Kennt ihr auch dieses Gefühl, das mich manchmal beschleicht: Andere bekommen das viel besser mit ihren Hunden hin, wie ich. Oder ich frage mich, warum habe nur ich das Problem, wie zum Beispiel die Rüdenpöbelei, mit Gubacca? Gerade, wenn man sich viel in der "virtuellen Welt" bewegt, bekommt man schnell den Eindruck, es gibt nur perfekt sozialisierte Hunde, die ihren Menschen jeden Wunsch von den Lippen ablesen und allerlei Kunststückchen beherrschen. Gestern habe ich dazu einen tollen Beitrag von Lisa*, die zwei Briard Rüden hat, in Instagram gelesen. Auf den ersten Blick fällt ihr Account sofort wegen den tollen Fotos auf. Die beiden Rüden sind perfekte Models, die viele Tricks beherrschen und sich einfach wunderbar fotografieren lassen. Wenn man sich aber die Mühe macht und auch die längeren Texte dazu liest, zeigt sich auch ein anderes Bild von dem jüngeren der beiden Briards. Lisa schildert dort offen und ehrlich ihre Probleme. Der junge Rüde gerät schnell in Stress und neigt dann zu Übersprungshandlungen. Für mich lagen Welten zwischen dem perfekten Model, dass auf dem Foto posierte und der realistischen Beschreibung eines jungen Rüden, der von seinem Frauchen sehr geliebt wird, ihr aber auch die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Wir sehen auf den Fotos immer nur einen kleinen Teilausschnitt aus dem Leben der anderen, dass muss einem in der manchmal schönen heilen Welt des Internets bewusst sein.
Ich kann viele Fotos posten, die zeigen wie toll Gubacca und Lottchen miteinander klar kommen. Die beiden sind ein echtes Dreamteam, die sich gegenseitig vertrauen und mögen. Das ist aber nur die eine Seite. Auf der anderen Seite habe ich die Schweißperlen auf der Stirn, wenn ich mit beiden unterwegs bin und mir ein größerer Rüde entgegen kommt. Die wildegewordenen 24 Kilo dann mit einer Hand zu bändigen ist für mich jedes Mal eine große Herausforderung. Zwei Hunde sind nicht nur die tolle Bereichung im Leben, die viel miteinander spielen und glücklich sind, im Rudel zu leben. Man muss auch zwei unterschiedlichen Wesen gerecht werden. Das wurde mir während Lottchens Besuch bei uns noch einmal richtig bewusst.
Manchmal lohnt sich ein Blick hinter die Fassade und schnell merkt man, dass man gar nicht alleine mit vielen Problemen ist. Mir war das von Anfang an auch hier auf dem Blog sehr wichtig - zu zeigen, dass nicht immer alles "easy going" ist. Ich denke es tut vielen gut zu lesen, dass auch andere das selbe oder ähnliche Probleme haben. Ich wünsche mir noch viel mehr solche Berichte in Facebook und in Instagram, wie den von Lisa*! Auch hier auf dem Blog freue ich mich immer riesig über Kommentare, ob es euch mit euren Hunden ähnlich geht. Oder wo ihr erzählt was euch im Alltag stresst. Jeder einzelne Kommentar kann anderen helfen - alleine mit dem Gefühl, auch andere hatten oder haben die gleichen Baustellen.
Ein schönes Wochenende für euch alle - ich mache mich jetzt startklar für meine Runde mit Gubacca und Lottchen und hoffe, dass uns nicht viele Rüden begegnen!