Tag 4 | Shoppingparadies Middelburg?

November 09, 2022

Der erste Blick aus dem Fenster  war heute nicht gerade vielversprechend: Ein grauer Himmel und es regnete. Aber einen Vorteil hat schlechtes Wetter - man hat den Strand für dich ganz allein! Auf unserer Morgenrunde begegnete uns heute tatsächlich NIEMAND. Wobei mich das immer wieder erstaunt - müssen andere Hunde  bei Regen nicht pieseln? Aber ich muss gestehen, auch bei uns fiel der Strandspaziergang deutlich kürzer aus als sonst und wir machten nur eine kleine Runde. Als wir zurück kamen marschierte Herr Gubacca dann auch sofort schnurstracks, ohne mich weiter zu beachten, in seine Box. Hätte er ein Schild mit "Bitte nicht stören" - ich bin sicher -  er hätte es demonstrativ aufgehangen.



Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an und so treffen bei meiner besseren Hälfte (auch liebevoll Herr Mini-Rütter genannt)   und mir die berühmt, berüchtigte Lerche auf den Uhu. Während ich abends gerne früh vor dem Fernseher einschlafe, ist der "Göttergatte" topfit, dafür aber auch ein leidenschaftlicher Langschläfer. Von daher treffen wir beim Frühstück nur selten aufeinander. Was ich aber auch überhaupt nicht schlimm finde. Ich genieße es mit meinem frischen Brötchen und dem heißgeliebten Milchkaffee allein  am Tisch zu sitzen und dabei ungestört durch das Internet surfen. Vom Frühstückstisch aus habe ich einen herrlichen Blick auf den kleinen See und oft sitzt ein großer Reiher am Uferrand. Einfach herrlich und mehr kann man sich im Urlaub kaum wünschen, oder?




Ich hatte gehofft, das Wetter würde sich im Laufe des Vormittags bessern, aber Pustekuchen! Es hatte sich so richtig schön eingeregnet und irgendwann musste ich mich dann doch in die Regenklamotten "werfen" und  mit Gubacca rausgehen.  Einmal unterwegs, ist der Spanier übrigens alles andere als "wasserscheu" und rannte auch heute munter vor mir her. Anstatt zum Strand marschierten wir heute einmal in die andere Richtung - zum Ferienpark-Ausgang.




Womit punktet die Noordzee Résidence bei mir? Neben der direkten Strandnähe auf jeden Fall auch mit der zentralen Anbindung zur N57.  In wenigen Minuten ist man   in Kamperland, wo es einen großen Supermarkt und Aldi gibt. Auch die Städte wie Veere, Domburg, West- und Ostkapelle sind schnell erreichbar.  Was mir ein bisschen fehlt - aber das ist jammern auf höchsten Niveau - sind Alternativen zum Strandspaziergang. Man kann nur am Strand, am Deich oder unterhalb des Deiches laufen... oder man umrundet den Ferienpark, so wie wir heute. In der ruhigen Nebensaison stört mich das überhaupt nicht - ich kann nur nicht einschätzen, wie das im Sommer bei einem ausgebuchten Ferienpark ist. Aber vielleicht habe ich die anderen Wege auch einfach noch nicht entdeckt - schauen wir mal.




Der gesamte Strandabschnitt von Banjaard macht einen sehr gepflegten und modernen Eindruck. Wie man es von den Niederlanden gewöhnt ist, gibt es viele Möglichkeiten sein Fahrrad in direkter Strandnähe abzustellen. Toll fand ich die Möglichkeit, dass man auch sein E-Bike an den Fahrradpfosten aufladen kann. Ein toller Service! 



Der Fahrradweg oberhalb vom Strand gehört zur Noordzee Route und ist sehr beliebt bei den Urlaubern. Egal ob Radfahrer, Spaziergänger oder Jogger - wenn es nicht gerade regnet wie heute, ist hier immer etwas los.



Wie die Perlen an einer Perlenkette reihen sich am Strand auch die "Strandpavillons" aneinander. Gefühlt alle 500 Meter  gibt es auf der Strecke nach Breezand ein Strandlokal. Sie unterscheiden sich aber häufig nicht nur optisch, sondern auch in ihrer Speisekarte. Es lohnt sich daher vorher auf der Webseite des Lokals nachzuschauen, was angeboten wird. Typisch für die Niederlande ist auch die Untergliederung der Speisekarte in  "Lunch" und "Dinner". Aber darüber mussten wir uns überhaupt keine Gedanken machen: Es war nämlich fast alles "gesloten"! Viele Lokale schließen ab November oder beschränken ihre Öffnungszeiten auf das Wochenende.




Dieser Augenblick, wenn du auf deiner Hunderunde so richtig schön nass geworden bist  und du bist kaum zurück, da scheint wieder die Sonne - unbezahlbar! Nach dem herrlichen Regenbogen besserte sich das Wetter schlagartig  - wer hätte das gedacht! Das musste natürlich ausgenutzt werden und wir beschlossen spontan mit dem Auto nach Middelburg zu fahren. 



Middelburg - die schöne Hauptstadt von Zeeland - was hatte ich für eine hohe Erwartungshaltung an die Stadt! Ich sah mich schon in einem wahren "Shoppingrausch" und freute mich auf zahlreiche kleine Boutiquen mit verrückten Klamotten und Dekogeschäfte mit dem herrlichen Schnick Schnack, den ich so liebe. Fieberhaft überlegte ich noch auf der Hinfahrt, ob ich auch genug Geld eingesteckt hatte. Unnötig, denn ausgegeben habe ich keinen Cent..


Middelburg ist genauso schön, wie es in den Reiseführern beschrieben wird. Es gibt  viele prachtvolle  historische Gebäude und neben den zahlreichen Sehenswürdigkeiten soll es 1100 Baudenkmäler geben.   Eine beeindruckende Zahl!  In den vielen schmalen Gassen gibt es liebevoll restaurierte Altbauten und die Stadt ist deutlich größer wie gestern Veere. Und trotzdem war ich von der Innenstadt enttäuscht. Ich hatte auf kleine, individuelle Geschäfte gehofft, tatsächlich gab es aber überwiegend die bekannten Ladenketten, die ich auch aus Deutschland kenne. 



Jetzt muss ich aber auch zugeben, dass wir überwiegend nur in der Fußgängerzone waren. Detlef hatte starke Rückenschmerzen und von einem entspannten Bummel, bei dem man alle Ecken von Middelburg entdeckt hätte, konnte keine Rede sein. Wahrscheinlich haben wir die schönsten Einkaufsgassen verpasst, aber er war heilfroh als wir wieder am Parkplatz waren. Zum Glück hatten wir auf der Hinfahrt sofort einen großen Parkplatz am Stadtrand entdeckt. In der Nähe von der Innenstadt wäre es sehr schwierig geworden einen Platz zu finden.





Das Parken kann von April bis Oktober in Zeeland echt teuer werden und es lohnt sich vorab im Internet zu recherchieren, wo es einen günstigen Parkplatz gibt. Gebühren von 7 Euro die Stunde und mehr sind keine Seltenheit und von Domburg habe ich sogar gelesen, dass ein Tagesticket 50 Euro kosten soll! Wird man ohne Parkschein oder mit abgelaufenem Parkschein erwischt, wird das in den Niederlanden ebenfalls sehr teuer. Das Bezahlen der Parkgebühr kann jedoch echt schwierig werden, wenn man keine entsprechende Bank- bzw Kreditkarte dabei hat. Das Zahlen mit Bargeld ist nämlich nur noch relativ selten möglich. Ansonsten scheinen die Niederländer überwiegend kleine Autos zu fahren - die eingezeichneten Boxen sind oft sehr klein und eng. Ein "Hoch" auf unsere Reisezeit "November", da haben wir diese Sorgen nicht und das Parken ist fast überall kostenlos.



Ich muss zugeben - ich war doch etwas enttäuscht mit leeren Taschen wieder zurückzufahren. Aber ich bin sicher, in den kommenden Tagen werde ich bestimmt noch das ein oder andere schöne Reisesouvenir ergattern. Für morgen haben wir eine Radtour nach Domburg geplant und vielleicht habe ich ja dort mehr Glück. Das Wetter zeigte sich auch am späten Nachmittag noch von seiner trockenen Seite und ich konnte mit Gubacca noch einen tollen Strandspaziergang machen. Natürlich war der Sonnenuntergang wieder ganz anderes als gestern und so verabschiede ich mich auch heute wieder mit einer Bilderflut von der "Abendstimmung" am Strand...










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