1922. Tag | 12 von 12 im August

August 12, 2022

"Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät...?" Ja! Schwups sind schon wieder vier Wochen vergangen und die Aktion "12 von 12" geht in die August-Runde. Es ist schon erschreckend wie schnell die Zeit nur so dahinfliegt! Ein Grund mehr den Sommer in vollen Zügen zu genießen.  Denn der ist in diesem Jahr einfach herrlich! Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir in den letzten Jahren über einen so langen Zeitraum, so ein tolles Wetter hatten. Natürlich hat auch das seine Schattenseiten. Es müsste viel öfters und viel länger regnen. Der Wassermangel wird ganz sicher noch in naher Zukunft ein großes Problem für uns alle werden. Eins von vielen, wenn man die Nachrichten sieht. Aber ich habe mir fest vorgenommen, mich davon nicht bange machen zu lassen, was noch alles auf uns zukommen könnte. Dann doch lieber schöne Erlebnisse sammeln und viel unternehmen. Leider bleibt dabei auch unser Blog ein bisschen auf der Strecke - das wird sich im Herbst wieder ändern - versprochen!



Der Pott kocht - im wahrsten Sinne des Wortes. Für heute waren wieder über 30 Grad angekündigt und anstatt der obligatorischen Runde zum Bäcker, ging es mit Gubacca schon um 6.30 Uhr durch die "Wiesen und Felder". Der große Fan von großen Morgenrunden bin ich nicht gerade, muss ich zugeben. Ich nutze die Zeit lieber, um in Ruhe zu  frühstücken, bevor um 8 Uhr auch schon wieder der Dienstrechner ruft. Aber  heute hatte es sich echt gelohnt, den Wecker eine halbe Stunde früher zu stellen. Die kühle Luft war herrlich und der leichte Nebel über den Felder sah einfach toll aus.



"Und ewig grüßt das Murmeltier...". Manche Dinge wiederholen sich  bei uns momentan täglich und ich muss darüber immer lachen.  Während ich  damit beschäftigt bin, meinen Frühstückstisch auf der Terrasse zu decken, liegt Gubacca immer unter dem Esszimmertisch.  Dabei  zeigt er keinerlei Ambitionen mit in den Garten zu kommem, um mir Gesellschaft zu leisten.



Aber kaum, habe ich mein "zartes Hinterteil" auf den Stuhl platziert, kann ich sicher sein, steht der Spanier wartend vor der Terrassentür. Es ist erstaunlich mit welchen Tempo dieser Hund das immer schafft. Und was macht das gut dressierte Frauchen natürlich auch sofort?! Richtig, sofort aufspringen, um den Herrn Gubacca rauszulassen. 




Dieses wunderbare Spielchen wiederholt sich im Laufe des Tages noch einige Mal und die liebe Bine mutiert zum Türöffner. Und das macht Gubacca mit soviel Charme, dass man erst relativ spät erkennt, wie perfekt dieser Katalane mich schon erzogen hat. In der Regel sitze ich nämlich kaum wieder im Gartenstuhl, da möchte der "gnädige Herr" wieder rein, weil es ihm zu warm draußen ist. Das funktioniert übrigens auch mit seinem Herrchen ganz wunderbar. Während ich frühstücke liegt  Gubacca jedoch meistens ganz entspannt neben dem Tisch. Es braucht aber niemand zu glauben, dass  ihm dabei nur ein einziger Hund entgeht, der am Zaun vorbeigeht. Und das sind einige!  Aber Gubacca ist ja ein "braver Hund", der die Zaungäste zwar zur Kenntnis nimmt, aber nur sehr, sehr selten bellt. Da war meine "Erziehung" sogar einmal sehr erfolgreich. Sobald aber Labrador Rudi, einer seiner Erzfeinde, am Grundstück vorbeiläuft, steht Gubacca parat. Aber nicht um den Feind zu vertreiben! Nein, er weiß genau, dass es  für einen "lieben Gubacca" dann ein ganz besonders großes Stück Käse von meinem Brötchen gibt.



Ich liebe meine Telearbeit und empfinde es als totalen Luxus, von fast überall arbeiten zu können. Vor allem jetzt, wo in meinem Büro im Dachgeschoss locker 30 Grad sind und ich mich einfach mit dem Laptop in den Garten setzen kann. 




Mittags ging es dann im Gubacca-Taxi ab zum Kanal. Zum Glück zog Herr Mini-Rütter tapfer den  Anhänger und ich musste nur im gemächlichen Tempo mit meinem Rad neben her fahren. Seltsamerweise lässt Gubaccas Wasserbegeisterung immer mehr nach. Die ausgelassen Hechtsprünge ins Wasser sind leider Vergangenheit und mein Spanier mutiert wieder zum "Bäuchleinkühler". Aber auch hier versteht es das gewiefte Kerlche  perfekt, mich zu manipulieren: Gubacca liebt es, stundenlang am Kanal sitzen und einfach nur das Geschehen um sich herum zu beobachten. Sämtliche Motivations-Versuche von mir, vielleicht doch mal ein bisschen zu schwimmen, werden dann einfach geflissentlich überhört. Aber wenn wir einpacken und er wieder in sein "Taxi" steigen soll - ja dann kann er auf einmal doch schwimmen und das vergessene Stöckchen retten. Und was macht die liebe Bine dann aus lauter Begeisterung?! Richtig! Sie vergisst ganz, dass es ja eigentlich nach Hause gehen sollte und wirft sofort euphorisch das Stöcken   erneut ins Wasser. 



Wie ihr schon öfters lesen konntet, prallen bei der Hundeerziehung bei Herrn Mini-Rütter und mir, zwei Welten aufeinander. Wir haben zwar beide oft das gleiche Ziel vor Augen, aber unser Weg dorthin verläuft doch sehr unterschiedlich. Und so kam es natürlich auch heute direkt nach dem Ableinen von Gubacca zu   den ersten Grundsatz-Diskussionen. Meine "Traumvorstellung" beim gemeinsamen Radfahren ist, dass Gubacca immer schön auf unserer Höhe neben mir herläuft. Wenn ich mit ihm alleine unterwegs bin, ist das auch kein Problem. Sobald wir jedoch zu zweit mit ihm fahren, gehen mit dem Spanier die Pferde durch. Aber Übung macht ja bekanntlich den Meister und so war ich auch heute ständig damit beschäftigt, ihn zu "erziehen". "Gubacca bei  mir", langsamer, stopp... Eine entspannte Tour sieht anders aus. Bei Herrn Mini-Rütter hingegen steht der Spaß im Vordergrund. Er lässt Gubacca einfach rennen und der Spanier liebt es sichtlich. Irgendwann musste dann sogar auch ich zugeben, dass ich mit meinem hochgesteckten Erziehungsziel eine echte "Spaßbremse"  war und wir einigten uns auf einen Kompromiss. Erst durfte sich Gubacca auspowern und dann wurde ein kurzes Stück das "manierliche" laufen am Rad geübt. 



"Bine - eine Frau für alle Fälle! Perfekt vorbereitet für jede Lebenslage..." Das wäre schön! Natürlich hatte ich wieder kein Geld dabei. Schließlich wollten wir ja nur zum Kanal radeln. Das man danach aber noch einen Schlenker zur Eisdiele machen könnte - daran hatte ich nicht gedacht und meine "bessere Hälfte" natürlich auch nicht. In dieser Hinsicht ergänzen wir uns hervorragen. Und so mussten wir erst wieder zurück fahren, um Geld zu holen. Ohne Gubacca machten wir uns dann wieder auf den Weg zum Eis essen.



Später ärgerte ich mich darüber. Im Volkspark war es herrlich kühl und Gubacca fehlte mir richtig, auf unserer gemeinsamen Lieblingsbank am See. Für ihn ist sicherlich keine Welt untergangen mal nicht dabei zu sein. Aber ich merke bei mir immer wieder, wie schwer es mir fällt ihn nicht überall mitzunehmen. 


Anstatt vielleicht mal wieder regelmäßiger Blogbeiträge zu schreiben, packte ich meinen "Bastelkorb" und machte es mir auf der Terrasse gemütlich. Das "Boho-Deko-Fieber" hat mich immer noch fest im Griff und ich versuche unser klassisches Reihen-Eckhaus in eine Unterkunft im Ibiza-Style (so nennt man den Bohostyle auch) zu verwandeln. Ein nicht ganz leichtes Unterfangen, wenn sich die bessere Hälfte beharrlich weigert die dunklen Schränke mit Kreidefarbe zu verschönern und auch keine Renovierungs-Ambitionen zeigt. Aber immerhin habe ich ihn schon soweit, dass er beim Einkaufen schon nach der entsprechenden Deko die Augen aufhält.




Ich bin ein sehr kreativer Mensch und liebe es, aus alten Sachen die oft weggeworfen werden, etwas schönes zu gestalten. In diesem Fall waren es meine leeren "Curry-Wurstgläser", die jetzt bemalt meine "Boho-Schränkchen" verschönern. Wobei ich mir dabei oft mit meinem eigenen Perfektionismus im Wege stehe. Ich finde meine "Werke" selten auf Anhieb schön und habe immer etwas zu kritisieren. Wobei wir da doch auch schon wieder bei einem typischen Hundethema sind. Auch bei Gubacca hatte ich ja lange Zeit das Gefühl, alles nicht gut genug hinzubekommen. Im Nachhinein vollkommener Schwachsinn - er hat sich zu einem tollen Rüden entwickelt auf den ich richtig, richtig stolz bin. Ähnlich wie beim Werkeln muss man einfach akzeptieren, dass es oft einfach auch ein bisschen Übung braucht. Ruhe und Gelassenheit mit ganz viel Enthusiasmus sind fast immer der  beste Weg zum Erfolg.


Und bei manchen Dingen muss man auch einfach akzeptieren, dass sie nicht möglich sind. Wie das Foto mit meinem Handy von dem glutroten Vollmond über den Feldern. Dieser Augenblick, als der Mond hinten am Horizont erschien und ich mein Handy nicht dabei hatte - unbezahlbar ;-). Ihr wisst ja - in allen Lebenslagen perfekt vorbereitet. Der  riesige Mond sah einfach fantastisch aus und anstatt den Moment einfach zu genießen, flitzte ich so schnell ich konnte mit Gubacca nach Hause, um mein Handy zu holen. Zu spät kann ich nur sagen... bis ich mit dem Rad wieder im Feld war, stand der Mond bereits oben am Himmel und sah auf meinen Fotos auch nicht besonders spektakulär aus.



Morgen bin ich besser vorbereitet! Und so ging ein schöner Sommerabend zu Ende. Das Thermometer stand um 23 Uhr immer noch auf 24 Grad und ich machte es mir mit meinem Buch noch auf der Terrasse gemütlich.

12 von 12 Foto


Zum Schluss gibt es noch mein "12 von 12 Foto". Für jeden der zwölf Beiträge wird einmal das selbe Motiv fotografiert. Ich hatte mich ja für meine Lieblingsbank auf unserer "Windradrunde" entschieden.  Seit ein paar Tagen ist das Feld gegenüber liegende Feld abgemäht und es gibt den Baum seit langen mal wieder in voller Schönheit auf dem Foto zu sehen.





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