649. + 650. Tag | Alles für die gute Erziehung

Februar 17, 2019


Unser Wochenrückblick ist, wie ich zugeben muss, diesmal sehr "Kuchen lastig". Was nimmt man nicht alles auf sich, damit Zwerg-Riese ein souveräner Begleiter in allen Lebenslagen wird. Auch wenn das bedeutet, dass ich mehrmals die Woche im Cafe sitzen muss. Komischerweise lässt sich so etwas auch viel entspannter mit den Freundinnen üben. Es gibt keine genervten Blicke, nur weil der Hund einmal bellt und niemand sagt einem "könntest du vielleicht dafür sorgen, dass sich DEIN Hund benimmt".

Jetzt wird der eine oder andere von euch vielleicht denken, wie oft will Bine das denn noch mit Gubacca üben? Die Tortenstücke und Haselnuss-Eisbecher ziehen sich doch schon wie ein roter Faden durch den gesamten Blog... "Naja", sage ich nur - im Internet lese ich immer wieder,  dass es bis zu 1000 (!) Wiederholungen  braucht bis ein Hund, das gewünschte Verhalten auch  richtig verinnerlicht hat. Natürlich sollten in dieser hoch wichtigen Prägungsphase auch die "Übungsorte variieren und der Schwierigkeitsgrad muss mit der Zeit gesteigert werden! Vorbei die Zeiten, wo man einfach in ein bestimmtes Cafe geht, nur weil der Kuchen dort besonders lecker ist!


Gestartet haben wir unsere Übungswoche für Fortgeschrittene, in einem etwas ruhigeren Hofcafé in Gelsenkirchen. Die Haselnusstorte, die es dort gibt, kann ich sehr empfehlen und auch Gubacca glänzte an dem Nachmittag wieder mit gutem Benehmen und lag ruhig neben meinem Stuhl. Nach diesem tollen Erfolg musste nach einem Ruhetag für Zwerg-Riese, eine Steigerung her: Wir eröffneten Donnerstag die Biergartensaison im Café H*. Das Cafe H* ist eine echte Herausforderung, weil es direkt an einem Hundefreilauf-Gebiet von Recklinghausen liegt. Bei schönem Wetter liegen dort unter fast jedem der Tische mindestens ein Hund und es ist immer ein  ständiges Kommen und Gehen. Gubacca hat sich tapfer geschlagen. Ganz so souverän wie der 12 Jahre alte Aussie meiner Freundin, war er dann aber noch nicht und ließ sich gerne zum "Mitbellen" von den anderen Vierbeinern animieren. Aber wir sind ja auch erst bei der gefühlten 800. Wiederholung und ein bisschen Luft nach oben, für weiteren Kuchen, muss ja bleiben.




Aber braucht ein Hund tatsächlich bis zu 1.000 Wiederholungen, um ein Verhalten richtig zu lernen? Auf unser Dauerthema "locker an der Leine laufen" trifft das bestimmt zu.  Wahrscheinlich befinden  wir uns da erst bei der 522. Übungseinheit. Vielleicht mache ich beim Leinentraining aber auch etwas falsch. Es gibt da nämlich auch ein paar Dinge, die hat Gubacca bereits beim zweiten oder dritten Mal perfekt für sich verinnerlicht. Zum Beispiel die Bedeutung einer sich öffnenden Kühlschranktür.  Es bedurfte nur wenige Wurststücke und die Verknüpfung war bei Zwerg-Riese fest etabliert: Detlef öffnet die Kühlschranktür, anflitzen, am Knie klebend Sitz machen und dabei noch einen unschuldigen Blick aufsetzen. Läuft... sage ich nur. Auf beiden Seiten perfekt konditioniert! Und das klappt sogar mit der Unterscheidung, ob Detlef oder ich am Kühlschrank bin. Bei mir bleibt Gubacca einfach liegen und beachtet das Geräusch nicht.  Detlef' s Kühlschranktür hört er hingegen noch im tiefsten Schlaf und steht innerhalb weniger Sekunden neben ihm. Sehr amüsant finde ich dabei, dass auch Gubacca den Sicherheitsblick nach hinten drauf hat. Wo ist die Spaßbremse Bine, die immer darüber meckert... Bei meinen Einwänden, Zwerg-Riese doch nicht immer zwischendurch etwas zu geben, ist er dann übrigens auch wieder "UNSER" Hund, dem man doch mal ein Stückchen Wurst geben darf. "Mal" und "Stückchen" ist dabei   die klassische Untertreibung zu der nur Männer fähig sind.



Beim gemeinsamen Urlaub mit  meinen Eltern und Lottchen in Greetsiel, konnte man ebenfalls toll beobachten, wie schnell Gubacca lernen kann, wenn er möchte. Innerhalb von drei Tagen beherrschte er ebenfalls alle Rituale, für die es immer für Lottchen ein Leckerchen gab. Man kann also fest halten, dass es nicht nur auf die Anzahl der Wiederholungen ankommt, sondern auch wie hoch der Arbeitseinsatz dabei für Gubacca  sein muss. Aber sind wir da so anders?! Ich finde es auch viel schöner, wenn ich den Eisverkäufer nur nett anlächeln muss und mein Haselnussbecher steht vor mir und ich mich nicht  dafür bei einem Fitnesstrainer anstrengen muss. Dafür habe ich ja Coach Gubacca, der abends immer dafür sorgt, dass der Kuchen nicht auf meinen Hüften landet.


Wir wünschen euch einen schönen und vor allem sonnigen Sonntag. Bei uns steht heute "Crosstraining" auf dem Programm und wir freuen uns schon sehr auf die Stunde bei Heidi.

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