1578. Tag | Die Hundebox - man liebt oder hasst sie...

September 05, 2021

Was haben eine Hundebox und ein SMART gemeinsam? Wahrscheinlich schleicht sich jetzt gerade bei dem einen oder anderen der Gedanke ein: Beides gleich doof! Aber sind die beiden nicht auch klein, handlich und praktisch?! Und da wären wir auch schon bei der großen Gemeinsamkeit der zwei ungleichen Kandidaten: Man liebt oder hasst sie! Ein "dazwischen" gibt es (fast) nicht. Einess kann ich gleich vorwegnehmen:  Mein damaliger SMART war eines meiner Lieblingsautos und die Faltbox gehört für mich zu den genialsten Erfindungen für Hunde. Mich wundert es, dass viele Menschen die Box kategorisch für ihren Hund ablehnen. "Ich sperre meinen Hund doch nicht in so eine kleine Kiste"... höre ich dann oft.  Dabei boomt bei uns selbst doch gerade der Trend immer kleiner zu bauen! Das "Tiny-House"  erobert die Herzen vieler Menschen. Allein  die Vorstellung, überall wo es schön ist,  einfach sein "Zuhause" hinzustellen und so ein Stück "Geborgenheit" zu haben, begeistert viele. Und nichts anderes ist auch für mich die Falt- bzw. Hundebox, die uns auf allen längeren Ausflügen oder Reisen begleitet.  Egal wo wir sind, Gubacca hat immer ein Stück "Zuhause" im Gepäck und einen Rückzugsort, wo er sich sicher fühlen kann.



Gubaccas erste Begegnung mit einer Hundebox verlief unspektakulär.  Er ist ein kleiner "Sachse" und so hatten wir mit ihm eine lange Heimfahrt vor uns, als er endlich mit neun Wochen bei uns einziehen durfte. Die Box erschien mir da als sicherste Variante für die weite Strecke und bewies sich auch als eine gute Wahl. Unser taffer "Zwerg-Riese" verschlief die Reise in sein neues Leben fast komplett. Zu Hause angekommen sollte die Transport-Box dann auch gleich als Schlafplatz für die ersten Wochen dienen. Da hatte ich dann aber die "Rechnung ohne den Wirt" gemacht, wie man so schön sagt. Wobei ich "Wirte" schreiben muss. Denn ich sah mich plötzlich mit zwei "Boxen-Gegnern" konfrontiert. Gubacca sah nicht ein warum er nachts in seinem Freiraum eingeschränkt werden sollte. Schließlich hatte er sich ja direkt nach seinem Einzug meinen Bettvorleger als "Piesel-Ort" auserkoren. Aber auch bei Herrn Mini-Rütter stieß ich auf Gegenwehr. "Du kannst den Hund doch nicht bei dieser Wärme in eine so kleine Box sperren!" Und noch viel schlimmer, der arme Hund verdurstet ohne Wassernapf in direkter Nähe. Eine Sorge, die Herr Mini-Rütter bis heute plagt und daher steht bei uns in fast jedem Raum eine Schale für Gubacca - aber das nur am Rande erwähnt. Die Abneigung gegen den gesicherten Schlafplatz ging dann soweit, dass Herr Mini-Rütter sobald ich fest schlief, die Box wieder öffnete und Gubacca sich frei bewegen oder besser gesagt "pieseln" konnte.



Nach soviel Protest von beiden Seiten vertagte ich damals die Entscheidung lieber und schlief mit dem kleinen "Pieselkönig" im Wohnzimmer. Dort konnte ich schneller reagieren, wenn Gubacca raus musste und ihn in den Garten setzen. Aber so ganz wollte ich mein "Boxen-Training" dann auch nicht aus den Augen verlieren. Meine weiteren Versuche scheiterten dann jedoch recht schnell. Kaum hatte ich den müden Zwerg-Riesen in die Box gelegt, war dieser schon wieder putzmunter. Das darauf folgende Protestgeschrei, dass er nicht rausdurfte, rief natürlich Herrchen sofort auf den Plan. Also musste eine neue Strategie her. Im Internet fand ich dann den Schlüssel zum Erfolg :-). Künftig wurde jede der vier Mahlzeiten in der Box serviert. Hört sich jetzt nicht nach einem spektakulären Tipp an, oder? Aber das I-Tüpfelchen an der Maßnahme war: Die Box stand neben dem Bett und blieb fast immer geschlossen. Meistens wird ja genau das Gegenteil empfohlen. Bei uns hieß es ab sofort: Nur wenn ich es erlaubte, durfte der kleine Zwerg rein marschieren. Mit großen Tamtam wurde sein hübsches Porzellanschälchen mit dem begehrten Futter hineingestellt und die Tür vor seiner Nase wieder geschlossen. Gubacca ist von jeher ein kleiner "Fresssack" und fand das überhaupt nicht witzig. Es wurde gebellt und  an der Tür gekratzt... kein Erfolg. Das Tor zum geliebten Futternapf blieb geschlossen. Erst wenn der kleine Zwerg ganz ruhig und artig vor der Box lag, öffnete sich der magische Ort und er durfte ihn betreten. 






Jetzt gehöre ich ja bekanntlich zu den "schusseligen" Menschen, die hin und wieder zur Vergesslichkeit neigen. Und so konnte es in den kommenden Tagen doch einmal passieren, dass die Bine vergaß "das Tor zum heiligen Gral" zu schließen. Muss ich noch erwähnen, wer das sofort ausnutzte? Meine Taktik ging hervorragend auf und so "ertappte" ich  Gubacca häufig dabei, wie er kurz vor seiner Fütterungszeit schon einmal in die Box rein marschierte. Wenn man schon wartet, kann man auch gleich ein Nickerchen machen, dachte er sich wohl und schlief immer öfter in seinem "Hunderestaurant" ein.  Nach einer Woche hatte dann auch für mich das nächtliche auf dem Sofa schlafen ein Ende und wir zogen beide wieder ins Schlafzimmer zurück. Ich endlich wieder in meinem bequemen Bett und der kleine Zwerg in seiner Box. Leider war Gubacca in Sachen "Stubenreinheit" ein absoluter Spätzünder und  in den kommenden Wochen  passierte  noch das ein oder andere Malheur, wenn ich nicht schnell genug war.  So langsam aber sicher wurde auch die Plastikbox zu klein für ihn. Zum Glück hatte ich von Chiru noch eine große Faltbox, in die er umziehen konnte. Ein voller Erfolg! Der kleine Zwerg liebte sein neues Schlafdomizil seit der ersten Minute. Noch heute, vier Jahre später, ist seine "Kuschelhöhle" einer seiner  Lieblingsorte, wenn er sich zurückziehen möchte. Aber der Umzug bzw. die Gewöhnung an die Faltbox hatte noch weitere Vorteile, wie sich später herausstellen sollte. So war es zum Beispiel überhaupt kein Problem Gubacca an einen Fahrradanhänger zu gewöhnen. Für ihn war es einfach nur eine Variante seiner geliebten Schlafbox. 




Und auch als er zu groß für den Fußraum im Auto wurde und in den Kofferraum umzog, war die Faltbox wieder eine tolle Sache. Ich weiß noch wie Detlef in unserem Weihnachtsurlaub  ins Krankenhaus kam. Gubacca war damals 9 Monate alt und wartete  immer ganz ruhig und entspannt während meiner  Krankenbesuche im Auto und verschlief die Zeit einfach.  Auch in seinen wilden Kevin Zeiten war mir seine Schlafbox eine große Hilfe. "Nach müde kommt doof" - dieser Spruch trifft nicht nur auf Kinder zu. Auch junge Hunde können das wunderbar. Und was half dagegen? Eine Runde schlafen in der Box...




Auch heute mit einem erwachsenen Gubacca ist die Faltbox eine wunderbare Möglichkeit ihm egal wo wir sind einen vertrauten Rückzugsort zu bieten. Ein Stück "Zuhause", dass wir jederzeit und überall mit wenigen Handgriffen einfach aufbauen können. Ich muss zugeben - ein bisschen beneide ich ihn manchmal darum. Und wahrscheinlich ist es auch das, was bei vielen Menschen die Liebe zum Camping auslöst. Vielleicht sollte ich meine Einstellung zu dieser Art von Urlaub noch einmal überdenken. Bisher konnte ich mir Camping für mich nicht vorstellen. Aber vielleicht geht es dir auch so mit einer Hundebox und du siehst sie jetzt mit etwas anderen Augen. Falls du nicht sogar schon vorher, wie ich, ein Fan davon gewesen bist.

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