Das Frühstück fiel heute ausnahmsweise mal sehr kurz aus und ich beeilte mich den Dienstrechner hochzufahren. Für nachmittags war seit langen mal wieder ein Einkaufsbummel  geplant und wir wollten möglichst früh losfahren.  Gubacca verschlief wie immer den Vormittag während ich fleißig in die Tasten "haute"...

 

Shopping-Ausflüge sind eine echte Seltenheit bei uns geworden. Aber ich brauchte endlich mal wieder eine warme Winterjacke, die nicht praktisch und wasserfest ist, sondern schick aussieht. Mittlerweile habe ich fast nur noch zweckmäßige Kleidung im Schrank, die für lange Hundespaziergänge tauglich ist. 

Bevor ich mich dann aber in das vorweihnachtliche Shopping-Getümmel stürzen konnte, stand erst noch eine große Runde mit Gubacca auf dem Programm. Die Natur kann sich in diesem Jahr irgendwie überhaupt nicht entscheiden, ob sie noch ein bisschen beim Herbst bleiben möchte oder den Winter einläutet. Unsere Runde erinnerte mich daher heute eher an den goldenen Oktober und nicht an die Adventszeit, die wir schon haben. Wobei es witzig aussieht, wenn zwei Bäume nebeneinander stehen und einer davon noch in den schönsten Farben sein  Laub trägt, während der der andere schon kahl ist. 

Ich muss zugeben, ein entspannter Bummel durch den "Ruhr Park" war es im Anschluss nicht.  Anstatt auch mal einen "hundefreien" Ausflug zu genießen, habe ich alles im Eiltempo erledigt, damit ich noch im hellen  die Runde mit Gubacca laufen konnte. Aber ich wurde fündig und kam mit sogar  zwei schicken und hundetauglichen ;-) Steppmänteln nach Hause.

Aber wir würden nicht im Ruhrgebiet leben, wenn wir nicht auf dem Heimweg erst einmal im Stau gestanden hätten. Ich "liebe" die A43, die seit Jahren modernisiert wird und  auf der es regelmäßig zu Verkehrsverzögerungen kommt - wenn sie nicht sogar ganz gesperrt ist.

Endlich wieder  Zuhause angekommen, stand diesmal aber kein Gubacca freudig an der Tür und begrüßte uns. Im ersten Moment bekomme ich jedes Mal einen großen Schrecken, weil das eher ungewöhnlich für ihn ist. Fast immer "thront" Gubacca dann aber förmlich auf meinen Bett. Als ob er sicherstellen wollte, dass ich auch ja wahrnehme, dass er mein Bett zum XXL-Hundekorb erklärt hat. Zuweilen betätigt der Herr sich dann auch noch als "Wohndesigner" und dekoriert meine großen Kissen um.

Im Anschluss reichte zum Glück die Zeit dann doch noch für einen Spaziergang im Hellen zu unserem Lieblingsbänkchen. Für mich ist das nach wie vor ein richtiger "Wohlfühlort" und  Gubacca liebt es, seine "Elefanten-Übung" dort zu präsentieren oder die "vergessene" Leine wieder einzusammeln.

Aber auch seine Rolle als "Gesellschaftshund" wird von Gubacca sehr ernst genommen. Und so war es natürlich Ehrensache, dass er mir später bei der Büroarbeit Gesellschaft leistete. Wobei ich beim Blick in sein "Körbchen" doch auch etwas neidisch wurde und dachte: "Ach wäre es schön, wenn wir alle  einen Knut hätten..."

Abends machte ich es mir dann mit meinen Stricksachen auf dem Sofa gemütlich. Ich habe meine alte Leidenschaft für das Stricken wiederentdeckt und finde es herrlich entspannend. Abgesehen davon ist es einfach ein tolles Gefühl Dinge selber zu machen und ich bin ganz verliebt in meine Strickkissen.  Im Internet habe ich gesehen, dass man sich sogar kleine Lederetiketten  mit eigenen Schriftzug bestellen kann. Das wird mein nächstes Projekt und dann zieren alle meine "Werke" ein kleines "MY GUBACCA" Schild.

Zum Schluss von unserem "12 von 12" gibt es noch einmal ein Foto von unserer Nachmittagsrunde. Es spiegelt so toll die Industrie-Romantik wieder, die das Ruhrgebiet für viele Menschen so besonders macht. Und so sehr es mich auch immer wieder ins Meer zieht - ich lebe auch sehr gerne hier.

Und natürlich darf auch unser  "12 von 12 Foto"nicht fehlen. Für jeden der zwölf Beiträge wird einmal das selbe Motiv fotografiert -  meine Lieblingsbank auf unserer "Windradrunde". 

Die doppelte Wolfskralle, die auch Afterkralle oder Afterzehe genannt wird, ist eine Besonderheit beim Gos d' Atura und kommt aber auch bei anderen Hunderassen, wie zum Beispiel beim Berger de Brie, dem Berner Sennenhund, dem Kangal oder dem Malinois, vor.

Sie sind sogenannte Rudimente der ersten Zehen. Ähnlich wie unsere Weisheitszähne, die im Laufe der Evolution überflüssig wurden, haben sie sich mit der Zeit zurückgebildet. Obwohl man es bei dem Namen vermuten könnte - Wölfe haben diese Krallen nicht. Viele Hunderassen übrigens auch nicht - sie besitzen hinten nur vier Zehenkrallen.

Die Wolfskrallen einzeln oder wie beim Gos doppelt, befinden sich an den Innenseiten der Hinterläufe und entsprechen verglichen mit unserer Anatomie dem großen Zeh Sie sind nicht zu verwechseln mit den Daumenkrallen an den Vorderläufen, die für den Hund einen praktischen Nutzen haben und sich mit unserem Daumen vergleichen lassen. So kann man bei unseren Hunden häufig beobachten, dass sie damit zum Beispiel ihre Kaustange zwischen den Pfoten fixieren oder ein Spielzeug festhalten. 

 

Die Wolfskrallen hingegen sind auf den ersten Blick funktionslos. Für die Hirtenhunde waren sie jedoch nützlich, da sie bei großen Schafsherden in den Pferchen auch über die Schafe laufen mussten und durch die doppelten Afterkrallen einen besseren Halt durch die größere Auflagefläche hatten. Da sie beim Laufen nie mit dem Untergrund in Berührung kommen fehlt ihnen der natürliche Abrieb und sie müssen regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls mit einer Krallenschere gekürzt werden. Zu lang gewachsene Wolfs-, aber auch Daumenkrallen sind ein Verletzungsrisiko für unsere Hunde und eine verletzte Kralle ist sehr schmerzhaft. Es ist jedoch nicht erlaubt, die Krallen vom Tierarzt ohne triftigen Grund entfernen zu lassen. Hier greift das Tierschutzgesetz mit dem Verbot für die Amputation von Körperteilen, das verhindern soll, dass ein Tier ohne zwingenden Grund Schmerzen erleiden muss.

Im FCI Standart ist das Vorhandensein der Wolfskrallen beim Gos d' Atura vorgeschrieben.