich musste schon so oft über ihn grinsen, weil er sich mitten im größten Chaos einfach einrollen kann und schläft. Spontan fällt mir dazu unsere Renovierung ein. Gubacca war gerade 14 Wochen alt, als wir neue Wohnzimmerfenster bekamen. Überall türmten sich die Möbel und die Handwerker lärmten beim Einbau der Rahmen.  Und unser Gubacca? Der schlief friedlich neben dem Esstisch...
 

Aber es gibt auch eine Kehrseite der Medaille, die zwar nicht schlimm ist, die man aber kennen sollte. Um Dinge einfach an sich abprallen zu lassen und einfach abzuschütteln, bedarf es auch viel Selbstbewusstsein. Im nachhinein glaube ich sogar, dass sein Bruder Gustav leichter im Umgang gewesen wäre, wie unser kleiner Kevin es war. Gubacca ist bis heute schwer zu beeindrucken und ein sehr autarker Rüde. Die Nummer aus dem Welpenspiel, hatte er auch später bei unserer damaligen Trainerin Birgit, für sich perfektioniert. Passte ihm der Erziehungsstil von Birgit nicht, marschierte er einfach in den großen Agility-Tunnel und ließ uns beide im Regen stehen. Bis heute kann er unbequeme Situationen für sich einfach aushalten bzw. aussitzen. Ich musste dabei lernen, dass man ihm nur mit der gleichen mentalen Stärke gegenüber treten kann, um sich bei ihm durchzusetzen. Es fällt mir nicht immer leicht, aber so langsam schaffe auch ich das  für mich zu perfektionieren. Eine Sache die man übrigens wunderbar in vielen Lebensbereichen anwenden kann ;-) und die meiner Persönlickeit auch gut getan hat.
 

 
Falls der ein oder andere sich jetzt vielleicht fragt, ob ich mich mit dem Wissen von heute, lieber für Gustav entschieden hätte: Nein, hätte ich nicht. Meine Wahl würde immer wieder auf Gubacca fallen. Für mich ist diese Ruhe und Stärke eine wunderbare Eigenschaft an ihm. Man muss es "einfach" nur schaffen, diese in Richtung Souveränität und Gelassenheit zu leiten... Aber nach diesem Blogartikel werdet ihr euch auch über das kommende Foto nicht wundern. Was hat Gubacca gemacht, als er keine Lust mehr hatte, sich fotografieren zu lassen? Richtig! Er hat einfach die Augen zu gemacht. Da konnte ich Quitschlaute von mir geben, "Leckerchen" rufen oder mich auf den Kopf stellen - Gubacca hat geschlafen und Lottchen hat es ihm nachgemacht.

 
DAS Foto für die Weihnachtsgrußkarte haben wir noch nicht hinbekommen. Aber ich  haben ja noch ein paar Tage Zeit und seit gestern Urlaub. Dann muss Knut aber wieder mit auf das Foto.  Lottchen ist seit einer Woche wieder bei meinen Eltern und es ist insgesamt wieder Ruhe bei uns eingekehrt. In diesem Sinne wünschen wir euch einen schönen 3. Advent und machen jetzt unserer Mittagsrunde. Passt auf euch auf und bleibt gesund!

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