Wenn der Hund zum ersten Mal krank ist, ist das ein verdammt beschi..., ähm bescheidenes Gefühl. Hundeerfahren wie ich bin, kann ich natürlich noch im Schlaf genau aufzählen, was bei Durchfall und Erbrechen zu machen ist. Gebetsmühlenartig predige ich auch jedes Mal meiner Mutter: "Nein, du musst nicht sofort mit Lottchen zum Tierarzt rennen..." und die aufgeregten Anrufe von ihr "Lotta will schon wieder nicht fressen", versetzen mich auch nicht mehr in Panik.
Wenn dann aber Gubacca, so wie letzten Donnerstag, vor dem Napf steht und zögerlich den Inhalt inspiziert - da sieht die Welt schon ganz anders aus... Weil... ja das habe ich vorher bei Zwerg-Riese noch nie erlebt. Sofort machte sich dieser "Angstkloss" in meinen Bauch breit und ich war mega erleichtert, als dann doch der Napf leer war. Soviel zum Thema "Mutti, mach doch nicht aus allen ein Drama bei Lotta!". Als Gubacca dann abends das Futter wieder erbrach und morgens auch noch Durchfall bekam, mutierte die Bine innerlich zur Drama-Queen. An Frühstücken war überhaupt nicht zu denken und der gemeine Darmvirus schlug sofort auch auf mich über.
Kopfkino ist eine herrliche Sache - leider dreht es sich am liebsten um Dinge, über die wir nicht so gerne nachdenken. Gubacca war noch nie krank und kritisch beäugte ich jeden Schritt den er machte. Bis nachmittags mit dem Tierarztbesuch warten? Undenkbar! Also schnell im Büro abgemeldet und mit fliegenden Fahnen ab zum Arzt mit ihm.
Für den Tierarztbesuch gab es dann auch glatt die "Heldenurkunde des Tages". Von zwei lieben Tierarzthelferin liebevoll gedrückt und von mir die Öhrchen gekrault - da ließ Zwerg-Riese die Spritzen, ohne mit der Wimper zu zucken, über sich ergehen. Der obligatorische Gang auf die Waage durfte natürlich auch nicht fehlen: 24 Kilogramm. "Da hat aber jemand schon für den Winter vorgesorgt...", schmunzelte der Tierarzt. "Abnehmen muss er nicht zwingend, aber mehr sollte es dann auch nicht werden".
Trotzdem, um Magen und Darm wieder zu beruhigen gab es, sehr zum Leidwesen von Gubacca, einen Tag gar nichts und ab heute Schonkost in mageren Portionen. Und weil die Mengen so winzig sind und es ja mehrere Portionen gibt, dachte sich Gubacca, bleibe ich doch gleich mal in der Küche liegen.
Ich muss zugeben, mich hat die Sache mehr mitgenommen, als Zwerg-Riese. Gubacca schläft zwar momentan viel und ist im Haus deutlicher ruhiger wie sonst, aber auf unseren Spaziergängen verhält er sich ganz normal. Dafür bemerke ich zu meinem Entsetzen, dass es mir bei "Patient Gubacca" absolut schwer fällt so konsequent wie immer zu sein. Fatal sage ich nur, weil das hat Zwerg-Riese ganz schnell rausbekommen! Außerdem habe ich jetzt auch noch das Problem: Wie motiviere ich Gubacca zum gewünschten Verhalten ohne Futterbelohnung? Wie komme ich jetzt am Erzfeind vorbei, ohne ihn die Wurst vor die Nase zu halten? Hilfe - mir ist jetzt so richtig bewusst geworden, wie viel Futterbelohnungen ich immer noch gebe! Abgründe tun sich auf: Drama-Queen und Futterautomat in einer Person!
Ist Gubacca jetzt einfach gut erzogen, oder noch krank? Schläft er immer soviel oder hat ihn der Infekt noch im Griff? Fragen über Fragen - aber ich muss zugeben, dieser ständige Fokus auf Zwerg-Riese macht die Sache auch nicht besser! Nach schlagartigen Appetitverlust bei mir am Morgen, hat mich Gubaccas "Bazillus" später dann noch zwei Tafeln Schokolade gekostet... Nervennahrung sage ich nur - in Stressphasen brauche ich Süsses...
Hoffentlich ist Gubacca wieder ganz schnell fit und gesund. Mir fehlt
der "Kevin" der abends noch einmal durch das Wohnzimmer rennt. Aber erste Ansätze sind zum Glück schon wieder sichtbar und Knut wurde eben ordentlich gezergelt.
Bei der Auswahl der Fotos für den letzten Blogartikel, unsere kleine Zeitreise, ist mir wieder einmal bewusst geworden, wie viele Bilder ich von ihm und Knut habe. Der große Plüschhund ist nach wie vor Gubacca´s ständiger Begleiter im Haus und er schleppt ihn viel mit sich rum. Liegt Gubacca im Körbchen ist Knut immer mit dabei. Seit ein paar Wochen habe auch ich jetzt das "zweifelhafte" Vergnügen nicht mit Gubacca, sonder mit Knut das Bett zu teilen...
Mir wurde vor kurzem von Claudia N. die Frage gestellt, ob Gubacca mit ihm Bett schlafen darf. Theoretisch ja - die Praxis sieht anders aus ;-). Nachdem Knut ins Bett gezerrt wurde, bleibt Zwerg-Riese maximal fünf Minuten still liegen - dann ist er auch schon wieder verschwunden.
Drückt uns bitte alle fest die Däumchen, dass Gubacca den ekligen Bazillus schnell überstanden hat!
0 Kommentare