758. - 760. Tag | Kevin is back und die Morosche Möhrensuppe

Juni 07, 2019

Jau, und da war er wieder - der Dünnpfiff. Wenn Gubacca schon mal kränkelt - was zum Glück eher selten ist, dann hat er meistens Durchfall. Das ganze "Drama" nahm natürlich  um 5 Uhr seinen Lauf und ich muss noch immer über meinen "Mini-Rütter" (Ehemann) grinsen. Gubacca stand morgens vor der Terrassentür und "Mini-Rütter" ließ ihn raus - bekam Zwerg-Riese, aber nicht mehr rein. Ich wurde von einem lauten Gebelle aus dem Garten wach und sah die bessere Hälfte im Shorty hinter Gubacca herjagen. Ein eher ungewöhnliches Spektakel von Zwerg-Riese, der normalerweise um diese Zeit viel lieber in seinem Körbchen schläft. So "verspielt" habe ich ihn noch nie um diese Uhrzeit erlebt, aber ich konnte das ganze schnell mit einem Pfiff mit der Hundepfeife beenden. Unsere Nachbarn werden uns verflucht haben! Hocherhobenes Hauptes marschierte ich mit Gubacca Richtung Schlafzimmer. "So funkioniert Hundeerziehung  Herr Rü..." dachte ich noch und wollte mich wieder ins Bett kuscheln.  Schnell merkte ich dann aber, dass irgendwas mit Gubacca nicht stimmte und im Sturzflug ging es diesmal für die Bine im Shorty raus  - ab zum Feldrand. Dünnpfiff - der arme Zwerg-Riese wollte nicht in den Garten machen und daher die Aufregung, dass er auch auf keinen Fall wieder  rein wollte. Das hätte doch ein selbsternannter Mini-Rütter merken müssen, oder?!

Im Stundentakt ging es dann raus und ich muss zugeben - ja ich habe mir auch sofort wieder Sorgen gemacht. Gubacca hat ständig Zecken und das Thema "Übertragung von Krankheiten" ist in allen sozialen Netzwerken so präsent, dass ich doch auch beunruhigt war. Zum Glück gab meine Freundin Söti mir den Tipp den Durchfall mit der "Moroschen-Möhrensuppe" zu kurieren.


Das Rezept ist ganz einfach und ihr benötigt nur Möhren. Muss ich erwähnen, dass ich hierfür die teuersten Möhren meines Lebens gekauft habe?! Für jeden Möhreneintopf hätte ich die einfache Packung für 79 Cent, das Kilo gewählt. Aber doch nicht für Zwerg-Riese! Da mussten es natürlich die teuren Bio-Möhre sein. Ich wollte doch nicht die medizinische Wirkung wegen falschen Geiz  auf´ s Spiel setzen. Aber nun zum Rezept:


Morosche Möhrensuppe

1 kg  Möhren 
waschen, schälen, die Enden abschneiden und in kleine Stücke schneiden




Die Möhrenstücke  in einen großen Topf geben und mit Wasser aufgießen und einmal kräftig aufkochen. Im Anschluss die Temperatur runter stellen und die Möhren für mindestens 90 Minuten
köcheln lassen.

Danach die Möhren abgießen und das Kochwasser dabei auffangen.

Mit einem Pürrierstab werden die Möhren dann zerkleinert - je feiner umso besser.
Dann wieder  soviel von dem Kochwasser zufügen bis eine Cremesuppe von der Konsistenz entsteht.

1 TL Salz zufügen  und noch einmal kurz köcheln lassen

Abkühlen und fertig ist die  Morosche Möhrensuppe



Die Morosche Möhrensuppe wird bei akuten Durchfall in kleinen Portionen verfüttert. Bei Gubacca habe ich noch Hähnchenfleisch gekocht und untergerührt. Ich hatte erst Bedenken, ob er den Brei überhaupt fressen würde - aber die Sorge war bei dem kleinen "Fresssack" unbegründet - der Napf war jedes Mal leer. Solltet ihr noch Kochwasser übrig haben - bitte nicht wegschütten. Auch in diesem Möhrenwasser sind noch wichtige Inhaltsstoffe enthalten und ich habe immer geringe Mengen in seinen Wassernapf beigeschüttet.

Und das soll helfen?

Ja ich muss gestehen, ich war skeptisch! Ein paar Möhren sollen Durchfall lindern? Nach zwei Diättagen mit der Suppe ist der Durchfall bei Gubacca wieder weg und er hat trotz Brei-Nahrung wieder festen Stuhlgang - es hat geholfen! Die Möhren sollen sogar Antibiotika ersetzen können!

Erfunden hat die Morosche Möhrensuppe bereits Anfang des 20. Jahrhundert  Prof. Dr. Ernst Moro. Er  war Professor für Kinderheilkunde an der Universität Heidelberg und ihm gelang es mit dieser Suppe die Sterbe- und Komplikationsrate bei Kindern bei Durchfallerkrankungen drastisch zu senken.

Die lange Kochzeit bei der Suppe ist so wichtig, da  nur dann  spezielle Zuckermoleküle, sogenannte Oligosaccharide entstehen. Diese heften sich an die Darmwand und können so schädliche Bakterien  blockieren. Je feiner die Suppe püriert wurde, umso besser soll das das funktionieren. Eine Studie aus 2009 belegt sogar, dass mit dieser Suppe Durchfall therapiert wurde, der durch Antibiotika-resistente Bakterien hervor gerufen wurde. Und als "Sahnehäubchen" des ganzen trägt die Suppe auch noch zur einer gesunden Darmflora bei! Ich habe auf jeden Fall heute morgen einen großen Topf Nachschub gekocht und portionsweise eingefroren.

Kevin is back!

Zum Abschluss noch ein Anekdötchen von meinem Haltern-Ausflug am Dienstag mit Claudia.  Nach den vielen Lobeshymnen auf Gubacca möchte ich euch doch nicht den Kevin-Besuch verschweigen.  Dienstag war es  ja sehr warm und Raja und Gubacca hatten keine große Lust weit um die Stever zu laufen. Wir drehten daher auch schnell um und machten es uns lieber im kühlen Biergarten gemütlich. Claudia drückte mir dann die Leine von Raja in die Hand um sich an der Kuchentheke etwas auszusuchen. Weit entfernt am anderen Ende des Biergartens lag noch ein Hund ruhig neben dem Tisch. Ich träumte so vor mich hin... als ich plötzlich einen heftigen Ruck in der Leine spürte und nur noch einen Gubacca flitzen sah. Laut kläffend stürzte er sich quer unter alle Tische (und den dort sitzenden Leuten) auf den armen Aussie, der ihn überhaupt nicht beachtet hatte und in Panik flüchtete.  Leider fehlte es mir an der erforderlichen Sportlichkeit und ich konnte ihn nicht unter den Tischen her verfolgen und musste den längeren Weg wählen. Mit Raja an der Leine nahm ich die Verfolgung auf und war nicht sehr schnell, wie ich zugeben muss, die wildgeworden 24 Kilo wieder einzufangen. Zum Glück konnte ich mir gerade noch ein "das hat mein Hund ja noch nie gemacht" verkneifen und entschuldigte mit 1000-fach bei den Leuten. Die Blicke waren vernichtend und toll fanden die Hundebesitzer das ganze nicht... hätte ich auch nicht! Sie gingen dann auch ziemlich schnell... Soviel zu Pascal... ihr erinnert euch - der Womanizer...aus Polsum. Keven war "back"... Mein hochroter Kopf sah bestimmt wieder herrlich aus! Ich kann euch aber beruhigen - es war nur eine kurze Stipvisite... So ganz nach dem Motto: Ich zeige mal was möglich ist...Den Rest des Nachmittages verschlief er dann wieder lieber mit der "Lieblingsfreundin" Raja unter unserem Tisch.

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