168. - 172. Tag | Top und Flops in der Hundeerziehung Teil 3

Oktober 28, 2017

Hätte ich einen "Pubertätsmesser" für Gubacca mit einer Skala von 1 bis 100 läge Zwerg-Riese in dieser Woche bei 30. Zeit für mich innerlich wieder ein bisschen zur Ruhe zu kommen und für die nächste "Kevin-Phase" Kräfte zu sammeln.


Abgesehen davon, dass meine Hundetrainerin Birgit mir bescheinigt hat, ein selten dickköpfiges Hundeexemplar zu besitzen, gibt es eigentlich fast nur gutes von Zwerg-Riese zu berichten. Und damit wären wir auch schon bei der Überschrift des heutigen Blogbeitrages "Top und Flop in der Hundeerziehung":

 Rückschläge sind dazu da es noch einmal zu probieren!

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich Situationen vermeide, die mit Gubacca nicht so toll funktioniert haben. Ein Beispiel hierfür sind Café-Besuche mit ihm. Nachdem zwei Besuche mit Zwerg-Riese damit endeten, dass ich ihn nach 10 Minuten ins Auto bringen musste, vermied ich diese künftig mit ihm. Klar, es ist ja auch nicht zwingend  notwendig ihn dort mitzunehmen. Trotzdem hat es mich schon ein wenig geärgert, weil wir ja gerade das gemeinsam oft geübt hatten.

Dienstag waren wir wieder mit meiner Freundin Claudia unterwegs. Claudia hatte Raja ebenfalls mit dabei und wir machten zuerst einen Spaziergang mit den beiden Hunden. Im Anschluss wollten wir wegen dem schlechten Wetter noch in unser Lieblingscafé gehen und Raja und Gubacca sollten dann im Auto bleiben. "Sollte ich es doch nicht einfach mal probieren?", überlegte ich mir und beschloss Zwerg-Riese doch mit reinzunehmen. Kaum hatten wir das Café betreten fand ich meine Idee doch schon nicht mehr ganz so toll. Fast alle Tische waren besetzt und nur oben auf der "Stiege" gab es noch die Möglichkeit zu sitzen. Also Zwerg-Riese hoch auf dem Arm genommen und die steile Treppe nach oben gewuchtet. Kurz danach wurde mir mulmig als Gubacca unruhig unter dem Tisch zappelte. "Wenn er jetzt anfängt zu Bellen", dachte ich nur, "dann muss ich erst die Regenjacke wieder anziehen, um von seinen dreckigen Pfoten nicht eingesaut zu werden, ihn unter den Tisch rausbekommen und dann die steilen Stufen wieder runtertragen. Abgesehen davon dann auch noch einmal quer durch das gesamte Café mit ihm... In meinem Kopf spielten sich schon Horror-Szenarien ab - die aber erstaunlicherweise ausblieben. Gubacca hatte von seinem Liegeplatz unter unserem Tisch von oben das gesamte Café im Blick und beobachtete mucksmäuschenstill die anderen Gäste. Irgendwann wurde dann der Platz für unsere Beine unter dem Tisch immer enger, weil Zwerg-Riese sich auf den Rücken rollte, lang austreckte und schlief. Zwei Stunden saßen wir in dem Café - mit einem superlieben und ruhigen Gubacca!

Von daher habe ich mir für die Zukunft vorgenommen, mich durch kleine Rückschläge nicht verunsichern zu lassen. Nur weil eine Sache einmal nicht toll klappt, muss das nicht immer so sein! Außerdem hatte ich mir nicht fest vorgenommen das "geht nicht" fest aus meinem Wortschatz zu streichen?!

Kleine Freiheiten für Gubacca oder wie bringe ich meinem Hund das Treppen laufen bei?!

Ich war sehr skeptisch als Svea, Gubacca´s Züchterin, mir den Rat gab Zwerg-Riese in seiner "Kevin-Phase",  mehr Freiräume einzuräumen und ihm das Treppenlaufen auch im Haus zu erlauben. Bisher durfte Zwerg-Riese das nicht und war damit natürlich in seiner Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. Das hatte viele Vorteile für mich bei der Erziehung, aber Gubacca wurde damit natürlich auch die Möglichkeit genommen sich selber zurückzuziehen. Aufgrund der Splitbauweise unseres Hauses (jeder Raum ist auf einer eigenen Wohnebene) bestimmte ich so 24 Stunden am Tag in welchen Raum Gubacca sich aufhielt.


Jetzt bin ich aber ein Mensch der Ratschläge auch ausprobiert, die man ihm gibt :-) und so wurde das Projekt "Treppen laufen" noch am selben Tag umgesetzt. Offene Treppen sind glaube ich für jeden Hund eine große Herausforderung.  Wenn dann aber noch das Betreten der Stufe fast sechs Monate strengstens verboten war, ist  es gar nicht so einfach einem Hund beizubringen die Treppen zu laufen.


Unsere ersten Versuche Gubacca mit Wurststückchen die Stufen runter zu locken, sind dann auch ganz schnell gescheitert.  Ich sah mich schon die nächsten Jahre mit einem ausgewachsenen, 30 Kilo schweren Gubacca, auf dem Arm die Treppen hoch und runter gehen. Aber so schnell gibt die Biene dann doch nicht auf  und mit dem richtigen Kniff ging es auch ganz einfach!

Als erstes klebten wir am  Treppenaufgang und -ende jeweils einen kleinen Teppich auf den glatten Boden fest. Das verhinderte, dass Gubacca mit den Pfoten wegrutschten konnte und gab ihm einen sicheren Halt. Im zweiten Schritt leinte ich Zwerg-Riese an und stellte mich mit ihm so weit wie möglich von der Treppe entfernt hin.  Dann ging es  mit flotten "Fuß"  los und wir gingen  gemeinsam die Treppe hoch. Den meisten Hunden fällt es viel einfacher im ersten Schritt die Stufen nur hochlaufen zu müssen. Durch den möglichst weiten Abstand von der Treppe - bei uns die gesamte Wohnzimmerlänge - konnte Gubacca aus der Bewegung heraus die Treppe hochlaufen. So kostete ihm das dann auch noch einmal weniger Überwindung. Das gemeinsame Herunterlaufen war im Anschluss dann überhaupt nicht mehr schwer...



Gubacca beim Hundefriseur

Ja und auch der erste Besuch beim Hundefriseur war mit Gubacca ein voller Erfolg. Alle Langhaarfans können sofort wieder aufatmen: NEIN, Zwerg-Riese wurde nicht kurz geschnitten und er war auch nicht verfilzt!


Bei ihm wurde nur der untere Bauch und zwischen den Hinterbeinen etwas rasiert und das war es dann auch schon. Klar, das  hätte ich auch selber Zuhause machen können. Ich möchte  Gubacca im nächsten Jahr auch einmal bei einer Hundeausstellung anmelden und da war es mir wichtig, dass er keine Berührungsängste hat. Für Zwerg-Riese war das alles in Ordnung. Unbeeindruckt saß er auf dem Trimmtisch und auch die Schermaschine machte ihm keine Angst. Aber auch ich wurde von der Hundefriseurin sehr gelobt: Gubacca ist in einem Top-Pflegezustand. Einen so gepflegten Hund hätte sie nur sehr selten auf dem Trimmtisch. Über dieses Lob habe ich mich sehr gefreut! Gubacca "steckt" mitten im Fellwechsel und ich muss ständig kämmen und bürsten, damit sich keine Knötchen bilden.

Von daher - ich würde sagen: Eine erfolgreiche Woche ... läuft! Wir sind wieder auf Erfolgskurs zum besterzogenen Gubacca!

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