871. Tag | Reisetagebuch Hohwacht Tag 5

September 26, 2019

Den heutigen ehrlichen Blogbeitrag habt ihr meiner Mutter zu verdanken. Ich wollte diesmal das Thema einfach unter dem Tisch fallen lassen und einfach nahtlos beim Tag 6 weiterschreiben. "Weißt du Bine", sagt meine Mutter abends zu mir, wenn man schon ein Tagebuch schreibt muss man auch ehrlich sein. Es ist feige nur immer zu schreiben "Zwerg-Riese war ja wieder so toll...", wenn es nicht so war und dich das sehr traurig gemacht hat. Auch so etwas gehört in deinen Blog bzw. in das Tagebuch. Das bist nicht du, du warst doch immer offen beim Schreiben. Recht hat sie... also was hat mich so traurig gemacht, dass ich abends alleine am Strand saß und die Tränchen kullerten. Eigentlich fing der Tag ja sehr gut an. Ich machte nach dem Aufstehen  eine kleine gemeinsame Runde mit Lottchen und Gubacca und nach dem Frühstück fuhren wir zum Einkaufen.



Mittags hatte ich eine Verabredung auf die ich mich sehr gefreut hatte. Vor ein paar Wochen bekam ich eine sehr liebe Mail von Kirsten, die lange Zeit den Blog von Chiru im Internet verfolgt hatte und mehr durch Zufall Gubacca' s Blog im Internet entdeckte. Sie freute sich sehr mich im Netz wiedergefunden zu haben und schrieb mich spontan an. Sie hat nicht nur eine kleine Doppelgängerin von Chiru, auch bei ihr zieht demnächst ein kleiner Gosrüde ein. Kirsten wohnt in der Nähe von hier und wir verabredeten uns für Donnerstag. So weit der schöne Teil der Geschichte. Der nicht so schöne Teil ist, dass der Spaziergang mehr als anstrengend mit Gubacca war. Seit  drei, vier Wochen verfällt Gubacca wieder in alte Verhaltensmuster, die ich so nur aus seinen schlimmsten Phasen kenne. Nur heute sind es 24 Kilo die ich bändigen muss. Mich hat das am Mittwoch sehr traurig gemacht. Ich habe soviel an mir gearbeitet, bin in vielen Dingen über mich hinausgewachsen und fühlte mich jetzt wie ein Versager. Wo sind meine Träume geblieben? Ein Kamerad an meiner Seite, der mich begleitet, mit seiner Umwelt klar kommt, sozialverträglich ist. Ein Hund der einfach nur sein Leben liebt und unbeschwert und glücklich ist. Irgendwie zerplatzen momentan diese Träume wieder wie eine Seifenblase. Anstatt vorwärts haben wir einen weiten Sprung nach hinten gemacht. Es ist die Hilflosigkeit... was habe ich falsch gemacht? Wo sind  meine Fehler? Wie kann ich es besser machen? Aber es sind ja nicht nur meine Träume... ich wünsche es mir auch so für Gubacca. Er ist ein so liebenswerter Herzenshund den ich sehr liebe. Alle diese Gedanken schossen mir durch den Kopf, als ich von meinem Spaziergang mit Kirsten kam... und deswegen saß ich alleine am Strand und war einfach nur wahnsinnig traurig.

Morgen scheint bestimmt wieder die Sonne ... Krönchen richten... aufstehen! An manchen Tagen steckt man einfach nicht alles weg. Gute Nacht ihr Lieben!

  • Share:

You Might Also Like

4 Kommentare

  1. Vielleicht empfindet man das in so einem Moment ganz anders und deine Bekannte hat es vielleicht auch ganz anders registriert.Man ist selbst vor so einem Treffen aufgeregt und nervös.Vielleicht hatte Gubacca einfache keine Lust heute Bekanntschaften zu machen.Vielleicht hatte er schlechte Laune...
    Hadere nicht mit dir,jeder wird so Situationen kennen.
    Ich finde es toll,dass du authentisch bist und Mutti dir da auch offen ihre Meinung sagte.Deine Blogs sind immer ehrlich und heute fand ich es mutig,auch zu schreiben,wenn man traurig und gefrustet ist und das Gefühl hat mit allem von vorn zu beginnen.Solche Situationen wird jedes Frauchen oder Herrchen kennen und selbst erleben.
    Also nicht das Krönchen richten,die drücken nur beim Denken.Neuer Tag,neuer Anfang
    Liebe Grüße und eine schöne Zeit noch

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke Micky für deinen lieben Worte - du bist ein Schatz! Über den Rest haben wir ja schon gesprochen.
      Habe dich sehr lieb!
      Bine

      Löschen
  2. Ach wie ich so Situationen kenne. Unser Leo ist ein Angsthund und er hat so schlimme Ängste, dass er dann auch ins Haus pinkelt vor Stress. Er ist nun 3 Jahre bei uns und die letzten Monate waren endlich entspannt mit ihm. Wir konnten ihn schlafen lassen wo er wollte und es gab keine Pfützen. Es war endlich egal wer die letzte Runde mit ihm macht und auch sonst war er ganz anders. Keine Flashbacks mehr, keine Panikattacken mehr und nun seit drei Wochen? Wieder Status quo. Er macht ins Wohnzimmer, geht mit mir abends nicht raus und hat wieder Panik. Warum? Wir wissen es nicht. Da heißt es annehmen und ihn liebevoll begleiten. Aber es ist so frustrierend, vorallem weil man ja will, dass es dem Hund gut geht. Wie hat unsere Trainerin gesagt? Den Grund wirst du nicht erfahren, aber du kannst jetzt einfach damit umgehen. Mir hat dieser Satz geholfen mich nicht verrückt zu machen, sondern die Situation anzunehmen und weiter zu machen.
    Liebe Grüße
    Auenländerin

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Auenländerin, danke für deinen lieben Worte! Ich muss gestehen - insgeheim war mir der Gefühlsausbruch schon fast ein bisschen unangenehm. Es tut gut zu lesen, dass auch andere ähnliche Gefühle haben.

      "Da heißt es annehmen und ihn liebevoll begleiten. Aber es ist so frustrierend, vorallem weil man ja will, dass es dem Hund gut geht."

      Das trifft es auf den Punkt und ist auch einer Hauptgründe die mich so traurig gemacht haben. Gubacca soll ein unbeschwertes Leben haben mit vielen Freiheiten.

      "Den Grund wirst du nicht erfahren, aber du kannst jetzt einfach damit umgehen."

      Das werde ich mir zu Herzen nehmen!!!

      Danke und liebe Grüße
      Bine

      Löschen

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns immer riesig über Rückmeldungen.
Liebe Grüße
Bine & Gubacca