1201. - 1203. Tag | Ordentlich Tam, Tam für Gubacca' s Geburtstag

Mit was mache ich Gubacca eine Freude? Diesmal musste ich echt lange grübeln und fand es  schwierig, das richtige Geschenk zu finden. Die vielen Hundeshops im Internet brachten da auch keine "Erleuchtung". Ich war eher entäuscht, wie wenig schönes Spielzeug es für Hunde gibt. Plüschtiere lassen vielleicht "Frauchens" Herz höher schlagen und sie "ach ist das niedlich" quietschen... Gubacca interessieren sie recht wenig. Er ist da eher minimalistisch veranlagt und braucht nur seinen großen "Knut". Bälle, Frisbee-Scheiben... alles schön bunt und aus Plastik... mögen wir beide nicht. Dann doch eher ein Intelligenzspielzeug für Hund, dachte ich, und schaute im Internet danach. Bei dem ersten Suchergebnis, das mir google anzeigte,  hatten die Erfinder wohl eher an die männliche Fraktion der Hundemenschen gedacht. Ein interaktives Hundespielzeug aus Plastik, das per Handy-App gesteuert wird. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll. Soweit ist es jetzt schon mit unserer digitalen Welt gekommen. Statt körpernahen spielen, wird der Vierbeiner jetzt per Handy bespaßt. Ob dieses interaktive "Wunderwerk" die Bindung zum Handy oder zum Hund stärkt, dürft ihr entscheiden. Die einfallslosen Hütchenspiele aus Plastik, die mir noch alternativ angeboten wurden, fand ich jetzt auch nicht besonders toll.  Ok, es gibt sie auch aus Holz und ein paar solcher Spiele liegen auch bei uns im Schrank. Aber große Herausforderungen sind sie nicht gerade für Gubacca und das Auspacken des Spieles dauert länger, als Gubacca damit beschäftigt ist. 

Aber dann hatte ich doch noch den richtigen Riecher im wahrsten Sinne des Wortes. Gubacca liebt seinen Schnüffelteppich heiß und innig  und mir fiel der Blogbeitrag von einer Bekannten ein. Ihre Hündin hatte eine Abwandlung vom "Teppich"  - einen Schnüffelball - geschenkt bekommen und war total begeistert davon. Als weibliche Frostbeule, die bei allen Temperaturen unter 25 Grad eine Decke benötigt, hatte ich natürlich auch den benötigten Fleecestoff da. Wobei mein Hang zur Ton in Ton-Dekoration - man könnte es auch als fehlenden Mut zur Farbe bezeichnen - dann doch noch fast meine Pläne durchkreuzt hätte. Ich hatte  nur mausgraue Decken und ein bisschen Farbe sollte der Ball schon bekommen.  Aber zum Glück fand ich in den Tiefen meines Wandschrankes noch schönen Stoff, den ich mal für ein Hundekissen gekauft hatte. Und schon war auch die Idee für das zweite Geschenk "geboren". Wie wäre es mit einem großen Bodenkissen in Knochenform nur für den Kopf?  Gubacca liebt es zwar auf dem harten Boden zu liegen, aber sein "zartes Köpflein" wird dann doch gerne weich "gebettet". Im Internet fand ich auch sofort eine tolle Anleitung und der Umsetzung dürfte jetzt eigentlich nichts im Wege stehen, dachte ich...

 

Über das darauf folgende Szenario muss ich immer noch lachen. Natürlich hatte ich im Eifer des Gefechts überhaupt nicht daran gedacht, dass ich zwar ausreichend Stoff für das Bodenkissen hatte, aber kein Füllmaterial. Was früher ein leicht zu lösendes Problem gewesen wäre, war jetzt  eine große Herausforderung. Dank Corona und Lockdown gibt es keine Geschäfte, wo man mal eben einfach  das erforderliche Material kaufen kann. In dem Moment wurde mir wieder mal bewusst wie skurril die jetzige Zeit doch ist. Aber Probleme sind da  um gelöst zu werden, dachte ich mir. Auch wenn das bedeutet, dass ich mich von meinem großen Sofakissen trennen musste. Hätte ich  nur mal lieber vorher vorsichtig gefühlt, aus was die Kissenfüllung bestand! Nach meinem beherzten großen Schnitt in das Innenleben fand ich mich in einem Meer von Federn wieder. Aber sollte mein Lieblingskissen umsonst geopfert worden sein? NEIN! 

So einfach und schnell der Bezug für Gubaccas Kissen genäht war, so schwierig gestaltete sich dann das Füllen. Versucht mal in einen Berg von Federn zu greifen und diese durch eine schmale Öffnung in einen Bezug zu stopfen. Mein  Zimmer sah nach kurzer Zeit aus, wie nach einem Großeinsatz von Frau Holle. Was ich leider auch nicht bedacht hatte war, dass die Federn sich natürlich durch einen weichen Fleecestoff durchdrücken. Zum Glück fand ich dann noch anderen Stoff und konnte eine zweite Hülle für das Kissen nähen. 

 

Ach so selbstgemachte Geschenke sind doch einfach etwas herrliches - auch, wenn sie manchmal Nerven kosten. Und mal ehrlich, kann man später über ein gekauftes Geschenk so herrlich lachen, wie über mein Feder-Fiasko? Bei Gubacca hat dann aber der Schnüffelball eindeutig mehr als Geschenk gepunktet.  Er ist total begeistert von der "Teppich-Alternative" und für seine Verhältnisse lange damit beschäftigt, auch noch das letzte Leckerchen zu finden. Auf jeden Fall war es wieder ein schöner Geburtstag und es hat Spaß gemacht ein bisschen "tam, tam" darum zu machen!