Es gibt Dinge, die sollte man sich gut überlegen, bevor man sich einen Gos d’Atura ins Haus holt. Zum Beispiel: Habe ich starke Nerven? Kann ich mit schrägen Situationen umgehen? Und: Bin ich bereit, mein Selbstbewusstsein regelmäßig einer unfreiwilligen Generalprobe zu unterziehen? Ich dachte bisher: Klar, Bine, locker. Schließlich schreibe ich auf dem Blog ja ständig, wie man ruhig und souverän bleibt. Tja. Theorie.
Die Sache mit dem „Hemdchen“
Fangen wir vorne an: Auch ich habe diese Kleidungsstücke, die niemals das Tageslicht sehen sollten. Bei mir ist es ein kurzes Hemdblusenkleid, das in der Kategorie „lässig“ irgendwo zwischen „Hauskleid“ und „Nachthemd“ rangiert. Im Hochsommer – ab 30 Grad und mehr – rücke ich das Ding aber raus in den Garten. Da sieht’s ja keiner.
Nun ist Gubacca allerdings kein Freund vom schnellen „Pieseln im Garten“. Und wenn Herr Gubacca sagt: Wir gehen raus, dann marschiert das Frauchen. Und an diesem Freitag dachte ich noch ganz optimistisch: „Ach, bis zur Allee und zurück – wird schon niemandem begegnen.“
Begegnung der dritten Art
Gesagt, getan. Ich huschte in meinem Hemdchen Richtung Allee, kam sogar unbemerkt dort an – und wähnte mich schon im Ziel. Rückweg quasi frei, Sieg auf ganzer Linie. Aber nein. Das Schicksal (oder der Gos-Gott?) hatte andere Pläne. Direkt vor mir: eine junge Frau, ein riesiger Rüde und zwei kleine Kinder an der Hand. Perfekt, oder? In meinem Kopf lief sofort das bekannte Programm: „Immer schön locker bleiben… jede Begegnung ist eine Chance… das schreibst du doch ständig auf dem Blog.“ Blöd nur, dass meine Nerven längst die weiße Fahne geschwenkt hatten. Innerlich stand die Schlagzeile eher so da:
- „Frauchen predigt Gelassenheit – rennt aber im Nachthemd um ihr Leben“
- „24 Kilo Realität vs. 64 Kilo Panik – live auf der Hauptstraße“
Während ich innerlich noch versuchte, meine Blogparolen zu rezitieren („Immer schön ruhig bleiben… jede Begegnung ist eine Chance…“), sah ich im Augenwinkel schon, wie Gubacca sein imaginäres Security-Shirt überstreifte: „Bine, keine Sorge, ich regle das.“
Der unfreiwillige Catwalk
Und dann? Dann lief ich einfach. Nicht zurück. Nicht drumherum. Sondern geradeaus. Mit flatterndem Hemdchen, hochrotem Kopf, 24 Kilo Gos im Schlepptau – einmal um den ganzen Ort.
👉 Learning des Tages: Mode ist Ansichtssache – Selbstbewusstsein Pflichtprogramm.

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