724. + 725. Tag | Mit dem Porsche nach Südfrankreich

Mai 03, 2019

Es gibt Titel, die sind so genial, dass man sie einfach nie wieder vergisst. Mit dem Porsche nach Südfrankreich. Dieser Satz, aus einem Artikel von Maren Grote, schwirrt mir seit einigen Wochen durch den Kopf, wenn mir Verhaltensweisen an Gubacca nicht ganz so gut gefallen... Wobei ich auch zugeben muss - ich sitze gerade seit  10 Minuten  vor meiner Tastatur und suche nach Beispielen - Fehlanzeige. Das liegt zum einem daran, dass Gubacca mittlerweile echt schon super souverän geworden ist und zum anderen, dass ich den folgenden Artikel für mich schon sehr verinnerlicht habe. Ein gutes Beispiel hierfür fällt mir aus meinem Holland-Urlaub ein. Claudi und ich waren mit Raja und Gubacca im Strandpaviljoen und beide Hunde lagen friedlich unter unserem Tisch. Plötzlich marschierte vom Nachbartisch gegenüber ein Hund zielstrebig unter unserem Tisch und auf die beiden zu.  Gubacca war sofort auf 300. Mit lautem Gebell machte er den fremden Rüden klar, was er von dieser Aktion hielt. Bine hatte eine hochroten Kopf und versuchte den laut kläffenden Zwerg-Riese zu beruhigen.  Aber, kann ich Gubacca böse sein, dass er nur das gemacht hat, für was er gezüchtet wurde? Ich würde sagen nein!


Mit dem Porsche nach Südfrankreich
von Maren Grote

Es muss ein Dobermann sein! Er darf aber nicht wachsam sein, oder bellen, wenn es klingelt.Der Golden Retriever ist Pflicht, auch wenn das Schlimmste Dreck im Haus wäre. Der Herdenschutzhund soll bitte beim Grillfest mit im Garten liegen, der Setter soll im Umkreis von drei Metern ohne Leine laufen und der Terrier darf wie besessen dem Ball hinterher jagen, aber ein totgeschütteltes Meerschweinchen wäre unverzeihlich.





Was den perfekten Hund ausmacht ist nun mal individuell und hängt ganz gravierend daran wie man so lebt. Rasse ist kein Kostüm, kein Fellpullover mit Blanko-Hund darin. Rasse bedeutet Genetik und Genetik bedeutet auch Verhalten. Und zwar unterschiedliches Verhalten.  Der Pullover, die Äußerlichkeiten sind nur der kleineste Teil, der eine Rasse ausmacht.

Im Dunkeln besonders wachsem sein, mit fremden Hunden nur schlecht auskommen, miesmuffelige Wesensart oder überdrehte Hektik, Anhänglichkeit und Freiheitsliebe... Das und noch hunderte, andere Eigenschaften sind bei Rassehunden genetisch fixiert, gewollt und mühsam angezüchtet. Es ist also wichtig zu wissen, welchen Freund man sich für viele Jahre mit ins Haus holt und welche Ansprüche man an ihn hat. Ansonsten ist es ein bischen, wie sich einen Porsche zu kaufen und dann mit den drei Kindern nach Südfrankreich in den Urlaub fahren zu wollen. Es ist zu eng, die Koffer passen nicht rein und die Fahrt wird der Horror. Da hilft es auch nichts den Wagen in die Werkstatt zu bringen. Auch der beste Automechaniker macht aus dem Porsche keinen Van. Wer also einen Van braucht, der sollte sich auch einen Van kaufen.





Erziehung ist ein großes Werkzeug, aber sie hat ihre Grenzen genau da, wo Genetik beginnt. Bevor man nun versucht den Hund zu verbiegen und nach Jahren der Arbeit einen häßlichen Porsche mit dicken schweißnähten, einem aufgeetzen Dachgepäckträger und Anhängerkupplung fährt, kann man auch einfach direkt schauen, welche Eigenschaften so eine spezielle Rasse mit sich bringt.



Jeder dieser Hunde hat seine ganz eigenen Rasseeigenschaften


Ich glaube ganz fest an die Veränderbarkeit von Verhalten und an den Sinn von Erziehung. Und ich weiß um genetisch fixiertes Verhalten. Für die Hunde dieser Welt wäre es sicherlich leichter, wenn ihren angeboreren Verhaltensweisen mehr Respekt entgegen gebracht wird und dann innerhalb ihrer individuellen Möglichkeiten trainiert wird.


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Danke Maren, dass ich deinen Artikel auf meinem Blog veröffentlichen durfte!

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