Gubacca + Biene als Urlaubstester: Greetsiel (Teil 1)

Oktober 24, 2017

Jetzt sind wir schon seit über einer Woche aus dem Urlaub zurück. Zeit für unseren "Urlaubscheck". Eignet sich Greetsiel für einen Urlaub mit Hund? Was hat der beliebte Hafenort zu bieten und wie hundefreundlich ist man dort?




Greetsiel ist der touristische Hauptort in der Ferienregion Krummhörn und liegt in Ostfriesland/Niedersachsen. Ich muss gestehen als meine Mutter mir den Vorschlag machte, nach Greetsiel zu fahren, bin ich automatisch davon ausgegangen, dass der Ort auch einen eigenen Strandabschnitt hat. Meine Freundin Claudia machte  mich dann zum ersten Mal darauf aufmerksam, dass das diesmal dann aber kein Strandurlaub werden würde. Leider hatte sie recht. Greetsiel liegt zwar nah an der Nordsee - der nächste Strand ist jedoch im 20 Kilometer entfernten Norddeich. 


Trotzdem ist der Ort mit seinem historischen Ortskern und dem malerischen Hafen sehr beliebt bei den Urlaubern. Egal wie das Wetter ist, in dem kleinem Ortskern mit seinen Giebelhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert ist immer viel los.


Der Hafen ist schon über 600 Jahre alt und wird regelmäßig von bis zu 25 Krabbenkuttern angesteuert. Der Hauptfang sind Krabben, aber auch Plattfische werden gefangen.

 

Rund um den Hafen gibt es viele kleine Lokale, Cafés und  Eisdielen, die zum Verweilen einladen. Oft gehört aber auch ein bisschen Glück dazu in den sonnig gelegenen Biergärten einen Platz zu ergattern. So leer wie auf dem Foto war dieses beliebte Lokal am Hafen nur bei Regenwetter.


Das Angebot ist hierbei breit gefächert und auch "Nicht-Fisch-Esser" kommen auf ihre Kosten. Was man aber auf jeden Fall machen sollte, wenn man Abends in Greetsiel essen gehen möchte: einen Tisch vorbestellen! Tagsüber spielt sich das Leben aber hauptsächlich im Freien in dem kleinen Ortskern ab. Trotz mässiger Temperaturen während unseres Urlaubes saßen viele Leute in den Lokalen draußen. Sogar auf den niedrigen Mauern rund um das Hafenbecken war es manchmal schwer einen Sitzplatz zu ergattern. Vor der kleinen Hafeneisdiele bildete sich jeden Nachmittag eine lange Schlange und die Mauer ersetzte den fehlenden Außensitzbereich dort.


Hunde gab es gefühlt genauso viel wie Urlauber. Große, kleine, Rassehunde und Mischlinge - fast jeder Urlauber hatte einen Vierbeiner an der Leine. Dabei habe ich Greetsiel nicht als besonders "Hundefreundlich" wahrgenommen. An vielen Lokalen und Geschäften gab es die "netten" Hundeverbotsschilder.


Vielleicht lag es an der großen Menge an "Urlauber-Hunden", dass viele Gastronomen sich zu diesem Schritt entschlossen haben. An dem Benehmen der Vierbeiner kann es auf jeden Fall nicht liegen. Ich war immer wieder fasziniert davon wie gelassen und souverän der größte Teil der Hunde mit dem Trubel umgegangen ist. Nur ganz selten hörte man zwei Hunde, die sich ankläfften oder sah Vierbeiner die sich schlecht benahmen.

Nachmittags habe ich Gubacca oft bei meinen Eltern gelassen und bin alleine durch die kleine Altstadt gebummelt. Es gibt einige kleine hübsche Geschäfte, die sich angenehm von den üblichen Souvenirläden unterscheiden.


Der historische Ortskern hat  neben seinem Hafen einige schöne Bauwerke, die man sich auf jeden Fall anschauen sollte:

Greetsieler Zwillingsmühlen

Die Zwillingsmühlen sind das Wahrzeichen von Greetsiel und stehen direkt am Ortseingang.


In der vorderen grünen Mühle befindet sich eine Teestube mit Galerie. In der hinteren roten Mühle  befindet sich im Erdgeschoss ein Mühlenladen in dem regionale Produkte verkauft werden. Im ehemaligen Kornspeicher, dem sogenannten Packhaus gibt es ein Café.


Greetsieler Kirche

Die Greetsieler Kirche entstand in zwei Bauabschnitten zwischen 1380 und 1410. Etwas abseits von der Kirche steht der dazugehörige Glockenturm. Im Innenraum der Kirche fallen sofort die stark geneigten Seitenwände und die leicht gewölbte Holzdecke auf.


Die Häuserzeile an der Sielstraße

Besonders beliebte Fotomotive sind hier die Häuser Nr. 11 und 15 mit ihren nach niederländischen Vorbildern gestalteten Giebeln.


Alte Fischerhäuser hinter dem Deich

Das war mein Lieblingsgebäude in Greetsiel. Immer wenn ich über den Deich zum Ortskern lief, musste ich daran vorbei und fragte mich dabei oft, wer wohl dort früher gelebt hatte. Heute kann man die Fischerhäuser für den Urlaub mieten.



Wahrscheinlich gibt es in Greetsiel genauso viele Ferienhäuser und -wohnungen wie Einwohner, habe ich mir manchmal gedacht, wenn ich durch unser Wohngebiet lief. Hierbei zeigt sich Greetsiel "Hundefreundlich" - bei sehr  vielen Vermietern sind auch Hunde willkommen. Leider sind aber sehr viele Grundstücke nicht vollständig eingezäunt. Ein aufmerksamer Blick auf die Beschreibung und Fotos ist daher zu empfehlen. 

Unser Ferienhaus hatte eine sehr schöne Lage in einer ruhigen Sackgasse, die nur von den Anwohnern befahren wurde. Zum Deich waren es nur wenige Meter, das finde ich bei einem Hundeurlaub immer sehr wichtig. Es gibt für mich nichts schlimmeres als erst 10 Minuten laufen zu müssen bis Gubacca das Beinchen heben kann. Aber auch bis zum Ortskern waren es nur wenige Gehminuten und der Weg zum Bäcker war morgens nicht weit. Ich würde mich daher  wieder für die Ferienhaussiedlung am Deich entscheiden.


Leider war es bei trockenem Wetter sehr, sehr voll auf dem Deich und den dazugehörigen Wegen am Wasser entlang. Teilweise kam ich mir wie in einer gut besuchten Fußgängerzone vor und die Spaziergänge mit Gubacca waren sehr stressig. Zahlreiche Hunde, Kinder, die Drachen steigen ließen, Jogger, Radfahrer und Spaziergänger - ein entspanntes Laufen war so mit ihm nicht möglich. Vielleicht war es daher gar nicht so schlecht, dass wir nur selten schönes Wetter hatten. Zum Glück wurde es am späten Nachmittag dann doch leerer auf dem Deich und ich lief mit Gubacca oft zum angrenzenden Badesee. 







Ich muss gestehen, so ganz ist der Funken der Begeisterung für  "Greetsiel" nicht auf mich übergesprungen. Aber vielleicht haben  ja die Ausflugsmöglichkeiten rund um den Hafenort bei mir gepunktet? Ihr könnt es in unserem 2. Teil nachlesen!

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