36. + 37. Tag | Opfer für die gute Erziehung

Juni 13, 2017

Ich hatte es ja schon in den letzten Beiträgen versteckt angedeutet, dass es mein Ziel ist in einem Jahr den besterzogensten Hund zu haben. Wie genau ich das erreiche, weiß ich zwar noch nicht, aber das Schöne ist, ich muss es auch überhaupt nicht wissen :-). Alleine die feste Überzeugung, dass es so sein wird, bringt mich schon fast ans Ziel. Oh, ich sehe schon die schüttelnden Köpfe... Jetzt spinnt die Sali ganz, denken besimmt auch einige. Aber ihr werdet es sehen! Meine neue Weisheit, habe ich aus einem Bestseller zum Thema "Wie man glücklich wird und seine Ziele erreicht" und ich muss sagen, es hat mich überzeugt ;-). Abgesehen davon, dass ich seit einigen Tagen das Wort "nicht" aus meinen Wortschatz versuche zu streichen, habe ich mir natürlich auch noch andere Strategien zurecht gelegt.

Falls die ganze Nummer, aber dann doch vielleicht nicht so einfach ist, bin ich natürlich auch bereit große Opfer zu bringen und alles zu tun, dass Zwerg-Riese und ich trotzdem unser Ziel erreichen. Zum Glück habe ich eine liebe Freundin, die mich dabei tatkräftig unterstützt. Ich sage nur 20 Grad und Claudia und ich mussten einen dicken Eisbecher essen. Alles nur, damit Gubacca weiterhin verinnerlicht, dass man in Cafés, Restaurants und Biergärten lieb unter dem Tisch liegt.


Bikinifigur ade, wenn ich daran denke, wie oft Claudia und ich das jetzt noch wiederholen müssen, damit Zwerg-Riese das auch tatsächlich festspeichert. Heute hat es auf jeden Fall wieder einmal toll funktioniert und der Musterschüler schlief unter dem Tisch. Mein cooles Söckchen - einfach klasse.


Bestimmt kennt ihr das Gefühl auch noch aus der Welpenzeit eurer Hunde oder wenn ihr kleine Kinder habt: Die Welt ist plötzlich voller kleiner Wunder und Abenteuer. Man sieht die Umgebung auf einmal wieder mit diesen neugierigen Blick und es ist einfach toll gemeinsam mit seinem Welpen neue Sachen zu erkunden. So ging es auf jeden Fall Claudia und mir heute, als wir mit Raja und Gubacca einen Mini-Tierpark in Wanne-Eickel besuchten. Es gab keine exotischen Tiere, sondern einfach nur Kühe, Schafe, Hühner und Ziegen in den Gehegen, aber für Gubacca war es aufregend  wie für uns eine "Safari", so nah an den Zaun die Tiere zu beobachten und zu beschnüffeln.


Für uns war es wieder ein sehr schöner gemeinsamer Nachmittag und das große Opfer in Form eines riesigen Haselnussbecher hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich würde sagen "Läuft..." und wir sind unserem Ziel wieder ein Stück näher gekommen.

Aber was hat es denn jetzt auf sich mit dem Buch "Wie ich glücklich werde und meine Ziele erreiche"? Und vorallem was hat das ganze überhaupt mit der Hundeerziehung zu tun? Den ganzen Inhalt in einem Blogbeitrag wiederzugeben ist natürlich nicht möglich und ich werde bestimmt in den nächsten Beiträgen noch öfters auf das Thema eingehen. Von daher möchte ich heute erst einmal nur auf den Punkt "Gubacca bellt andere Hunde an" eingehen. Ihr erinnert euch bestimmt noch an meinem letzten Beitrag. Wir waren mit Gubacca  Samstag zum ersten Mal abends in einem Restaurant essen und er wurde direkt zu Beginn von einem anderen Hund angebellt. Gubacca bellte eifrig zurück und hielt es beim nächsten Hund schon für den "guten Ton" den Neuankömmling laut anzukündigen. Vor einiger Zeit wäre ich jetzt schon in ein festes Muster verfallen. Aus einem kleinen Vorfall wäre ein Problem geworden, dass mein Hund hat. "Ich möchte nicht, dass mein Hund andere Hunde anbellt." Wahrscheinlich hätte ich versucht  die Situation zu vermeiden und hätte erst einmal einen großen Bogen um jeden Biergarten gemacht oder wäre auf jeden Fall sehr angespannt gewesen.





Was ist aber tatsächlich an dem Samstag abend passiert? Mein 13 Wochen alter Welpe hat sich bei dem fast zweistündigen Restaurantbesuch sehr entspannt und ruhig verhalten. Lediglich bei zwei Hunden hat er gebellt, ließ sich jedoch sofort beruhigen. Das ist doch schon eine ganz andere Wahrnehmung des Abends. Vorallem eine auf die ich verdammt stolz bin, weil es toll ist, dass Gubacca fremden Situationen so offen begegnet. Natürlich ist es auch mein Ziel, dass Gubacca künftig entspannt auf andere Hunde im Biergarten reagiert. Merkt ihr den Unterschied? Lest euch noch einmal in Ruhe den vorigen Absatz durch. Welche Bilder habt ihr im Kopf bei dem Satz "Ich möchte nicht, dass mein Hund im Biergarten alle Hunde anbellt". Einen kläffenden Gubacca, der sich im Biergarten daneben benimmt. Und bei diesen Absatz? Ich sah sofort einen entspannten Hund neben mir liegen... Und das war auch zu Beginn des Beitrages damit gemeint als ich schrieb, ich versuche das Wort "nicht" zu vermeiden. Unser Kopfkino verselbständigt sich  auch in der Hundeerziehung und ich kann steuern, welche Bilder ich hier bei sehe. Je intensiver ich mir die Situation ausmale, umso realistischer ist es, dass es so passiert. "Ich möchte nicht, dass Gubacca an der Leine zieht" wird zu "ich möchte, dass Gubacca entspannt und ruhig neben mir läuft - auch an der Leine. Versucht es einfach mal - es wirkt! Setze dir hierbei ruhig kleine Ziele. Unser Plan für die nächste drei Monate ist:

  1. Gubacca läuft locker neben mir an der Leine (Und nicht: Gubacca zieht nicht an der Leine)
  2. Er verhält sich Artgenossen gegenüber neutral und entspannt (Und nicht: Er pöbelt nicht an der Leine)
  3. Gubacca kommt sofort zu mir, wenn ich ihn rufe. 

Demnächst mehr zu dem Thema - jetzt wird es erst einmal Zeit für unsere "Pippi-Runde". Ich sage nur - unser Rekord liegt jetzt bei 9 Tagen (!) und denn will ich jetzt nicht riskieren :-)...

  • Share:

You Might Also Like

8 Kommentare