Das beste kommt zum Schluss. Der Spruch passt perfekt zu den vier Ortsteile von St. Peter Ording und es geht mit "Ording" weiter: Ein langer, breiter Sandstrand, Wellenrauschen, Dünen wie ich sie bisher nur von meinen Holland-Urlauben kannte... einfach herrlich! Der einzige Wehmutstropfen - Ording liegt genau am anderen Ende von unserem Ferienhaus in Böhl und bei dem "Schittwetter" mit Sturm und Regen, müssen wir dafür jedes Mal mit dem Auto losfahren. Von daher würde ich mich, wenn ich noch einmal nach SPO fahren sollte, auch für ein Ferienhaus im Ortsteil "Ording" entscheiden.
Der Orsteil Ording
Ording wird als Ort voller Vielfalt und Gegensätze beschrieben und es soll dort zugleich quirlig wie entspannt zu gehen. Im Sommer trifft die Beschreibung bestimmt auch zu, den Ording ist nicht nur der größte und beliebteste Strandabschnitt von SPO, sondern auch besonders bei den Wassersportlern sehr beliebt. Außerdem gibt es ein Eventgelände und was ich nicht so schön finde, einen großen Parkplatz direkt auf dem Strand. Für mich passen Autos und die tolle Natur einfach nicht zusammen. Die Gemeinde scheint das ähnlich zu sehen, wenn ich mir die hohen Parkgebühren, auch an dem "normalen" Parkplätzen anschaue. Mit 3 Euro pro Stunde - in der Nähe vom Hundestrand sollten wir sogar 5 Euro bezahlen - war SPO hier in der Region der Spitzenreiter bei den Parkgebühren. Für jeden Strandspaziergang, trotz Kurkarte 6 Euro zahlen zu müssen, fand ich im November schon etwas unverschämt.
Dafür punktet St. Peter Ording aber wieder für mich beim Radfahren. Es gibt am Strand von Ording sogar einen eigenen Fahrradsteg, der bis fast zum Meer führt. Einfach genial und ich habe so etwas vorher noch nirgendwo gesehen.
Auf den oberen Bildern seht ihr den Abschnitt von Ording Richtung Bad - wie immer sehr schlammig und voller Pfützen. Ich weiß gar nicht ob das dem Dauerregen der letzten Wochen geschuldet ist oder einfach typisch für die Nordsee ist. In dieser Richtung gibt es dann auch endlich einen Bereich wo die Hunde ohne Leine laufen dürfen. Insgesamt gibt es in SPO "nur" zwei Hundeauslaufgebiete am Strand. Den in Richtung Bad und einen weiteren in Ording-Nord im Bereich Hungerhamm. Seit April 2023 gibt auch eine Bürgerpetition für ein zusätzliches Hundefreilaufgebiet im Ortsteil St.Peter-Böhl/Süderhöf. Die Initiatoren versprechen sich davon einen fairen Wettbewerb zwischen den Ortsteilen, aber auch eine größere Akzeptanz der Leinenpflicht in Böhl. Beide Argumente kann ich sehr gut verstehen.
Ein bisschen versteckt in den Dünen von Ording findet ihr diese Aussichtsplattform. Auf dem ersten Blick wegen der geringer Höhe vielleicht nicht ganz so spektakulär, aber die Sicht von dort oben ist herrlich. Vor allem sieht man toll wie unterschiedlich und vielseitig die Natur hier ist. Das ist der Vorteil vom "platten Land" - man muss nicht hoch hinaus, um den Überblick zu behalten...
Von der Plattform aus führt ein verschlungener schmaler Weg weiter durch die Dünen und man gelangt dann später auch wieder zurück zum Strand. Das war mein absoluter Lieblingsweg in diesem Urlaub und spätestens hier habe ich verstanden, warum so viele Menschen für St. Peter Ording schwärmen.
Wenn doch nur das Wetter ein bisschen besser gewesen wäre! Nach einer Woche Dauerregen konnte ich mich auch mit Sprüchen wie "Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung!" oder "Hauptsache am Meer!" nicht mehr trösten. Noch schlimmer war der Lieblingsspruch vom Göttergatten: "Ja im Sommer ist das bestimmt sehr schön hier, aber jetzt...?! Dabei bin ich mir noch nicht mal sicher, ob ich hier in der Hochsaison gerne Urlaub machen möchte. Für November fand ich es am Wochenende schon sehr voll und war fast schon froh, dann wieder ins "beschauliche" Böhl zurück zu kommen und dort meine Runde mit Gubacca zu laufen.
Das beste kommt zum Schluss traf aber auch auf das Wetter zu. Am letzten Urlaubstag hatten wir doch tatsächlich fast einen ganzen Tag Sonnenschein - die Betonung liegt auf fast. Ab 16 Uhr regnete es wieder wie gewohnt - aber egal bei dem herrlichen Wetter sah der Strand von Ording gleich noch mal viel schöner aus.
Dieses auf den ersten Blick nicht besonders spektakuläre Foto (unten) hat wahrscheinlich jetzt schon Seltenheitswert. Es zeigt die Strandbar 54 Grad Nord, kurz bevor sie abgerissen wurde. Ich bin in Facebook in zwei Gruppen von St. Peter Ording und wenn man die vielen Berichte über die Strandbar dort liest, hatte das Lokal echt schon Kultstatus und war sehr beliebt. Viele bezeichnen den Pfahlbau auch als das Wahrzeichen von SPO und können sich mit den neuen und sehr modernen Gebäuden, die nach und nach dort entstehen, überhaupt nicht anfreunden.
Abgerissen werden musste die Strandbar, weil sie nicht nur bei Flut vollkommen von Wasser umgeben war. Für viele Gäste machte gerade das den besonderen Reiz aus, weil man sich schon fast wie auf einem Kreuzfahrtschiff, umgeben von Wasser, vorgekommen sein soll. Ein Sonnenuntergang hier zu erleben muss traumhaft gewesen sein.
Wie stark sich die Natur alles zurückholt, habe ich hier in St. Peter Ording besonders stark empfunden und so langsam komme ich den besonderen Reiz des Ortes immer mehr auf die Spur. Aber jetzt schließen wir den Beitrag erst einmal mit einem schlafenden Gubacca, der sehr schnell ein echter St.-Peter-Ording Fan war.