441. - 445. Tag | Liebe Grüße an Herrn Rütter...

Juli 29, 2018

Freitag abend hatten wir wieder Stammtisch der leidgeplagten (Jung-)Hundebesitzerinnen. Schön im Biergarten im Schatten sitzend, mit Alster, Weinschorle und Weizenbier, ließ es sich herrlich über die Erfolge oder kleinen Baustellen bei unseren Hunden quatschen. Diesmal bekamen aber auch unsere besseren Hälften gehörig ihr Fett weg und wir stellten uns die Frage: Warum mutieren unsere Männer so gerne zum "Mini-Rütter", haben so ganz andere Vorstellungen zur Ernährung unserer Hunde, aber leugnen im Ernstfall sogar die "Vaterschaft"?!

Wann ist ein Mann ein Mann....;-)

Ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber bei uns ist die Ernährung von Gubacca ein ewiges Dauerthema. Kaum habe ich Gubaccas Napf gefüllt, natürlich nicht ohne vorher das Futter genau abgewogen zu haben, höre ich auch schon von meiner besseren Hälfte "Soll der Hund verhungern? Da ist ja nichts drin im Napf!" Bin ich eher der Meinung lieber nur 90 % von der Angabe des Futterherstellers, meint  die "besseren Hälfte" grundsätzlich die Werte stimmen nicht - viel zu wenig! Da mittlerweile bei dem Thema Futtermenge zwei harte Fronten aufeinanderprallen - meine 400 g gegen seine am liebsten 800 g, mutiert der männliche Part bei uns zum Reiskocher. Wenn schon nicht mehr Hundefutter - dann wenigstens mit großer Beilage... Gubacca freut es natürlich. Seiner Meinung nach, kann der Napf eh nie voll genug sein. Abgesehen davon, dass unser Reisbedarf chinesische Formen angenommen hat, entwickelt sich meine bessere Hälfte scheinbar auch zum Liebhaber von Geflügelwürstchen und Fleischwurst. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass kaum das ich morgens ein Glas Würstchen zum Üben mit Gubacca geöffnet habe - regelmäßig am Abend keine mehr da sind. Aber wahrscheinlich habe ich den Grundsatz "Beziehung statt Erziehung" auch für mich vollkommen falsch interpretiert - denn Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen!

Anja* (*der Name wurde aus Sicherheitsgründen geändert) hat sogar einen perfekt konditionierten Ehemann zu Hause.  Der gekonnte Blick ihrer Hündin, nennen wir sie mal einfach "Bella" in Richtung Schublade (Darling wärst du so lieb würdest mir ein Leckerli holen?!) reicht vollkommen aus, dass sich der Ehegatte in Bewegung setzt und ein "natürlich bekommst du einen Keks mein Schatz" säuselt. Das Anja drei Stunden darauf wartet, bis sich der "werte Gatte" in Bewegung setzt um ihren Wunsch Schokolade mitzubringen zu erfüllen, muss ich glaube ich hier nicht erwähnen. Und das auch nur weil er eh zum Kühlschrank musste, um sich ein Bier zu holen.

Ein  ebenso weit verbreitetes Phänomen ist, dass die Fähigkeit zur richtigen Hundeerziehung unseren Männern scheinbar einfach  mit in die Wiege gelegt wurde - wie praktisch!  Wir Frauen müssen uns das hart in Hundeschulen oder auf dem Hundeplatz erarbeiten - unsere Männer sind alle geborene "Martin-Rütter". Anders kann ich es mir nicht erklären, dass die Frauenquote auf den Hundeplätzen in der Regel bei 95 % liegt. Bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern! Bei den Trainern sieht das schon wieder ganz anders aus. Auch mir fallen spontan nur männliche ein: Martin Rütter, Cesar Millan... Der Hundeexperte Wolfgang Bloch...  Aber hilfsbereit wie unsere Männer nun mal sind, sparen sie natürlich nicht mit klugen Ratschlägen - unaufgefordert. Praktische Erfahrungen benötigen sie hierfür natürlich nicht. Erika* (ihr wisst schon - auch dieser Name wurde geändert) gestand gestern sogar, dass sie schon fast Herzrasen bekommt bei dem harmlosen Satz "Schatz, ich gehe dann mal mit  Lena* raus..." Jegliche Erziehungsarbeit der letzten Tage geht dabei schnell verloren, weil ihre bessere Hälfte es natürlich als total unnütz empfindet darauf zu achten, dass Lena* nicht bis zum Anschlag in der Leine hängt.  

Auch die gemeinsamen Spaziergänge gestalten sich häufig als schwierig, weil die "besseren Hälften" schnell genervt auf jegliche "Erziehungsarbeit" unterwegs reagieren. "Können wir nicht einfach nur mal laufen, ohne, dass du an Gubacca herum erziehst?", bekomme ich daher auch oft unterwegs zu hören. Klar aber auch, dass "Hund" im Gegenzug im Biergarten gut erzogen unter dem Tisch liegen soll, ohne die anderen Gäste mit lautstarken Gebelle auf sich aufmerksam zu machen. "Könntest du vielleicht dafür sorgen, dass DEIN Hund sich hier nicht daneben benimmt?", bekommen wir vier in solchen Fällen zu hören. Anjas Mann ging sogar so weit die "Vaterschaft"  von Bella* zu leugnen, als sie mit Zweithund Lisa* an der Leine sich so richtig daneben benahm. "Den Hund haben wir nur zu Besuch!" kommentierte er das Geschehen und verschwand mit der guterzogen Lisa*. Zurück blieb eine fassungslose Anja, die sehen musste wie sie "Klein-Bella" beruhigt bekam.

Sehen so echte "Kerle" aus ;-)

Im Gegenzug durfte ich mir gestern Abend vorhalten lassen, dass ich unseren Hund ( auf einmal war es nicht mehr meiner) zum "Weich-Ei" erziehe. Vollkommen fassungslos beobachtete meine bessere Hälfte gestern Abend wie Gubacca im Garten zu mir gerannt kam, als unser Nachbarhund zwei Gärten weiter einen auf "dicke Hose" machte. Wenn er wüsste wie viele Geflügelwürstchen das gekostet hat, um es bei Zwerg-Riese so perfekt zu konditionieren?! Vielleicht würde er dann über das Thema auch anderes denken? Aber wahrscheinlich eher nicht. Eine Rüde ist ein Mann und der darf sich nicht "unterbuttern" lassen. Ist für mich ein "Leinenpöbler" einer meiner größten Albträume, finden es viele Männer seltsamerweise klasse, wenn sich IHRE Rüden von anderen nichts gefallen lassen. Das aus dem Männerhund ganz schnell wieder "MEIN" Hund wurde, durfte ich heute morgen um 5 Uhr erleben - als Gubacca Durchfall hatte. Klar, dass ich im Stundenakt mit meinem Hund raus marschierte und an ein  ausschlafen am Sonntag nicht zu denken war.


Aber so sind sie unsere besseren Hälften :-). Zum Glück wird mein Blog  fast ausschließlich  von Frauen gelesen  - von daher Mädels kann ich euch verraten, dass wir auch am Freitag überlegt haben uns umzubennen ;-)... in den Stammttisch der leidgeplagten...  ihr wisst schon!

Einen schönen Sonntag für euch alle!
Eure Sali

PS: Claudi, Elke, Kathi und Andrea - ich freue mich schon riesig auf unseren nächsten Stammtisch!

* Alle Namen sind in dem Blogbeitrag geändert - es wäre ja peinlich wenn sich doch der ein oder andere Ehemann auf meinen Blog verirren würde. Ich achte auch darauf, dass Gubacca keine geräucherten Würstchen bekommt und ich weiß auch, dass zu viele Kohlenhydrate in Form von Reis ungesund sein können... Ja und ich neige auch dazu beim Schreiben etwas sehr zu übertreiben...  Ich möchte euch ja  mit MY GUBACCA einfach auch nur mal unterhalten und zum Lachen bringen :-). Von daher nehmt bitte nicht alles "bierernst" das Leben ist manchmal schon ernst genug.

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