2329. Tag | Die magische Hundeleine und andere Tipps für unterwegs...

September 24, 2023

Wie sagt man so schön "Lieber spät als nie!" und so habe ich in den letzten Wochen meine Leidenschaft für "YouTube" entdeckt. Der Göttergatte schwört schon lange auf die Informationsflut, die man dort geboten bekommt und wir haben sogar dank eines YouTube-Videos schon unsere Geschirrspülmaschine selber reparieren können. Auch für die Anleitung von Gubacca - das hört sich doch viel schöner als "Erziehung" an  - bin ich dort fündig geworden und habe einige Tipps auch schon erfolgreich umsetzen können. Man muss nur sein Problem als Suchbegriff eingeben und schwups werden einem eine Fülle von Videos, von mehr oder manchmal auch eher weniger kompetenten Hundetrainern, angezeigt. Wobei ich angenehm überrascht war, wie viele Videos es gibt, die wirklich sehr gut gemacht sind. 



Natürlich ersetzt ein "Erziehungsvideo" keinen Hundetrainer, aber sie sind eine tolle Möglichkeit, um neue Sichtweisen kennenzulernen und manchmal sind es ja sogar die kleinen Dinge, die dann doch eine große Wirkung zeigen. Wie zum Beispiel der Tipp, Gubcca immer an der gleichen Leinenlänge laufen zu lassen.


Die magische Hundeleine

Die Leine hat für viele Hunde eine magische Eigenschaft: Sie wird automatisch länger, wenn sie es nur taktisch klug anstellen. Bei manchen Zweibeiner am anderen Ende der Leine hilft ein kräftiger Ruck, bei anderen muss der Hund etwas sensibler vorgehen und es unauffälliger gestalteten. Grundsätzlich haben wir 2-Beiner aber fast alle eine Eigenschaft gemeinsam: Wir "beduppen" uns gerne selber. Und das ganz besonders, wenn es um so unangenehme Themen wie "Leinenführigkeit" geht. Das eine Flexileine nicht das erste Mittel der Wahl ist, um zu üben wird den meisten schon bewusst sein. Aber auch die Führleine  lässt sich wunderbar in der Länge variieren und notfalls steht ja auch noch der ausgestreckte Arm zur Verfügung, um den Radios für den 4-Beiner mehr oder weniger unauffällig zu erweitern. 



Aber wie sagt man so schön "Gefahr erkannt - Gefahr gebannt"! Seit ich den Tipp beherzige die Leine konsequent an der gleichen Stelle festzuhalten, hat auch Gubacca nur noch den gleichen Radius zur Verfügung und hat sich erstaunlich schnell daran gewöhnt. Anfangs habe ich noch  meine Hand mit der Leine in die Jackentasche gesteckt, um nicht doch in die Versuchung zu kommen, den Arm als Verlängerung einzusetzen. Mittlerweile ist das nicht mehr nötig und Gubacca läuft deutlich besser an der lockeren Leine.




Den Blick in die Ferne richten

Seit mich ein Nachbar auf ziemliche taktlose Weise - er hielt sich für unbeschreiblich witzig - darauf aufmerksam machte, dass ich beim Laufen immer auf dem Boden schaue, achte ich sehr auf meine  Körperhaltung. Ganz besonders natürlich, wenn ich bei ihm am Haus vorbeilaufe. Aber so ganz unrecht hatte er nicht, wie ich zugeben muss. Schon mein Vater hat  früher öfters zu mir gesagt: "Brust raus, Bauch rein", weil ich den Hang dazu hatte mich kleiner machen zu wollen. Ich war mit 9 Jahren schon 1,70 m groß und überragte alle Schulkameraden. Dabei strahlt  ein aufrechter Gang doch gleich viel mehr Selbstbewusstsein aus, oder? Mittlerweile dachte ich auch, dass mir das in "Fleisch und Blut" übergangen ist und ich förmlich wie für "Germany next Model" über den Asphalt schwebe...bis ich irgendwann schlimme Schulterschmerzen bekam. Während ich noch darüber sinnierte, ob es mit der Leinenführigkeiten von Herrn Gubacca vielleicht doch nicht zum Besten stand und meine Schmerzen von der ständigen Ruckerei kommen könnten, hatte mein Schwesterchen eine andere Lösung für mein Problem. "Du gehst auch vollkommen steif und ziehst die Schultern ständig beim Laufen hoch!", bemerkte sie bei einem gemeinsamen Spaziergang. Zum Glück sind Schwestern viel höflicher und sensibler als männliche Nachbar und verpackte das sehr nett für mich.



Soviel also zum Thema "Laufstegmodel" mit selbstbewussten Gangbild. Aber wie läuft man den jetzt richtig, ohne dass man später beim Orthopäden landet?!  Auch hierfür habe ich einen Tipp auf You Tube gefunden, der eigentlich so alt ist, dass er schon einen ganz langen Bart hat: Man fixiert sich auf einen bestimmten Punkt in der  Ferne und marschiert darauf zu. Alleine diese kleine Verschiebung des Blickwinkels sorgt dafür, dass wir aufrechter gehen und den Kopf gerade halten. 


Unterwegs mit Frau Reiseleiterin Bine 

Ein weitere positive Folge davon ist, dass wir automatisch auch zielstrebiger laufen. Wir wissen wo es hingehen sollen und machen das mit unserer Körperhaltung auch deutlich. Ich muss dabei immer an Ingeborg denken, eine Hundetrainerin aus unserem Gos-Verein. Sie bat uns in einer Stunde uns vorzustellen, dass wir als Reiseleitung  in einer fremden Stadt unterwegs sind. Nur wir kennen den Weg, um unsere Gruppe durch das Gewühl und das hektische Treiben zu führen. Ruhig und gelassen laufen wir mit den Teilnehmern durch die Straßen - denn wir wissen wo wir hin müssen. Alle in der Gruppe achten sehr auf uns und passen höllisch auf uns nicht zu verlieren. Perspektivenwechsel. Gleiche Reiseleitung - gleiche Gruppe, nur diesmal hat auch die Reiseleiterin keinen Plan wo es entlang geht. Zögerlich läuft sie mal in diese Richtung, dann dreht sie wieder um und ist letztendlich froh, als einer der Teilnehmer  erklärt, dass er sich ein bisschen auskennt. So lieber Leser - für welche Reiseleitung würdest du dich entscheiden?




Auf die richtige Laufseite kommt es an

Das Wort "Leinenführigkeit" finde ich einfach schrecklich, aber es steckt eine wichtige Botschaft in dem Begriff: Führung. Bei manchen Mensch-Hund-Teams frage ich mich unterwegs oft wer hier eigentlich wen "führt". Der Hund rennt hektisch von einer Seite zu anderen und der dazugehörige 2-Beiner verlässt auch mal gerne den Weg und lässt sich in die Büsche ziehen - weil "Max" ja schnüffeln muss... Bei dem Thema kann ich mir diesmal sogar auch einmal stolz auf die Schulter klopfen. Gubacca hat von Anfang an gelernt nur auf einer Seite von mir zu laufen und je nach Bedarf auf Kommando nach links oder rechts zu wechseln. Aber auch hierzu habe ich noch einen tollen Tipp in YouTube bekommen. Hunde reagieren oft deutlich entspannter, wenn sie auf der "reizarmen" Seite laufen und wir uns angewöhnen draußen zum Sicherheits-Puffer für sie zu werden. Klar, bei Hundebegegnungen ist das für mich schon selbstverständlich gewesen, aber ansonsten?  Die Trainerin, demonstrierte in ihren Video wie unterschiedlich ihre Hündin sich einem Wohngebiet je nach Laufseite verhält. Im ersten Abschnitt führte sie die Hündin auf der linken Seite Richtung Straße. Als sie dann die Laufseite verändert und die Hündin rechts von ihr an der Hecke entlang lief, entspannte sich diese sichtlich. Sie hatte die "Führung" an ihr Frauchen abgegeben. Auch hier wieder - kleine Veränderung - große Auswirkung.  

Mein persönliches Fazit der vielen YouTubes- Videos zum Thema "Hundeerziehung" ist, dass es sich bei sehr vielen lohnt, sie sich anzuschauen und man für den Alltag viele Tipps und Anregungen für sich "mitnehmen" kann. 

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