Gestern musste ich doch innerlich grinsen - es lohnt sich manchmal doch auf die ältere Schwester zu hören. "Sollen wir nicht lieber mit Gubacca wieder zum Dörnberg fahren", fragte mich Micky noch nach dem Aufstehen. "Hier sind doch morgens um 8 Uhr alle mit ihren großen Hunden im Feld unterwegs." "Das macht mir nichts", tönte die Bine noch lauthals. "Das ist doch eine tolle Übung für Gubacca und mich..." 10 Minuten später hatte ich dann zum ersten Mal Schnapp-Atmung, als auf unserem Weg plötzlich ein herrenloser, großer Rüde auftaucht. Zum Glück ein kurzhaariges Model, bei dem ich sofort das Fehlen von einem wichtigen Indiz erkennen konnte. Trotzdem hatte ich ein mulmiges Gefühl. Gubacca reagiert zwar nicht auf kastrierte Rüden, aber vielleicht passt dem anderen ja seine Nase nicht. Kaum hatten wir diese Herausforderung geschafft, kam uns schon der nächste unangeleinte Rüde entgegen. Mein "Könnten Sie bitte anleinen", verpuffte im Raum. Erst als beide Hunde sich bereits anfingen zu taxieren, wurde genervt zu der Leine gegriffen. Das nächste Highlight ließ nicht lange auf sich warten. "Kampfterrier" Max kam uns leinenlos mit seinem Frauchen entgegen. Der möchte doch nur spielen. Von wegen...Klein-Mäxchen wollte Gubacca zu gerne lautstark verdeutlichen, wer hier im Revier das sagen hatte. Nach der fünften Rüdenbegegnung standen mir alle Haare zu Berge und das nicht nur wegen Gubacca.
"Der Eindringling im Revier" - ich weiß nicht wer aggressiver reagiert: Hund oder Mensch. Mir ist das schon letztes Jahr in Langholz aufgefallen. Die Hundebesitzer, die dort im Urlaub sind, verhalten sich in der Regel sehr rücksichtsvoll. Sobald man aber am Strand auf einen der Dauercamper trifft, sieht das anders aus. Wie auch hier in dem Wohngebiet ist jeder "Neue" ein Störfaktor und man trifft auf eine eingeschworene Gemeinschaft. Warum soll Bruno angeleint werden, der hier lebt? Man kennt sich und weiß welche Hunde sich mögen und nicht. Und ein bisschen ticken auf dem Dorf auch die Uhren anders und Hunde machen das noch unter sich aus... Von daher: Ab sofort höre ich auf Mickys weise Ratschläge und wir fuhren heute morgen wieder zum Dörnberg.
Dann stand natürlich auch wieder ein Spaziergang durch den Bergpark Wilhelmshöhe auf unserem Programm. Wie es sich für einen "Wanderurlaub" bei 25 Grad im Schatten gehört, suchten wir uns als Ziel natürlich die Teufelsbrücke aus. Immer schön steil den Weg nach oben... So wie ich gepustet und geschwitzt habe, hätten wir eigentlich schon den Herkules erreichen müssen.
Von der Teufelsbrücke aus fließt das Wasser in den zehn Meter tiefen liegenden "Höllenteich". Beide bekamen Namen aus der Unterwelt wegen der angrenzenden Plutogrotte. Dort soll der Gott der Unterwelt nach einer Sage gesessen haben.
Die Plutogrotte war neben den Herkules und den Kaskaden früher eine der bekanntesten und beliebtesten Attraktion im Park. In der Zeit vor 1800 standen dort Skulpturen, die die Unterwelt - das Reich von Pluto - darstellen sollten. Die hier dargestellte Höllengesellschaft versetzte die Besucher regelmäßig in Staunen und Gruseln und hinterließ bei ihnen einen tiefen Eindruck. (1)
Zurück zum Parkplatz ging es dann vorbei an dem Aquädukt und den Peneuskaskaden, hinunter zu dem Jussowtempel. Noch ein kurzer Blick auf die verblühte, aber sehr berühmte Weißensteinrose und dann ging es zurück zu Gubacca, der zu Hause geblieben ist.
Gubacca ist bei der Wärme froh, nicht überall mitgenommen zu werden. Am liebsten liegt er in seiner Lieblingsecke zwischen Sofa und Heizung oder auf den kühlen Fliesen in der Küche. Überhaupt hat er sich bei Micky wieder sehr gut eingelebt und man merkt ihm an, dass er sich hier sehr wohl fühlt.
Morgen früh heißt es dann aber trotzdem sehr früh aufstehen. Der Wetterbericht hat 28 Grad angekündigt und wir wollen auf jeden Fall noch eine große Runde mit Gubacca laufen, bevor er sich dann in einer kühlen Ecke einigelt.
Textquellen:
(1) „Ein schauerliches Halbdunkel“ - die Plutogrotte (https://www.kassel-welterbe.de/spaziergänge/geheime-orte-plutogrotte/)
2 Kommentare
Da habt ihr ja wieder einen tollen Ausflug gemacht. Das hätte uns bestimmt auch gefallen.
AntwortenLöschenGubacca sieht ja wirklich süß aus wie er da liegt und schläft.
Liebe Grüße
Auenländerin
Man achte auf die Ohren liebe Auenländerin :-). Sogar damit wird "gelüftet" und "gekühlt".
AntwortenLöschenDer Bergpark Wilhelmshöhe ist zur jeder Jahreszeit einfach nur schön und Hunde können problemlos mitgenommen werden. Ich bin sicher, auch deine beiden hätten dort viel Spaß.
Liebe Grüße
Bine & Gubacca
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns immer riesig über Rückmeldungen.
Liebe Grüße
Bine & Gubacca