1131. -1136. Tag | Aus dem Leben eines Hunde-Influencer...

April 13, 2021

Vorbei sind die Zeiten als der Vierbeiner "nur" eine eigene Homepage hatte oder sein Leben, wie bei uns, auf einem Blog festgehalten wurde. Heute gibt es auch unter den Hunden  Top-Influencer, die auf Instagram, Facebook und Co, für einen Post mal locker 15.000 Dollar einnehmen. Mir bleibt bei solchen Zahlen immer fast der Mund offen stehen. Wie schafft man es nur so bekannt zu werden? Dabei schaue ich noch nicht mal neidvoll auf das Geld, sondern auf die große Reichweite, die einige Accounts erreichen.



 
Meine Mutter kennt Instagram nur aus meinen Erzählungen und verwechselt die Plattform auch gerne mal mit den Videos von YouTube, die sie im Fernsehen sieht. Trotzdem, weiß sie  genau warum ich nicht so viele Klicks wie die berühmten Influencer bekomme. "Du musst mal etwas witziges posten. Nicht immer deine schönen Bilder. So etwas will doch niemand sehen. Die Leute wollen lachen!" Soweit die Theorie - in der Praxis sprüht "Mütterchen" dann nicht gerade mit Ideen und Vorschlägen. Ein bisschen Grinsen muss ich darüber ehrlich gesagt schon. Ein "Du musst das so oder so machen", wäre hilfreicher, als ein "Du musst nicht immer..." Aber zum Glück gibt es ja dann noch die "große Schwester", die selbst einen Account hat und schon eher weiß wie der "Hase läuft". "Die Leute wollen keine perfekten Fotos sehen. Natürliche Bilder mit dem Handy und möglichst Situationen wo jeder denkt "Gut, dass das nicht mein Hund ist. Gubacca im Schlammbad zum Beispiel.
 
 


Ja, mit solchen Bildern kann ich sogar "dienen". Aber was wäre so ein Schlammfoto, ohne die dazugehörige Geschichte? Da ist "bloggen" ja eigentlich viel schöner. Gubacca hatte sich nämlich nicht auf irgendeinen Spaziergang so eingesaut... Nein, wir waren mit ihm  zum ersten Mal  wieder zu Besuch bei seiner Züchterin. Natürlich hatte ich Gubacca vorher frisch gebadet, damit er einen hübschen und gepflegten Eindruck macht. Hätte ich mir sparen können. "Wir machen mal vor den Kaffetrinken eine kleine Runde mit den Hunden...". Anstatt im Anschluss gemütlich  an der Kaffeetafel zu sitzen, musste ich  Gubacca dort baden. Seltsamerweise entstehen solche vermeintlich werbewirksamen Bilder immer in den unpassendsten Situationen.

"Dann musst du das halt für Instagram extra planen", kam prompt der kluge Ratschlag meiner Schwester. "Glaub mir, so etwas kommt bei den Leuten immer gut an!". Bei den Leuten vielleicht... aber nicht bei meinem Mini-Rütter, der doch einen kleinen Hang zum "Sauberkeitsfimmel" aufweist. Ich stelle mir gerade sein Gesicht vor, wenn ich mit einem vollkommen verdreckten Hund nach Hause komme und dann flöte: "Schatz, alles für mehr Reichweite auf Instagram!" 50 neue Abonnenten auf Instagram oder Ehekrise? Ich habe mich für die geringe Reichweite entschieden. Weil ganz ehrlich, warum macht man sich eigentlich den Stress, wegen einer blöden Zahl die auf dem Account steht?! Oder?
 
   

 
Aber dann kam der Samstag... Das Wetter war wieder  einfach nur gruselig. Regen, Graupel, Schnee und Sonnenschein im ständigen Wechsel. Schon nach 10 Minuten mit dem Rad  sah Gubacca aus wie ein begossener Pudel. Und dann sah ich sie: DIE mega große Pfütze mitten auf den Weg. Gubacca war sowieso vollkommen verdreckt, von daher kann es jetzt auch nicht mehr schlimmer werden. Micky will Schlammbilder - dann bekommt sie jetzt Schlammbilder!, dachte ich mir mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Vielleicht bringt es ja wirklich etwas?  Auch wenn ich immer töne, dass mir die Follower-Zahlen vollkommen gleichgültig sind - ich freue mich riesig über jedes Herzchen und jeden Kommentar zu meinen Bildern. Wer möchte nicht mit seinen Fotos viele Menschen erreichen? Und  ich muss zugeben, ich bin auch schon einmal nach Hause gehetzt, um ja noch die optimale Uhrzeit für mein neues Posting zu erwischen. Und wenn wir gerade so schön ehrlich sind, ich kann auch alle "goldenen Regeln für mehr Reichweite"  im Schlaf aufsagen. Sie haben mir nur  leider noch nie etwas gebracht. Also muss es Gubacca rocken, dachte ich mir. 


 


Leider hatte ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht, wie man so schön sagt. Gubacca macht seit einigen Monaten eine großen Bogen um jede Pfütze und war nicht dazu zu bewegen diesmal durchzulaufen. Erst nach mehreren Versuche mit vollem Animationsprogramm Bine - ich lief laut quitschend mehrere Male vor - sprang der Funken über und auch er fand es großartig alles nass zu spritzen. 


 
Die Lebensfreude und den Spaß, den Gubacca dabei  hatte war  einfach herrlich mitzuerleben. Und wir hatten Glück - Mini-Rütter war nicht Zuhause und wunderte sich später nur über den Hund im Bademantel. 
 


Für alle, die sich jetzt fragen, ob es auf meinem Instagram Account nur so an "♥" regnete für diesen Story-Einsatz: Nein, aus uns  werden wohl doch keine bekannten Influencer  - aber schön war  der "Pfützentanz"  trotzdem :-). 


In diesem Sinne wünschen wir euch einen gemütlichen  Abend und poste weiterhin unsere "schönen" Fotos auf Instagram. So wie  dieses hier - mein absolutes Lieblingsbild von Gubacca.

  • Share:

You Might Also Like

2 Kommentare