1064. bis 1065. Tag | Das perfekte Alter für einen zweiten Hund

April 07, 2020

Von einigen von euch weiß ich, dass sie mit einem zweiten Hund liebäugeln und sich dabei auch öfters die Frage stellen: Wie alt sollte der erste Hund sein, bevor ein Welpe einzieht? Natürlich gibt es hierfür keine pauschale Antwort - aber bei uns wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür gekommen.  Gubacca hat sich zu so einem  tollen souveränen Rüden entwickelt, dass sogar ich  mir nun einen weiteren Hund vorstellen könnte.  Mit seinen drei Jahren ist Gubacca schon fast "pflegeleicht" geworden, so dass ein junger Hund sich bestimmt toll an ihm orientieren könnte. Habe ich da gerade wirklich das Wort "pflegeleicht" getippt?! Ja aber es stimmt einfach. Aus dem wilden Rabauken Kevin ist ein in sich ruhender Rüde geworden, an dem sich ein junger Hund toll orientieren könnte. Und trotzdem ist Gubacca noch jung genug, um auch ein toller Spielpartner zu sein.




Bei Chiru war ich ja immer davon überzeugt, dass er der geborene Einzelhund ist. Nach Lottchens Einzug bei meinen Eltern war ich daher total erstaunt darüber, wie sehr er sich freute, wenn Lottchen bei uns war. Er liebte seine Rolle als großer Bruder und die beiden hatten eine sehr enge Bindung   zueinander. Von Gubacca weiß ich schon jetzt, dass er es lieben würde, wenn noch ein Welpe  bzw. ein zweiter Hund bei uns einziehen würde.  Er reagiert nie eifersüchtig, verteidigt keine seiner Ressourcen und überlässt Lottchen bei ihren Besuchen gerne sein Spielzeug oder Körbchen. Er liebt es mit einem anderen Hund über die Wiese zu flitzen und ist einfach ein toller "Teamplayer", der sich gut zurücknehmen kann.




Trotz des gewaltigen Größenunterschiedes sind auch er und Lottchen ein gut eingespieltes Team. Ich muss bei Gubacca nie aufpassen, dass er Lottchen über den Haufen rennt und ich staune immer wieder wie er seine 23 Kilo bei ihr im Griff hat. Lotta ist eine sehr souveräne "große" Schwester, die vieles einfach toleriert, aber auch deutlich zeigt, wenn ihr etwas zuviel wird. Das macht den Umgang mit den beiden sehr einfach und Gubacca nimmt jede Zurechtweisung von ihr sofort an.




Wenn da bisher nicht immer das Problem mit den gemeinsamen Spaziergängen gewesen wäre... Einen tobenden Gubacca mit einer Hand zu kontrollieren war in der Vergangenheit eine echte Herausforderung. Besonders dann,  wenn wild gewordene 5 Kilogramm in der anderen Hand sich gerne lautstark beteiligen möchten. Kam ich bisher mit Gubacca an allen Hündinnen problemlos vorbei, mutierte Lotta bei den vermeintlichen Rivalinnen zum Kampfzwerg. Von daher vermied ich gemeinsame Runden bisher immer und marschierte lieber doppelt raus.




Letztes Wochenende war Lottchen bei uns zu Besuch und ich hatte diesmal einfach keine Lust jede Runde doppelt zu laufen. Und siehe da: Die gemeinsamen Spaziergänge waren überhaupt kein Problem. Gut, ich muss auch zugeben, es sind mir nicht so viele Hunde begegnet. Aber sogar bei dem French-Bully, den Gubacca absolut nicht leiden kann, war sein "Ausbruch" an der Leine harmlos und gut zu händeln. Auch der Freilauf klappte super und Gubacca machte keine Alleingänge - ich war total begeistert. Lottchen gewöhnte sich schnell daran, nur auf einer Seite zu laufen und hielt mit ihren kurzen Beinchen gut unser Tempo mit.

Schade ist nur, dass Lottchen nicht gerne mit ihm spielt. So vorsichtig Gubacca auch mit ihr umgeht - sie hat doch ein wenig Respekt vor seiner Größe. Bei der kleinen Reina, der vorigen Hündin meiner Eltern und Chiru war das genauso. Auch sie war schon etwas älter und sie achtete immer sehr genau den "großen" Chiru immer vor sich zu haben. Sie weigerte sich zu laufen, sobald Chiru hinter ihr lief. Ganz so schlimm ist es zwar bei Lottchen nicht - aber auch sie bleibt sofort stehen, wenn Gubacca angerannt kommt. Dabei ging Chiru viel wilder mit ihr um und Gubacca hat sie noch nie angerempelt oder über den "Haufen" gerannt.



Ich denke bei einem zweiten Hund würde ich mich daher entweder für eine gleich große Rasse entscheiden oder mich sogar ein bisschen verkleinern. Diese Kombination war in der Vergangenheit einfacher. Aber das ist jetzt erst einmal alles noch Zukunftsmusik - wir haben hier nämlich eine Bremse - den Herrn Mini-Rütter. Ihn zieht es nicht zu neuen Herausforderungen und wenn überhaupt ein zweiter Hund einziehen soll - dann müssen auch beide dafür sein. Unser Wochenende mit Lottchen war aber auf jeden Fall sehr schön und wir waren richtig traurig, als meine Mutter sie am Montag wieder abholte...

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4 Kommentare

  1. Liebe Bine,
    es ist wirklich schon komisch: kaum sind unsere Wauwis aus dem Gröbsten raus,
    kommt der Gedanke, wie es wohl mit zwei Hunden wäre... ob man nicht noch irgendeinem armen Tierschutzhund ein Zuhause geben könnte.
    Kürzlich konnte ich das gut testen, meine Freundin hatte sich die Hand gebrochen und an Stellen, wo die Hunde nicht freilaufen konnten, hatte ich beide an einer Leine. Es war wie Engelchen und Teufelchen... nur gehörte das Engelchen leider ihr.

    Ich wünsche trotz der seltsamen Umständen allen schöne Ostertage und bleibt gesund!
    Liebe Grüße
    Rotmäppchen

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  2. *flöt und grins* Ich möchte dazu (m)eine Beobachtung teilen: der Hiesige spielt ja am liebsten "innerfamiliär also mit Zweibeinern". Mit anderen ist das mehr so wie "in derselben U-Bahn/Strassenbahn/Bus sitzen", man sitzt da halt so zusammen aber man ist es nicht wirklich. Ausnahme: wenn er seinen Halbbruder trifft, da geht die Post ab, dann gemeinsames ruhiges Schnüffeln jeder auf seiner Seite, dann wieder Rambazamba. Ab und zu auch mal bissi Zoff, aber ansonsten wie A*sch auf Ei*er. Ich bilde mir ein, daß das nochmal eine ganz andere Qualität bei den beiden ist, so wie dir plötzlich wildfremde Friesen dolle ans Herz wachsen, wenn du sie in Queensland, NZ, triffst. ;-) (und bevor ich angpöbelt werde: ich mag Friesen, egal ob zwei-oder vierbeinig!) lg Andrea

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  3. Liebe Bine,

    Du kannst Dir ja denken - ich bin ein großer Fan der Zwei-Hunde-Haushalte :) Allerdings muss ich zugeben, ich habe auch gelernt, dass es so etwas wie den perfekten Zeitpunkt dafür eigentlich nicht gibt. Und ich habe auch gelernt, dass ein toller Ersthund nicht immer der souveräne Führer für einen Zweithund ist - manchmal ist es eben auch so, dass der ältere Ersthund sich von den Mackendes Jungen anstecken lässt und auf einmal Dinge tut, die er vorher nie getan hat.
    Auch muss so eine Lebensgemeinschaft nicht immer so toll sein, wie man es sich vorstellt. Auch wenn am Anfang Interesse, gemeinsames Spiel und Anhänglichkeit vorhanden war kann sich das verlieren - so war es bei Cara und Damon, Die kamen gut miteinander aus und waren auch ein Team ... aber eben anders als Damon und Laika :) Wobei, jedes "Paar" beiuns war anders und hatte seine macken (Einzeln und Doppelt).
    Aber das wirklich gute an zwei Hunden ist, man hat trotzdem oder genau deswegen immer etwas zu lachen hat, es nie langweilig wird und auch die Herausforderungen ausreichend vorhanden sind ;)

    Liebe Grüße,
    Isabella mit Cara und Shadow

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  4. Ich bin ja ein absoluter Fan der Mehrhundehaltung. Aber ich habe auch gelernt, dass ein souveräner Ersthund leider nicht bedeutet, dass sich der zweite was von ihm abschaut. Es kann auch anders rum laufen. Das war zumindest hier schon zweimal der Fall.
    Aber ich empfinde es ehrlich gesagt als artgerechter mit zwei Hunden und solange der Ersthund andere Hunde wirklich nicht leiden kann, so einen Fall hatten wir hier auch, würden es bei uns immer wieder zwei werden.
    Lotte ist übrigens so ein niedlicher Hund.
    Liebe Grüße
    Auenländerin

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Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns immer riesig über Rückmeldungen.
Liebe Grüße
Bine & Gubacca