Unser zweiter Stempel war fast schon ein "Heimspiel" und es ging zum Hohen Dörnberg. Der Hohe Dörnberg wird von den meisten einfach nur als "Dörnberg" bezeichnet und ist mit seiner markanten Form das Wahrzeichen des Naturparks Habichtswald.
Unsere "Erstürmung" des Gipfels in 578 Meter Höhe startete am Wanderparkplatz Friedrichstein. Der Parkplatz liegt direkt hinter dem Bergcafe und beim Aussteigen wurden wir direkt von einer aufgeregten Gänseschar begrüsst, die sich nicht entscheiden konnte, ob sie vor uns weglaufen sollte oder nicht.
Der Parkplatz befindet sich unterhalb des Hohen Dörnberg und es geht sofort mit einer leichten Steigung am Berg entlang. Die Strecke (Rundweg 4) ist schön zu laufen - es geht vorbei an den großen Pferdekoppeln und man hat einen tollen Blick auf die Helfensteine und den kleinen Dörnberg. Gubacca war ganz in seinem Element und es fehlte eigentlich nur noch die Schafherde, die er über die Hügel treiben konnte.
Bei unseren Wanderungen achtet Gubacca immer sehr darauf, dass Micky und ich auch schön beieinander bleiben. Klar, zum einem ist das typisch für einen Hütehund. Bei Gubacca hat das aber auch noch einen anderen Grund. Bei meinem letzten Besuch im Juli war Micky am Hohen Dörnberg gestürzt, ohne dass ich es bemerkte. Ich hatte an dem Tag die Wärme unterschätzt und wollte Gubacca den langen Rückweg von dem Gipfelplateau nicht zumuten. Wir entschieden uns daher für eine Abkürzung: Ein steiler und sehr zugewachsener Trampelpfad. Micky hatte von Anfang an Bedenken, ob sie den rutschigen Weg mit ihren kaputten Knie schaffen würde. Aber wer ging natürlich wieder vor?! Der hechelnde Spanier, dem 24 Grad sichtlich zu viel waren, logisch! Ganz das besorgte Helikopterfrauchen marschierte ich mit dem leidenden Hund dann auch im strammen Tempo voran. Dabei bemerkte ich überhaupt nicht, dass Micky auf halber Strecke gestürzt war. Sie war in ein tiefes Loch getreten und unglücklich auf dem Rücken gelandet. Ich machte mich zwar sofort auf die Suche nach ihr, aber in dem hohen Gras sah ich sie nicht. Zum Glück fand Gubacca Micky dann schnell und konnte ihr beim Aufstehen helfen. Für was ein Wandergeschirr und eine Leine doch manchmal gut ist. Natürlich wurde der "Rettungshund" gebührend gefeiert und seitdem passt er schön auf, Micky nicht zu verlieren. Und wir vermeiden alle Abkürzungen und Trampelpfade...
Die gesamte Wanderstrecke ist sehr gut gekennzeichnet. Auf halber Höhe teilt sich der Weg und es geht schräg dem Hohen Dörnberg hoch. "Mittelgebirgsstürmer" sollten auf jeden Fall auf festes Schuhwerk achten. Der Weg ist kaum befestigt und man kann schnell ins rutschen geraten. Dafür wird man "beim Aufstieg" mit einer herrlichen Aussicht auf den Naturpark belohnt.
Der Gipfel des Hohen Dörnberg ist eine große Wiesenfläche, die kaum bewaldet ist. Im Frühjahr und Sommer blühen hier viele unterschiedliche Blumenarten und man hat eine tolle Aussicht auf das Umland.
Oben angekommen bekamen wir dann den begehrten zweiten Stempel. Wie es sich für einen richtigen Wander-Begleithund gehört, hat Gubacca natürlich auch seinen eigenen Gipfelpass bekommen. Wenn man auf der Bank sitzt und die riesige Rasenfläche sieht, hat man überhaupt nicht das Gefühl auf einem Berg zu sein. Das fast dreieckige Plateau gibt dem Hohen Dörnberg auch seine eigenwillige Form. Früher soll hier eine keltische Burg gestanden haben. Mein Vater hat uns als Kinder immer spannende Geschichten über eine versteckte Stadt unter dem Dörnberg erzählt. Ich befürchte, dass waren alles Phantasiegeschichten für uns Kinder - aber bis heute machen sie den Ort für uns zu etwas besonderen.
Der weitere Teilabschnitt unseres Rundweges war sehr zugewachsen und wir waren froh, als wir das letzte Stück unseres Weges durch den Wald erreichten. Nach vier Kilometern waren wir wieder an unserem Auto angekommen.
Gut zu wissen:
Hoher Dörnberg: Gipfelhöhe 578,7 m
3 Rundwege, Länge 2 bis 5,5 Kilometer
Wanderparkplatz Friedrichstein (kostenlos)
Der Weg ist teilweise kaum befestigt und man sollte auf festes Schuhwerk achten
Eine schöne Wanderstrecke für Hunde. Am Anfang der Wanderroute muss man auf den engen Weg mit Reitern rechnen, da sich in direkter Nähe ein großes Reitgestüt befindet. Bei wärmeempfindlichen Hunden wie Gubacca, sollte man die Tour nicht für mittags planen und ausreichend Wasser mitnehmen.